2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Turniersieger in Boostedt wurde der Polizei-SV Union mit Co-Trainer André Eggers, Marc Barck, Yahya Sucu, Daniel Michalowski, Patrick Nagel, Yannick Hamann, Betreuer Jörg Schröder (hinten von links), Glücksbringer Moritz Eggers, Paul Sachse, Philipp Reinhold, Warren Tambalque und Patrick Fürst (vorne von links). Foto: Sell
Turniersieger in Boostedt wurde der Polizei-SV Union mit Co-Trainer André Eggers, Marc Barck, Yahya Sucu, Daniel Michalowski, Patrick Nagel, Yannick Hamann, Betreuer Jörg Schröder (hinten von links), Glücksbringer Moritz Eggers, Paul Sachse, Philipp Reinhold, Warren Tambalque und Patrick Fürst (vorne von links). Foto: Sell

Nur PSV stoppt Gut Heil

Spannendes Turnier in Boostedt / Wesenberg schießt absichtlich ein Eigentor / Familienduell geht an Vater Bröcker

Zuletzt gleich doppelt Versäumtes holte Sonntagabend der Polizei-SV Union nach. Der Fußball-SH-Ligist sicherte sich den Tackmann-Cup beim Hallenturnier des SV Boostedt, nachdem er im Vorjahr noch das Finale gegen den Ortsrivalen Olympia verloren hatte. Zudem rehabilitierte sich der PSV vom frühen Aus bei der Stadtmeisterschaft in der Holstenhalle, wo am zweiten Weihnachtstag bereits das Viertelfinale Endstation gewesen war.

Die ,,Polizisten" gewannen das Endspiel gegen den Überraschungsfinalisten SC Gut Heil mit 2:0 und strichen 400 Euro ein. Dem unterlegenen Kreisligisten wurden 300 Euro überreicht. Zudem stellten die ,,Rothosen" mit Patryk Babiak den besten Torwart. Zwei auswärtige Verbandsligavertreter duellierten sich um Bronze. Nord-Ost-Vertreter TSV Bordesholm (mit Torschützenkönig Malte Lucht/13 Treffer) behielt im Neunmeterschießen gegen den Süd-West-Tabellenneunten VfL Kellinghusen mit 4:3 die Oberhand und verbuchte damit zwei Drittel der noch verbliebenen 300 Euro auf seinem Konto. Die Steinburger nahmen einen ,,Hunderter" auf die Heimreise mit.

Titelverteidiger MTSV Olympia war an der Twiete nicht am Start. Beim Verbandsligisten war das Anmeldeformular zunächst in den Katakomben liegen geblieben, anschließend traf es erst mit Verspätung in Boostedt ein - zu diesem Zeitpunkt waren die Plätze in den vier Vorrundengruppen bereits ausgebucht.

Spannend ging es zu in Boostedt, wo traditionell viele Tore fielen. Gleichwohl bedeuteten 346 Turniertreffer (ohne Neunmeterschießen) 32 Tore weniger als im Vorjahr. Einer der Treffer war mutmaßlich irregulär, weil der Ball von außen ins Gehäuse schlüpfte: beim Vorrundenspiel der Gastgeber gegen Einfeld. Boostedt geriet durch dieses Phantom-Tor von Sören Künstler dann auch prompt auf die Siegerstraße.

War es in der Vorrunde noch ein recht eindeutiges Rennen - weder ein Gruppensieger noch ein -zweiter war mit dem danach folgenden Team punktgleich -, sah das in der Zwischenrunde ganz anders aus. Dort blieb in jeder Staffel eine Mannschaft mit eigentlich guten sechs Zählern auf der Strecke, überdies waren in beiden Gruppen zwei Teams punkt- und torgleich. In Staffel A musste sogar der direkte Vergleich über den Halbfinaleinzug entscheiden. Dort hatte sich Gut Heil mit 4:2 gegen Großenaspe behauptet, sodass die ,,Männer vom Wasserturm" hinter Kellinghusen, das seinerseits eine lediglich um einen Treffer bessere Tordifferenz aufwies als Gut Heil und Großenaspe, Zweiter wurden.

Ein Fotofinish gab es auch in der Parallelgruppe, wo Gadeland die Schützenhilfe des Gastgebers SV Boostedt benötigte. Der Kreisligist hätte mit 0:3 gegen Bordesholm verlieren dürfen, selbst dann wären die ,,Kleeblätter" noch weitergekommen. Doch die Hausherren zogen gegen den Nord-Ost-Verbandsligisten gleich mit 0:7 den Kürzeren. Bordesholm schob sich in der abschließenden Partie somit nicht nur an Gadeland, sondern auch noch am punkt- und torgleichen PSV vorbei, der das direkte Duell mit den Szpadzinski-Schützlingen mit 1:2 verloren hatte.


Ein starkes Turnier spielte Gut Heil, dessen Akteur Eugen Maier (re.) hier den Bordesholmer Sascha Reichow verlädt.Sell

,,Diese Niederlage war für uns ein Wachmacher", urteilte André Eggers aus dem Trainerstab des Polizei-SV Union und lobte den Finalgegner: ,,Gut Heil hat uns alles abverlangt, und wir hatten Glück, dass Maik Brunst anfangs beim Stand von 0:0 nur unsere Torlatte getroffen hat." Alles andere als traurig war GHN-Coach Hans-Jürgen Bröcker. Er konstatierte: ,,Ich bin begeistert. Denn dieser zweite Platz war absolut nicht zu erwarten."

Kleines Schmankerl: Hans-Jürgen Bröcker gewann im Turnierverlauf mit seiner Truppe gleich zwei Mal gegen seinen Sohn Tobias, der gerade nach Bordesholm gewechselt ist - einmal in der Vorrunde und einmal im Halbfinale.

In Boostedt wurden an zwei Tagen 600 Zuschauer gezählt. Eine Rote Karte gab es nicht, dafür aber 23 Zeitstrafen. Den Fairplay-Preis bekam der Segeberger Kreisligist Großenasper SV, dessen Akteur Timo Wesenberg in der entscheidenden Zwischenrundenpartie gegen Husberg einen Fairplay-Anstoß irrtümlicherweise nicht zurückgespielt und das 4:2 erzielt hatte - Großenaspe wäre mit diesem Resultat im Halbfinale gewesen. Doch Wesenberg korrigierte sich selbst, schoss absichtlich ein Eigentor zum 4:3-Endstand - und Großenaspe war raus.

Erfreulich: Am Rande des Turniers wurden 503 Euro für die behinderte Tochter von Gadelands Trainer Björn Sehm gesammelt.
Aufrufe: 03.1.2016, 22:00 Uhr
SHZ / Arne Schmuck/André SellAutor