2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Nur ein Zwischenschritt

Meister im Fußball-Bezirk: FC Blaubeuren, Kreisliga B/Alb

Die Meisterschaft als Zwischenschritt. Nach dem souveränen Titelgewinn in der Fußball-Kreisliga B/Alb hat der FC Blaubeuren mit der Rückkehr in die Bezirksliga schon das nächste hohe Ziel im Visier.

Ein Pole macht noch keine Meisterschaft - doch im Titelrennen war der Top-Scorer Dreh- und Angelpunkt. Auf den Oldie im Trikot des FC Blaubeuren war als Torjäger immer Verlass. 61 von insgesamt 173 Toren in 30 Saisonspielen: Was Marcin Bojarski in der zurückliegenden Saison zeigte, war meisterlich.

Die beeindruckende Quote war indes kein Zufall. Im Jahr zuvor war der polnische Ex-Profi, der es auf 162 Spiele in der höchsten Liga seiner Heimat gebracht hat, sogar auf 67 Saisontreffer gekommen. Bojarski, der seine zweite Saison beim FC Blaubeuren beendet hat, stellt Rekorde en masse auf. Er ist auch der älteste Top-Torjäger im FußballBezirk. Ende August wird er seinen 38. Geburtstag feiern - doch der Stürmer will vom Rentendasein nichts wissen. "Mir geht es gut. Wenn ich auf den Platz gehe, fühle ich mich immer noch wie ein Jugendlicher", betont er und spricht nicht gern über sich selbst. "Es läuft gut für uns", sagt er, "wer die Tore schießt, ist egal. Hauptsache, wir gewinnen."

Jubel, Freudentränen, Erleichterung: Die Spannbreite an Emotionen war beim FC Blaubeuren nach dem Titel und dem Aufstieg in die Kreisliga A/Alb mannigfach. Mit dem erstmaligen Bezirkspokal-Triumph gelang dem 1985 gegründeten Verein zudem das Double. Trainer Goran Djukanovic, der den Klub vor der Runde 14/15 übernommen hatte und ihn auf eine erfolgreiche Spielweise getrimmt hat, lobte in der Stunde des Triumphs seine Schützlinge kollektiv. "Für mich ist es eine besondere Meisterschaft. Die Geschlossenheit ist unsere große Stärke, nicht die individuelle Qualität", betont Djukanovic. Er will sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. "Es gibt noch Dinge, die man verbessern kann", sagt er.

Fünf Spieltage vor Saisonende hat der türkische Klub, der in Gerhausen sein Domizil hat, die Meisterschaft der Kreisliga A/Alb entschieden. Eine komplette Saison ohne Niederlage gab's freilich nicht. Das 0:2 gegen den Verfolger Machtolsheim/Merklingen II verhinderte eine makellose Saison. Gleichwohl wurde der Titel mit einem 13-Punkte-Polster gewonnen.

Mit dem Aufstieg hat der FC Blaubeuren das erste Ziel erreicht. Es soll aber nur ein Zwischenschritt sein. An weiteren Zielen mangelt es dem ehrgeizigen Klub nicht. "Am Ende der kommenden Runde soll der Aufstieg in die Bezirksliga feststehen", spricht Pressewart Bülent Aksakal Klartext. "Dort möchten wir uns langfristig etablieren." Der Bezirksliga gehörte der FCB ab der Saison 06/07 schon vier Spielzeiten an, ehe die Talfahrt nach ganz unten einsetzte. Dass sich die Mannschaft nach dem ersten Etappenziel nicht zurücklehnt, dafür sollen genügend Neue sorgen. Sechs Personalien sind bereits perfekt. Darunter sind fünf polnische Landsleute Bojarskis, die wie ein Großteil der Mannschaft in der Firma von Vereinsvorstand und Sponsor Muhammet Özdogan beschäftigt werden. Hinzu kommt der Tunesier Hanni Bannani vom SV Burgrieden.

Ganz klar, auch in der neuen Liga ist die Offensive Erfolgsgarant und Lebensversicherung. Der Angriff um Knipser Bojarski soll auch in höheren Gefilden funktionieren. Viel Zeit, um sich über das Erreichte zu freuen, bleibt nicht. Trainer Djukanovic bittet bereits am 6. Juli zur ersten Einheit. Ungeachtet der vorhandenen Konkurrenz soll der Lauf fortgesetzt werden. "Vom Potenzial her können wir um den Titel mitmischen. Klar: Konkurrenz belebt das Geschäft, aber sie soll es uns nicht so schwer machen", lautet Bülent Aksakals Appell an die Liga.

Aufrufe: 030.6.2015, 08:31 Uhr
WINFRIED VOGLER | SWPAutor