Wenn einen daheim zwei Kinderaugen anstrahlen, dann relativiert sich so manches. Auch der Misserfolg im Sport, in diesem Fall der Abstieg der Fußballer des FC Zandt aus der Bezirksliga. Deren Trainer und Abteilungsleiter Christian Schreiner, der den Abstiegsschmerz dank des Jungvater-Daseins vielleicht eher verdrängen kann, knabbert dennoch am verpassten Saisonziel, mitten im geplanten Umbruch weg von acht Legionären in der Startformation, hin zu mehr Einheimischen.
Angesichts der väterlichen Pflichten fand der 31-Jährige nur Zeit für eine kurze Analyse, als wir wissen wollten, woran es letztlich lag und wie es nun weiter geht mit dem voriges Jahr angestoßenen Umwälzungsprozess. ,,Die Mannschaft wird ziemlich beieinander bleiben, wir streben den sofortigen Wiederaufstieg an. Wir werden unser Konzept weiter so fortführen und junge Spieler einbauen, mancher tut sich in der Kreisliga vielleicht sogar etwas leichter. Daher sehen wir den Abstieg mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir stehen jedenfalls nicht vor einem Scherbenhaufen, das war alles mit einkalkuliert."
Die Kreisliga freut sich jedenfalls nun auf die Kraftproben mit dem Ex-Bezirksligisten, zumindest mal für eine Saison. Nicht zuletzt in Miltach dürften dann ein paar Zuschauer mehr kommen. Die Zandter wissen natürlich, dass der Kreisliga-Titel kein Selbstläufer wird angesichts der ambitionierten Konkurrenz in Eschlkam, Cham, Ränkam, vor allem Furth i. Wald oder gar Neubäu, sofern das andere Legionärskollektiv am Triftweg in der Relegation scheitern sollte. Weil die Further schon gescheitert sind, käme es für Zandt auch zum Duell mit Ex-Spielertrainer Petr Dvorak. So klein ist die Fußball-Welt im Kreis. Und auch mit dem älteren der Dvorak-Brüder, Antonin, dem spielenden Coach des Stachesrieder SV, dürfte es in der kommenden Saison zwei Duelle geben. Antonin war vor Petr Zandter Spielertrainer gewesen.
Einen prominenten Abgang hat der FC Zandt auch in diesem Jahr. Und zwar keinen, der dem neuen Weg geschuldet ist, denn Christian Faschingbauer kam erst voriges Jahr vom FC Bad Kötzting, Trainer Schreiner hätte sicher auch weiter gerne auf den Bayernliga-erfahrenen Stürmer gesetzt. Der Blaibacher geht aber zum SC Zwiesel, der als Zweiter der Kreisliga Bayerwald in der Relegation um die sofortige Bezirksliga-Wiederkehr gescheitert ist. Faschingbauer geht also freiwillig in die Kreisliga. Benedikt Vogl verlässt Zandt in Richtung Miltach, der Abgang von Vaclav Sperl reduziert die Legionärsquote weiter.