2024-04-24T13:20:38.835Z

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Gute Technik: Der Club kann auch Fut­sal. F: privat
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Nürnberger Frust und Freude unter dem Hallendach

Die U17-Juniorinnen des Clubs werden Dritter bei der deutschen Meisterschaft, sind damit aber nicht wirklich glücklich

Die drittbeste Futsal-Mannschaft des Landes kommt zumindest bei den U17-Juniorinnen vom Valznerweiher. Ein bisschen enttäuscht waren sie beim Club dennoch.

Vom Fußball in der Halle hält Osman Cankaya eigentlich nicht viel. Aber wenn der Trainer mit den Nürn­berger U17-Juniorinnen unter dem Dach antritt, dann soll seine Mann­schaft auch dort erfolgreich spielen - und weil das gleich mit dem Titelge­winn bei den bayerischen Meister­schaften in Selb gelang und dabei im Halbfinale sogar der favorisierte Nachwuchs des FC Bayern aus dem Rennen geworfen wurde, formulierte er schon vor der süddeutschen Meister­schaft in Lahr seine Erwartungen über dieses Turnier hinaus: „Wir haben als 1. FC Nürnberg schon den Anspruch an uns, den nächsten Titel zu gewinnen und uns für die deutsche Meisterschaft zu qualifizieren.“Das klappte auch ohne spezielles Hallentraining, weil der Trainer - sie­he oben - ohnehin kein Freund davon ist und zudem die Vorbereitung mit Hochdruck auf den „Außenbetrieb“ nach der Winterpause in der Juniorin­nen- Bundesliga Priorität besaß. Den­noch: Vier Siege ohne Gegentor bescherten durch ein 1:0 im Finale über den SV Alberweiler den Südtitel.

Beim Club waren nicht nur die Spie­lerinnen auf den Geschmack gekom­men, denn Titel sind, wie es Trainer Matthias Meyer formulierte, „als Belohnung gut für die Psyche“. Und so trat die Nürnberger Delegation die Fahrt nach Wuppertal zum erstmals ausgespielten DFB-Futsal-Cup mit dem Ziel an: Wir wollen diesen ersten deutschen Hallenmeistertitel für die U17-Juniorinnen. Der Start in den Gruppenspielen verlief gegen SF Siegen (5:1) und Walddörfer SV Hamburg (3:0) nach Plan. Und weil damit das Halbfinale erreicht war, wurde gegen Nordost-Bundesligisten Magdeburger FFC „unsere Mannschaft ziemlich durchge­mischt“ (Cankaya). Mit dem Ergebnis, dass das 1:4 den Gruppensieg kostete und im Halbfinale der 1. FC Köln der Gegner war. Danach war die Enttäu­schung groß, denn in einem Spiel auf sehr gutem Niveau hatte der Club Vor­teile und bessere Chancen, verpasste jedoch nach dem 0:0 durch ein 1:3 im Sechsmeterschießen das Endspiel.

Nachdem im Spiel um Platz drei mit einem 3:0 gegen Magdeburg Revanche genommen und ein Platz auf dem Treppchen erreicht worden war, kam nach dem Endspiel bei den Nürnber­ger Spielerinnen und den Verantwort­lichen zusätzlich Frust auf. Den Titel holte sich nämlich Alberweiler mit einem 3:0 über Köln. Das sportliche Fazit kann sich dennoch sehen lassen, denn - so Heinz Seidler-Kniffka als 2. Vorsitzender des Frauen-Club vor Ort - „die Mannschaft hat spielerisch und von ihrem Auftreten her überzeugt, letztlich hat nur Glück gefehlt.“ Während die Enttäuschung über den so greifbar nahen Titel inzwi­schen überwunden sein dürfte, sind die Folgen der Hallenauftritte für die Planungen der des Vereins noch nicht abzusehen. Denn ihre Terminierung durch den DFB war, vorsichtig ausge­drückt, extrem unglücklich, an die Belange der Vereine wurde dabei offensichtlich kein Gedanke ver­schwendet. Statt dafür die Winterpau­se zu nutzen, eigentlich sinnvoll für Hallenfußball, musste der Club seine Bundesliga-Spiele gegen Alberweiler und Crailsheim kurzfristig verlegen; Nachholtermine unter der Woche sind kaum zu vermeiden.

Da zudem die Liga bis zum 1. April pausiert, ist die Mannschaft seit dem Start nach der Winterpause am 25. Februar gegen den SC Freiburg (0:0) fünf Wochen ohne Spielpraxis. Alles andere als optimal für die Anforderun­gen in der Bundesliga. Da sollten künf­tig vom DFB und den Regionalverbän­den bessere Termine gefunden werden - nicht allein, um Cankayas Vorbehal­te in Sachen Hallenfußball nicht noch zu verstärken.

Aufrufe: 015.3.2017, 10:03 Uhr
Wieland PeterAutor