2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Die Szene war typisch für das verbissen, teilweise auch überhart geführte Kellerduell in der Regionalliga Bayern zwischen der ?U23? der Sp Vgg Greuther Fürth und dem FC Schweinfurt. F: Zink
Die Szene war typisch für das verbissen, teilweise auch überhart geführte Kellerduell in der Regionalliga Bayern zwischen der ?U23? der Sp Vgg Greuther Fürth und dem FC Schweinfurt. F: Zink

Not gegen Elend im Kellerduell

Hart erkämpft, viele Fouls: Greuther Fürth II siegt 2:1 gegen Schweinfurt

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Kurz nach 17 Uhr knallten im altehrwürdigen Ronhof die Türen, flogen Schienbeinschoner durch die Gegend – die Spieler des FC Schweinfurt 05 ließen ihrem Frust nach dem 1:2 im Regionalliga-Kellerduell bei der SpVgg Greuther Fürth II freien Lauf.

SpVgg Greuther Fürth II - 1. FC Schweinfurt 05 2:1

Bei der Begegnung des Drittletzten gegen den Letzten trafen im Ronhof fußballerisch Not und Elend aufeinander. Gäste­trainer Gerd Klaus schick­te sein Team mit einer äußerst defensiven Aus­richtung aufs Feld: hinten eine Fünferkette, davor eine defensive Dreier­kette, vor der zwei einsa­me Stoßstürmer auf Kon­terchancen lauerten. Die Gastgeber hatten zwar mit Mark Flekken, Tom Try­bull, Zlatko Tripic und Ste­fan Maderer einige Profis dabei, doch auch die fan­den keine Mittel und We­ge, Löcher in die kompak­te Abwehr der „Schnüdel“ zu reißen.

Kleeblatt-Trainer Tho­mas Kleine bemängelte dann zu wenig Bewegung bei seinem Team. „Wir hat­ten uns vorgenommen, das Balltempo hochzuhalten – das haben wir gerade in der ersten Halbzeit nicht so gut geschafft“, kaschierte der Ex-Profi den Frust über die eigene Leistung. Tim Bodenröder vergab die einzige Chance der Spielverei­nigung, als er aus elf Metern nur ein Schüss­chen aufs Gästetor zustandebrachte (13.). Doch Schweinfurt stell­te sich nicht viel besser an: Zwei Fernschüsse, die am Tor vorbeistri­chen, waren ihre einzi­gen Chancen, ehe der frühere Fürther Christo­pher Kracun seinen Trainer zur Ver­zweiflung trieb, als er überhastet aus 16 Meter abzog, anstatt weiter aufs Tor von Flekken zuzulaufen (29.). Die Unterfranken hatten vor dem Seitenwechsel die besseren Möglich­keiten und hätten bei konzentrierte­rem Auftreten mehr als das 0:1 durch Michael Kraus (33.) erzielen können. Dazu luden sie die Hausherren umge­hend zum Ausgleich ein: Bei einem Freistoß, den Tripic über die Mauer lupfte, spielte einige Schweinfurter auf Abseits, andere schliefen derweil selig, so dass Benedikt Kirsch, der bes­te Fürther, plötzlich völlig frei vor dem Tor stand und Kee­per Julian Schneider keine Chance ließ (35.). Ruppig ging es zur Sache, wobei auch die Hausherren, allen vor­an die Routiniers, kräf­tig mitmischten: Drei Gelbe Karten vor der Pause für überhartes Einsteigen waren die Folge.

Und für eine Rambo-Grätsche sah Brian Gallo nach dem Seitenwechsel sogar Rot – eine harte, aber vertretbare Entschei­dung von Referee Matthias Zacher. Der spielte auch beim Siegtreffer der Gastgeber eine entscheidende Rol­le: Als Marco Janz Tripic nach dessen Flanke rüde von den Beinen trat, erkannte Zacher auf Vorteil, Maderer dankte es ihm, indem er den Flanken­ball freistehend einköpfte (78.). Das beharrliche, allerdings wenig ideenrei­che Anrennen der Fürther hatte sich ausgezahlt, während die wütend stür­menden Schweinfurter in den letzten zehn Minuten nichts Zählbares mehr zustande brachten. Entweder agierten sie zu eigensinnig und übersahen den besser stehenden Mitspieler, oder die Pässe kamen viel zu ungenau. „Genau das ist unser Problem, des­wegen stehen wir da unten“, grämte sich Gerd Klaus. Während Kollege Kleine kein Hehl aus seiner Erleichte­rung machte: „Das war ein hart er­kämpfter Sieg in einem Spiel mit vie­len Fouls – Kompliment an die Mann­schaft, dass wir uns in die Partie zurückgebissen haben.“

Schiedsrichter: Matthias Zacher (Nußdorf) - Zuschauer: 353
Tore: 0:1 Michael Kraus (33.), 1:1 Benedikt Kirsch (35.), 2:1 Stefan Maderer (78.)
Platzverweise: Rot gegen Brian Gallo (86./SpVgg Greuther Fürth II/grobes Foulspiel)

Aufrufe: 02.11.2015, 10:09 Uhr
Philipp Roser (NZ)Autor