2024-03-28T15:56:44.387Z

Analyse
Die Kaltblütigkeit fehlte: Das Duell gegen SV-Torhüter Chris Fiegler verliert Philipp Simon (schwarzes Trikot), Kapitän Ajet Shabani hätte nicht mehr eingreifen können. Foto: Mauer
Die Kaltblütigkeit fehlte: Das Duell gegen SV-Torhüter Chris Fiegler verliert Philipp Simon (schwarzes Trikot), Kapitän Ajet Shabani hätte nicht mehr eingreifen können. Foto: Mauer

Nur zweimal nicht aufgepasst

Mittelrheinliga: Borussia Freialdenhoven verliert gegen einen starken Tabellendritten aus Bergisch Gladbach 1:2. Verletzungssorgen werden größer.

Gegen einen starken Gegner zu verlieren ist nicht unehrenhaft. Zumindest dann nicht, wenn man sich gegen eine Niederlage stemmt. Genau das tat Borussia Freialdenhoven am Pfingstmontag, als letztlich der angereiste Tabellendritte SV Bergisch Gladbach mit einem 2:1-Sieg alle Punkte mitnehmen konnte.

„Angesichts der Besetzung haben die Spieler das sehr gut gemacht“, lobte Trainer Wilfried Hannes hinterher zu Recht. Denn an diesem Tag hatte es sich das Verletzungspech auf der Borussen-Bank sehr bequem gemacht.

Es begann bereits in der Aufwärmphase, als die geplante Sturmspitze Kelly Ajuya unglücklich auf einen Ball trat und schmerzverzerrt seinen Einsatz abblasen musste. Der nachgerückte Toshimasa Tsuzuku machte seine Sache durchaus gut, das Zusammenspiel klappte jedoch mehrfach nicht.

Da sowohl Pascal Schneider als auch Yannick Kuhnke nicht ihren allerbesten Tag erwischten, fehlten im Angriff der Borussen wichtige Impulse. In der zweiten Halbzeit beorderte Hannes deshalb seinen etatmäßigen Verteidiger Christian Kreutzer nach vorne, und dessen Kopfbälle belebten die Partie.

Doch das Verletzungspech blieb. Schneider und Fabian Jopek rasselten zusammen, Jopek musste später ausgewechselt werden. Und zu guter Letzt konnte auch Julian Wiersberg nur noch humpelnd den Rasen verlassen. Für ihn sprang aufopferungsvoll Okan Dikenli ein, der selbst wahrlich nicht gesund war.

Langer Lauf

Und dennoch gestaltete die Borussia die Partie offen. Den Druck, mit dem die Gäste nach Toren strebten, konnte die Elf standhalten. Die Führung für Gladbach fiel, nachdem einmal die Zuordnung fehlte und einer sich auf den anderen verließ. Über mehr als eine Spielhälfte lief Ajet Shabani ungehindert mit dem Ball, bevor er mit einem präzisen Schuss Torhüter Ivica Ljubicic im Freialdenhovener Tor keine Abwehrchance ließ (34.).

Beim Ausgleich durch Alexandru Daescu (61.) half vielleicht ein Verteidigerkopf mit, der Treffer gab Freialdenhoven jedoch enormen Auftrieb. Vor allem auch, weil einer über sich hinauswuchs. Es war auch der Tag des Philipp Simon, der im Angriff rackerte und Sekunden später in der Abwehr mithalf. Pech für ihn, dass er zweimal alleine vor dem SV-Torhüter Chris Fiegler auftauchte, ihm dann aber ein wenig die Kaltblütigkeit fehlte. „Ich wollte unbedingt den Ball rein machen“, gestand er später und ärgerte sich. Mit ihm kann die Borussia in der nächsten Saison rechnen.

Die Punkte verlor die Mannschaft, weil sie in der zweiten Halbzeit erneut einmal nicht aufpasste und weil der SV Bergisch Gladbach eine sehr gute Mannschaft war. Zwei mustergültige Steilpässe und ein entschlossener Yannick Albrecht (65.) führten zum Sieg der Gäste. Aber am Ende zollte Trainer Hannes zu Recht Anerkennung und Lob einer Mannschaft, für die es drei Spieltage vor Schluss der Saison wie um die Meisterschaft gegangen war.

Aufrufe: 019.5.2016, 20:00 Uhr
tm I AZ/ANAutor