Oberndorfer Offensiv-Express

,,Die Mannschaft hat eine Weiterentwicklung genommen", erklärt Reinhold Jessl, der auf sein erstes halbes Jahr als VfB-Trainer zufrieden zurückblickt. Seine Mannschaft sei sehr lernwillig und überaus engagiert. Qualität ist ebenso vorhanden. Gerade in der Offensive ist Oberndorf mit Sebastian Jessl und Kai Helmchen vorzüglich besetzt. Nico Thomas zählt eigentlich auch dazu, doch er fehlte die gesamte Vorrunde verletzt. ,,Dass sich eine Mannschaft nach einem Trainerwechsel umstellen muss, ist normal", findet Jessl. Klar haben auch ihm nicht alle Spiele seiner Elf gefallen, so ging etwa manch Auswärtsauftritt im September oder Oktober in die Hose. Danach kam das als Meisterschaftskandidat gehandelte Team auf Touren. Wendepunkt war für Jessl das Spiel gegen Höchst, als sein Team ein 0:2 aufholte und noch 2:2 spielte. ,,Das war wichtig für das Selbstvertrauen, denn in den folgenden Partien war die Körpersprache meiner Jungs eine ganz andere", erinnert sich der Übungsleiter. Vorne dranbleiben lautet das Ziel für die noch ausstehenden Spiele. Jessl hofft, dass seine Mannschaft anders als noch im vergangenen Herbst vom Verletzungspech verschont bleibt.

Keine Zugänge, keine Abgänge - der VfB Oberndorf geht mit unverändertem Kader in die restlichen Spiele der Rückrunde. Insgeheim hatte man auf einen internen Neuzugang gehofft, doch die Leidenszeit von Nico Thomas geht weiter. Der auch für den Bundesligisten SV Darmstadt 98 arbeitende Gelnhäuser Physiotherapeut Thomas Stubner hatte für Thomas nach dessen Schambeinverletzung einen speziellen Reha-Plan ausgearbeitet, doch während des Aufbautrainings erlitt der Offensivspieler einen Rückschlag. Man muss abwarten, wann der Spieler wieder zur Verfügung stehen wird. Julian Walz muss wegen eines Mittelfußbruches zunächst noch pausieren. Der Kader des Tabellendritten ist aber groß genug, um diese Ausfälle auffangen zu können.

Reinhold Jessl fühlt sich beim VfB Oberndorf pudelwohl. Um dem Verein seine Zusage für eine weitere Saison zu geben, brauchte es keine große Überredungskunst des Vorstands. Mit Jessl setzen die Oberndorfer nach Dennis Rieth erneut auf einen erfahrenen Coach, der es einst als aktiver Spieler bis in die Bundesliga schaffte. Das engagierte Umfeld, das von langjährigen Gruppenliga-Spielern wie Paul Sachs und Frank Kleespies gesteuert wird, rundet die Fußballkompetenz am Rabengrund auf. Zwei Sportplätze und ein großes Vereinsheim bieten den Fußballern gute Bedingungen. Der Sprung in die Gruppenliga wäre der Lohn für kontinuierliche wie besonnene Arbeit in den vergangenen Jahren.

Kurz nach dem Vereinsausflug nach Filzmoos begann beim Kreisoberliga-Dritten die Vorbereitung. Der viele Schnee war zunächst ein Problem, doch auf dem dann geräumten Kunstrasen wurde im ersten Testspiel gegen Jessls Ex-Verein Teutonia Staden gleich ein 3:1-Sieg gefeiert. Der VfB zeigte in diesem Match gute Spielzüge, obwohl zunächst der Trainingsschwerpunkt auf Kraft und Ausdauer lag. Am kommenden Samstag steigt im Rabengrund der Vergleich mit dem Hessenligisten Bayern Alzenau, eine Woche später ist der Hanauer Kreisoberligist Germania Niederrodenbach in Oberndorf zu Gast. Trainer Jessl weiß, dass aufgrund der Witterungsbedingungen Flexibilität gefragt ist. So stehen auch Spinning und ein Besuch in der Soccer-Halle auf dem Trainingszettel. Die Vorbereitungsphase ist nur kurz. Ziel ist es, die gute Form aus dem alten Jahr zu kompensieren.

Platzierung: 3. (38 Punkte, 60:33 Tore)

Siege: 11

Unentschieden: 5

Niederlagen: 5

Heim-Punkte: 22

Auswärts-Punkte: 16

Höchster Sieg: 8:0 gegen Mittel-Gründau

Höchste Niederlage: 1:3 in Pfaffenhausen und Bad Orb sowie zu Hause gegen Flörsbachtal

Spiele ohne Gegentreffer: 4

Spiele ohne erzieltes Tor: 1

Bester Torschütze: Sebastian Jessl (17)

TSV Kassel (H / 14. Februar), SV Germania Bieber (H / 21. Februar), SV Bernbach (A / 27. Februar)

Vor der Winterpause bot der VfB Oberndorf starke Leistungen und rückte auf den dritten Platz vor. Dies soll für die Jossgrunder noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Truppe von Trainer Reinhold Jessl nimmt zumindest den zweiten Platz ins Visier und kann diesen, obwohl die Konkurrenz groß ist, sehr wohl erreichen.