2024-04-23T13:35:06.289Z

Im Nachfassen

"Nur Licht war manchen Gestalten wohl zu wenig!"

+++ FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorfs Coach Peter Antschischkin zu den ersten Monaten bei seinem neuen Verein, den letzten Spielen und auch zu den Vorgängen beim DFB +++

Nach vier Niederlagen in Folge ohne eigenes Tor fand die FSG Bessingen/Eittingshausen/Langsdorf in der Vorwoche im „Sechs-Punkte-Spiel“ in Langgöns wieder in die Spur und siegte mit 2:0. Einmal die Torflaute beendet schoss sich die Mannschaft von Peter Antschischkin den Frust der letzten Wochen von der Seele und besiegte Burkhardsfelden mit 9:1. Wir haben mit dem Coach unter anderem über die ersten Monate mit seinem neuen Team und natürlich über die letzten Partien gesprochen.


Herr Antschischkin, nach dem wichtigen Erfolg in Langgöns hat es Ihre Mannschaft mit neun Treffern ja richtig krachen lassen. Wird es schwierig, die Jungs bis zum nächsten Spiel wieder einzufangen?

Peter Antschischkin (lacht): „Das wird in der Tat eine meiner Aufgaben sein. Denn der Sieg ist letztlich wieder nicht mehr viel wert, wenn wir gegen Obbornhofen/Bellersheim die Leistung nicht bestätigen und nicht punkten können.

Nichtsdestotrotz hat uns das Spiel gegen Burkhardsfelden natürlich gut getan. Unsere Offensive hat endlich das abgerufen, was sie kann. Wir haben ja die Spieler für das schnelle Umschalt-und Konterspiel, konnten das aber bisher nicht immer zeigen.“

Vor dem Langgöns-Sieg standen vier Niederlagen in Serie ohne Treffer zu Buche. War die Leistung denn ebenso trist wie die Ergebnisse?

Antschischkin: „Nein, das kann man nicht sagen. Vor allem die letzten beiden Partien gegen den MTV Gießen und den VfR Lich (jeweils 0:1-Niederlagen) waren von der Leistung absolut okay. Aber wir waren einfach nicht durchschlagskräftig genug, haben dazu tolle Chancen wie unter anderem Elfmeter ausgelassen. Aber es war natürlich klar, dass es solche Phase geben wird.“

Sie sind ja vor der Saison von der SG Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld gekommen und haben bei der Dreier-FSG Oliver Bopp beerbt. Wie sind denn die erste Monate allgemein verlaufen?

Antschischkin: „Oliver hat hier einige Jahre gearbeitet und hier natürlich etwas aufgebaut. Da kann man nicht als neuer Trainer kommen und von heute auf morgen alles umkrempeln. Zudem vergleichen Spieler ja auch Trainer, sehen oftmals nur die positiven Dinge des Vorgängers und sind enttäuscht, dass diese nicht mehr da sind.

Aber Spieler und Trainer müssen sich eben erst kennenlernen, aufeinander zu bewegen und auch Kompromisse eingehen. Das dauert mitunter eben ein wenig. Aber ich muss sagen, dass die Mannschaft und ich schon zueinander gefunden haben. Das wird von Woche für Woche besser.“

Jetzt nach zwei Siegen höhere Ziele auszugeben verbietet sich wohl, oder?

Antschischkin: „Ganz klar. Nach den vier Niederlagen sind wir in Richtung der Abstiegsränge gerutscht und haben auch die Ruhe bewahrt. Da werden wir jetzt nach zwei Siegen auch nicht die Nerven verlieren. Wichtig wäre es, in den verbleibenden beiden Partien noch Punkte zumachen, da wir ja noch ein spielfreies Wochenende haben, wo nur die Konkurrenz punkten kann.“

Zum Schluss ein anderes Thema: Die Geschichte um die Schwarzgeld-Zahlungen beim DFB, der Rücktritt von Wolfgang Niersbach überraschen Sie als alten Hasen ja sicherlich nicht!

Antschischkin: „Nicht wirklich, das muss ich zugeben. Es wäre blauäugig zu denken, dass überall bei Olympiaden und Weltmeisterschaften das Geld fließt, nur bei unserer nicht. Alle haben gedacht, der Franz Beckenbauer fährt als Lichgestalt durch die Welt und alles kommt uns dann zugeflogen. (lacht) Aber nur Licht hat manchen Gestalten wohl nicht gereicht!“

Herr Antschischkin, wir danken für die offenen Worte und wünschen Ihnen und Ihrem Team weiterhin alles Gute!


Aufrufe: 011.11.2015, 12:30 Uhr
Marc SteinertAutor