2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
Der SSV konnte seine Chancen nicht nutzen. Foto: Gatzka
Der SSV konnte seine Chancen nicht nutzen. Foto: Gatzka

Nur Nullnummer für den Jahn Regensburg

Der Regensburger Fußball-Regionalligist SSV Jahn lässt beim niederbayerischen Klub Schalding-Heining Punkte liegen

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Der SSV Jahn Regensburg hat beim SV Schalding-Heining Federn lassen müssen. Vor 1865 Zuschauern kam der Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Bayern am Samstagnachmittag im Passauer Vorort trotz klarer Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus und ließ damit ebenso Punkte liegen wie Verfolger FC Bayern München II, der bereits am Freitagabend gegen den FC Ingolstadt 04 II 0:0 gespielt hatte. Wacker Burghausen hingegen gewann 2:1 gegen Schweinfurt.

Auch bei den Niederbayern blieb Brand seiner Linie treu und verzichtete im Vergleich zur Vorwoche auf große Veränderungen in der Startelf. Für Spielführer Markus Palionis, der sich beim 3:2-Erfolg gegen Wacker Burghausen die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte, kehrte diesmal der wiedergenesene Kolja Pusch ins Team zurück. Die Kapitänsbinde streifte sich Oliver Hein über.

Im schmucken kleinen Stadion am Reuthinger Weg war alles angerichtet für ein schönes Fußballspiel. Bestes Wetter, eine ordentliche Zuschauerkulisse und ein Gegner, der rein tabellarisch betrachtet, leicht zu schlagen schein müsste. Doch genau da wollte der Regensburger Coach vor dem Spiel nicht ohne Weiteres zustimmen. Gerade gegen die hoch eingeschätzten Gegner hätten sich die Niederbayern immer wieder teuer verkauft.

Er sollte mit dieser Prognose ebenso richtig liegen, wie mit den warnenden Worten bezüglich des Schaldinger Torjägers Michael Pillmeier. Dass man auf ihn achten muss, bewies der Mittelstürmer gleich zu Beginn der Partie, als er nach einem langen Ball über die Abwehr hinweg durchstartete, der wachsame Jahn-Keeper Philipp Pentke aber noch kurz vor ihm klären konnte (9.).

Die Szene war symptomatisch für die taktische Ausrichtung der Mannschaft des früheren Regensburger Jugend-Trainers Mario Tanzer. Hinten sollte seine Mannschaft dicht gestaffelt stehen und so den spielerisch überlegenen Regensburgern das Leben so schwer wie möglich machen. Und im Spiel nach vorne ruhten alle Hoffnungen auf Pillmeier, der nach Ballgewinn mit steilen und langen Bällen gefüttert werden sollte.

Große Fußballkunst konnte sich somit schwer entwickeln. Zwar führte der Tabellenführer in dieser Partie eindeutig das Regiment, lief sich jedoch immer wieder im dicht gestaffelten Defensivverbund der Niederbayern fest. So waren es im ersten Durchgang vor allem Einzelaktionen und Standardsituationen, mit denen die Regensburger die Hausherren in Schwierigkeiten bringen konnten.

In der 11. Minute fasste sich Marvin Knoll einmal ein Herz und zog aus 30 Metern einfach mal ab. Sein Schuss wurde abgefälscht und zwang Torhüter Werner Resch im Schaldinger Gehäuse zu einem starken Reflex. Bevor er bereits in der 34. Minute ohne erkennbare Zeichen einer Verletzung von Brand ausgewechselt wurde und stinksauer auf der Bank Platz nahm, trat Toptorjäger Markus Ziereis wenigstens einmal in Erscheinung, als er einen hohen Ball in den Strafraum sehenswert mit der Hacke über den Torwart lupfen wollte. Resch war jedoch erneut auf dem Posten (16.).

Hohe Bälle in den Strafraum blieben auch in der Folge das Mittel. Marc Lais (17.) und Thomas Kurz (30.) demonstrierten Lufthoheit, ohne aber etwas am Ergebnis zu verändern. Der Brand-Elf fehlte es ein wenig an der spielerischen Fantasie, um die diszipliniert verteidigenden Schaldinger hinten heraus zu locken und so Räume zu schaffen. Zwar fiel auch diesen außer langen Bällen auf Pillmeier gegen die weit aufrückenden Gäste aus der Oberpfalz nicht viel ein, ganz ungefährlich war das aber nicht. Immerhin hätte man sich wahrscheinlich auch nicht beschweren können, wenn Schiedsrichter Florian Kornblum in der 22. Minute auf Elfmeter entschieden hätte, als Pillmeier bei einem dieser Konter im Zweikampf mit Kurz ins Straucheln geriet. So aber blieb es beim 0:0 zur Halbzeit, in der sich Thomas Paulus bereits in Ruhe duschen konnte, da er aufgrund einer Verletzung in der Leiste schon in der 44. Minute durch Ali Odabas ersetzt worden war.

Auch nach der Halbzeit Pause veränderte sich das Spiel zunächst kaum. Der Jahn kontrollierte, die Schaldinger verteidigten. Bisweilen erinnerte das Spiel sogar an Eishockey. Die in Grün-Weiß gewandeten Hausherren verbarrikadierten den eigenen Strafraum, während die Gastgeber sich außen herum die Bälle zuspielten auf der Suche nach der entscheidenden Lücke. Die Suche blieb jedoch lange vergeblich.

Es dauerte bis zur 69. Minute, ehe die zahlreich mitgereisten Regensburger Fans jubeln konnten – letztlich allerdings umsonst. Nach einem Freistoß von der Strafraumgrenze durch Pusch auf den langen Pfosten drückte im Getümmel ein Regensburger den Ball über die Linie, stand dabei aber nach Ansicht des Schiedsrichtergespanns aber im Abseits.

Mit zunehmender Spieldauer trauten sich nun auch die Gastgeber etwas weiter nach vorne. So sorgte SV-Kapitän Michael Wirth mit einem Kopfball für Gefahr vor Pentkes Tor (71.). Für den weiterhin dominanten Jahn hatte Kurz wieder nach einer Standardsituation eine gute Gelegenheit. Sein Kopfball ging jedoch am Gehäuse vorbei (76.). Es war wie verteufelt: Der Ball wollte einfach nicht mehr im Tor landen. Zum Glück für den Jahn, dass dies auch für die Schaldinger galt. Denn in der 83. Minute war Pillmeier nach längerer Ruhepause wieder einmal den Regensburgern enteilt, traf aber nur das Außennetz. Nachdem auch kurz vor Schluss auch ein Schuss von Lais in den Händen von Resch landete, blieb es beim 0:0.

Aufrufe: 03.10.2015, 16:21 Uhr
Claus GehrAutor