2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Wieder dabei: der Hennefer Kapitän Kamil Niewiadomski, Foto: Düster
Wieder dabei: der Hennefer Kapitän Kamil Niewiadomski, Foto: Düster

Null Punkte, aber drei Mutmacher

Trotz alarmierender Bilanz spricht nicht alles gegen den FC Hennef 05

Null Punkte, ein mageres Törchen und satte 15 Gegentreffer – so lautet die ernüchternde Bilanz des FC Hennef 05 nach den ersten vier Spieltagen in der Fußball-Regionalliga.

Hennef. Null Punkte, ein mageres Törchen und satte 15 Gegentreffer – so lautet die ernüchternde Bilanz des FC Hennef 05 nach den ersten vier Spieltagen in der Fußball-Regionalliga. Eine Situation, in der sich Trainer gerne in Zweckoptimismus flüchten oder lahme Durchhalteparolen zum Besten geben. Marco Bäumer ist von solchen verbalen Verzweiflungsakten weit entfernt. Der Coach der 05er glaubt nach wie vor an die Kehrtwende zum Guten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Kurve kriegen werden”, sagt der 42-Jährige. Abgesehen vom Debakel gegen den VfL Bochum II (0:8) habe sich seine Mannschaft stets teuer verkauft, „zum Auftakt gegen Wiedenbrück hätten wir darüber hinaus mindestens einen Punkt verdient gehabt”.

Im anstehenden Duell mit dem FC Kray (So., 15 Uhr) rechnet sich Bäumer erneut Siegchancen aus: „Das ist eine Mannschaft, die wir schlagen können.” Doch Vorsicht ist geboten, denn der Mitaufsteiger aus Essen hat in seinem zweiten Regionalliga-Abenteuer bislang vier Punkte aus drei Partien geholt. Kevin Kehrmann bescherte dem FCK im jüngsten Derby gegen Wattenscheid mit seinem Treffer zum 2:1 den ersten Saisonsieg. Von solchen Erfolgen träumen auch die Hennefer. Nachfolgend drei Gründe, warum man die 05er längst nicht abschreiben sollte.

Die Comeback-Qualitäten: Schon einmal standen die Hennefer mit dem Rücken zur Wand. 2012 beendeten die 05er die Hinserie auf Platz elf. Es folgte eine furiose Aufholjagd, die mit der Mittelrheinmeisterschaft gekrönt wurde. „Wir sind den Druck gewöhnt und können damit umgehen. Ich weiß, dass die Jungs am Sonntag den Rasen umpflügen werden, um die Wende einzuleiten”, sagt Bäumer.

Die Unaufgeregtheit: Die Spieler werden nicht in Frage gestellt. Während andere Vereine wohl längst mit Panikeinkäufen auf die sportliche Misere reagiert hätten, herrscht in Hennef demonstrative Gelassenheit. Selbst wenn der Klub über einen größeren finanziellen Spielraum verfügen würde, wären kurzfristige Verstärkungen kein Thema. „Die Mannschaft ist in dieser Besetzung absolut in der Lage, die Klasse zu halten”, stellt Bäumer unmissverständlich klar.

Auch der Coach selbst kann in aller Ruhe weiterarbeiten. „Wir haben nun mal begrenzte Mittel. Da ist es ganz normal, dass die Mannschaft auch mal an ihre Grenzen stößt. Marco genießt das uneingeschränkte Vertrauen des Vorstandes und sitzt felsenfest im Sattel”, betont der Hennefer Sportliche Leiter Sebastian Hempel.

Der breite Kader: Sieben Ausfälle hat Bäumer derzeit zu beklagen. Andreas Moog ist erneut gelb-rot-gesperrt; Martin Notz, Denis Wegner, Nils Remagen, Johannes Jahn, Brandon Chin und Dennis Eck sind allesamt verletzt. Letzterer zog sich beim jüngsten 0:3 in Oberhausen einen Muskelfaserriss zu.

Dass Bäumer dennoch an einen Sieg gegen Kray glaubt, ist seinem ausgeglichenen Kader geschuldet. „Alle Positionen sind doppelt besetzt. Die Jungs, die am Sonntag dabei sind, werden es schon richten”, sagt der Postbeamte. Er kann immerhin wieder auf Kamil Niewiadomski zurückgreifen. Der Kapitän hat seine muskulären Probleme überwunden.

Aufrufe: 028.8.2014, 19:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor