NTSV Strand 08 kontert ohne Torwart zum Sieg

Gerade die beiden NTSV-Stürmer Marco Pajonk und Arnold Suew, der eine überragende Leistung bot, waren aber kaum auszuschalten. Nach einer knappen halben Stunde brachte Suew die Gäste auch in Führung, als er einen Freistoß aus 18 Metern trocken über die Mauer ins Netz schlenzte – für TuS-Torwart Felix Rathjen, der aus dem Spiel heraus eine bärenstarke Parade gegen Suew gezeigt hatte, gab es in dieser Situation nichts zu halten.

Die Ostholsteiner hatten auch danach weiterhin klare Vorteile. „Wir haben das Spiel klar dominiert, hätten es aber früher entscheiden müssen“, lautete der einzige Vorwurf, den NTSV-Trainer Frank Salomon seinem Team machte. Ergebnistechnisch blieb es nämlich lange eng. Und nachdem die Segeberger auch in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs nur tief in der eigenen Spielfeldhälfte gestanden hatten, verordnete Stürwohld seinem Team eine etwas offensivere Taktik. „Und das, was wir dann gezeigt haben, sah gar nicht schlecht aus“, befand der Hartenholmer Co-Trainer.

Ein klares Chancenplus besaßen aber weiterhin die Gäste: Pajonk, Suew und der eingewechselte Andre Senger bekamen das Runde dabei aber zunächst einfach nichts ins Eckige ‒ immer wieder war noch ein Hartenholmer Abwehrbein dazwischen.

Eine unschöne Szene gab es in der 87. Minute, als sich NTSV-Torwart Przemyslaw Szymura, der bis dahin nicht allzu viel zu tun bekommen hatte, zu einer unbeherrschten Aktion hinreißen ließ. Als Schiedsrichter Lars Gruhlke den Gästen in deren Strafraum einen Freistoß zugesprochen hatte, ließ sich Szymura dazu hinreißen, den reklamierenden Maximilian Kokot zu berühren. Der Hartenholmer fiel um und Gruhlke zeigte mit der Erklärung, Szymura sei „mit zu viel Schwung auf seinen Gegenspieler zugesprungen“, die Rote Karte. Da Salomon sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, hütete mit Halo Ali in der Schlussphase ein Feldspieler das NTSV-Tor.

Wer glaubte, dass die Hausherren daraus einen Nutzen ziehen konnten, irrte jedoch: Mehr als einmal bekam Ali den Ball nicht in seine Hände. Stattdessen fielen in der Nachspielzeit auf der Gegenseite noch zwei Tore: Pajonk ging nach einer schönen Einzelaktion noch an TuS-Verteidiger Robert Wasner vorbei und jagte den Ball dann mit links brachial in den Winkel. Und auch die TuS-Anhänger mussten neidlos anerkennen, dass nach dem 0:1 auch das 0:2 herrlich anzuschauen war. Dann trugen die Gäste über Patrick Piesker und Tomislav Blazheski noch einen Konter vor, den Blazheski zum 0:3-Endstand veredelte.

„Unsere letzten beiden Tore sind zwar erst sehr spät gefallen, aber das 0:3 entspricht aus meiner Sicht den Kräfteverhältnissen“, so Salomon, der zufrieden feststellte: „Wir haben das Spiel über 90 Minuten dominiert.“ Stürwohld befand: „Das Endergebnis ist sehr deutlich, aber ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, denn sie hat mit ihren Mitteln gut dagegengehalten.“

TuS Hartenholm: F. Rathjen – Delfs, Johannsson, Wasner, Bogun – Voigt, M. Möller (84. Quinting) – Kremer (61. Oldenburg), Wurst, Kokot – Gensmer (78. Kuberka)

NTSV Strand 08: Szymura – Piesker, Ibragimov, Thiel, Owusu – Ali, Blazheski, Akopian (46. Senger) – Mokhlis (79. Gyasi) – Pajonk, Suew (75. Rohrbach)

Schiedsrichter: Gruhlke (Altenholz)
Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Suew (27.), 0:2 Pajonk (90./+1), 0:3 Blazheski (90./+3)
Rote Karte: Szymura (87., Tätlichkeit)
Besonderes Vorkommnis: Feldspieler Ali hütet ab der 87. Minute das Tor des NTSV Strand 08

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