2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
F: Berndt
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Oberliga: Hagen will es wissen

Landesligist wird Lizenzunterlagen für die fünfte Liga einreichen - Waltemade: "Werden es als Verein möglich machen"

Udo Waltemade ist ein gefragter Mann in diesen Tagen. So wie alle, die beim FC Hagen/Uthlede etwas zu sagen haben. Waltemade ist zweiter Vorsitzender des Vereins, Betreuer der Landesliga-Mannschaft und muss viele Fragen beantworten. Natürlich geht es um Gunnar Schmidt und um Max Klimmek. Schmidt, der sein Traineramt bei H/U zum Saisonende niederlegen wird, Klimmek, der Schmidts nicht gerade kleine Fußstapfen ab Sommer ausfüllen soll. Und Klimmek soll, wenn es nach dem Verein geht, dann auch gleich mal in der Oberliga sein Können unter Beweis stellen: "Wir wollen in die Oberliga. Der Verein wird alles dafür tun, dass wir die Lizenz erhalten", erklärt Waltemade, "das wäre für uns und für die Region eine tolle Sache."

Oberliga beim FC Hagen/Uthlede. Das wäre ein Triumphmarsch. Noch 2003 stieg der im Jahr 2000 gegründete FC von der Bezirksklasse 4 in die Kreisliga ab und verharrte dort sechs Jahre. Nun könnte es bald fünfte statt achte Liga heißen. Nur die beiden Regionalligsten SV Drochtersen/Assel und der Lüneburger SK Hansa spielen im Bezirk Lüneburg noch höherklassiger Fußball. Ein schöner Traum.

Aber einer, den man an der Blumenstraße in Hagen gerne verwirklichen möchte. "Wir haben das vereinsinterm alles abgesprochen. Wenn es sportlich möglich ist, wollen wir das machen. Dann wollen wir auch aufsteigen und werden als Verein alle Hebel in Bewegung setzen, dass das klappt. Wir reichen die Lizenzunterlagen für die fünfte Liga definitiv zum 31. März ein", sagt Udo Waltemade.

Die Mannschaft, die sich in der Hinrunde eine hervorragende Ausgangsposition erspielt hat, hat es also selbst in der Hand. Mit 34 Punkten steht Hagen/Uthlede aktuell auf Platz zwei, zwei Zähler hinter dem Tabellenführer MTV Eintracht Celle, der aber auch schon zwei Spiele mehr bestritten hat. Hält sich das Team um Kapitän Marlo Burdorf weiter gut und schafft es auch, die direkte Konkurrenz aus Celle und Rotenburg auf Distanz zu halten, steht der Oberliga sportlich nicht mehr viel im Wege.

Den Trainer Gunnar Schmidt gibt es nur ganz oder gar nicht

Vom ruhigen Ausklang seiner Trainerkarriere will Gunnar Schmidt daher auch gar nicht sprechen: "Wir müssen jetzt vier Monate Vollgas geben", sagt der zum Sommer scheidende Trainer, der lange mit sich gerungen hat. Trainer einer Oberliga-Mannschaft, solche Chancen ergeben sich nicht so häufig. Am Ende gewann der Familienmensch Schmidt das Ringen gegen den "Vollblut-Fußballer" Schmidt. Im Sommer heißt es also vorerst Spielplatz statt Sportplatz für den zweifachen Vater, der weiß: "Mit halber Kraft hätte ich das nicht machen können. In Erfolgszeiten kann man das alles kompensieren. Aber wenn es mal nicht rund läuft, dann kann man sich nicht so leicht rausziehen. Ich könnte das zumindest nicht." Und so nimmt der Erfolgstrainer komplett Abschied. Für immer? Nein: "Irgendwann wird es den Trainer Gunnar Schmidt mit Sicherheit wieder geben", sagt Schmidt.


Udo Waltemade, 2. Vorsitzender FC Hagen/Uthlede und Betreuer der Landesliga-Mannschaft

Doch zunächst gilt es, die sportlichen Ziele in dieser Saison zu erreichen. Mit einem möglichen Landesliga-Meistertitel, dem damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga und einem möglichen Gewinn des Bezirkspokaltitels könnte es ein historisch erfolgreicher Abgang für den 36-Jährigen werden. "Für die Mannschaft kann das gut sein: Jeder weiß jetzt was Sache ist und dass Oberliga-Fußball in Hagen möglich gemacht werden soll. Und jeder kann sich jetzt voll auf sportliche Höchstleistung konzentrieren."

Oberliga-Luft soll - sofern es sportlich klappt und auch der Lizenzantrag genehmigt wird - dann einer schnuppern, der weiß, wie diese Luft riechen kann: Schließlich hat der neue Cheftrainer Max Klimmek als Spieler in der Oberliga für BW Bornreihe und VSK Osterholz-Scharmbeck gespielt, als Trainer kommt der 28-Jährige aber ohne nennenswerte Vorerfahrung im Sommer an die Blumenstraße. Ein paar Monate Co-Trainer bei Bornreihe - mehr Meriten konnte sich Klimmek, der seine Spielerkarriere vor der Saison aus gesundheitlichen Gründen beenden musste, noch nicht verdienen.

Waltemade: "Stehen voll hinter unserem neuen Trainer"

Trotzdem ist man in Hagen von Klimmek überzeugt: "Er war unsere erste Wahl auf einer Liste mit fünf Namen, die in Frage gekommen wären. Als wir gemerkt haben, dass es auch persönlich zwischen uns harmoniert, haben wir erst gar nicht mit anderen Trainern gesprochen", erklärt Waltemade. Trotzdem: "Wir wissen, dass wir da ein wenig ins Risiko gehen. Aber wir haben die Entscheidung einstimmig im Team gefasst und stehen voll hinter unserem neuen Trainer."

Der wird wie schon Schmidt in dieser Saison an der Seitenlinie von Carsten Werde unterstützt. Werde war es auch, der den Namen Max Klimmek ins Spiel gebracht hat - und der auch ohne Probleme weiter im zweiten Glied bleibt, auch wenn der neue Trainer kaum mehr Erfahrung als Trainer hat als er selbst. "Wir haben auch über eine Doppelspitze nachgedacht, sind aber zu der Überzeugung gekommen, dass einer am Ende den Hut aufhaben muss." In Absprache mit Werde wird das Klimmek sein, so Waltemade - und zwar am liebsten in der Oberliga.

Aufrufe: 05.2.2016, 18:30 Uhr
Dennis PaaschAutor