SpVgg Greuther Fürth II - 1. FC Schweinfurt 05 2:1
Bei der Begegnung des Drittletzten gegen den Letzten trafen im Ronhof fußballerisch Not und Elend aufeinander. Gästetrainer Gerd Klaus schickte sein Team mit einer äußerst defensiven Ausrichtung aufs Feld: hinten eine Fünferkette, davor eine defensive Dreierkette, vor der zwei einsame Stoßstürmer auf Konterchancen lauerten. Die Gastgeber hatten zwar mit Mark Flekken, Tom Trybull, Zlatko Tripic und Stefan Maderer einige Profis dabei, doch auch die fanden keine Mittel und Wege, Löcher in die kompakte Abwehr der „Schnüdel“ zu reißen.
Kleeblatt-Trainer Thomas Kleine bemängelte dann zu wenig Bewegung bei seinem Team. „Wir hatten uns vorgenommen, das Balltempo hochzuhalten – das haben wir gerade in der ersten Halbzeit nicht so gut geschafft“, kaschierte der Ex-Profi den Frust über die eigene Leistung. Tim Bodenröder vergab die einzige Chance der Spielvereinigung, als er aus elf Metern nur ein Schüsschen aufs Gästetor zustandebrachte (13.). Doch Schweinfurt stellte sich nicht viel besser an: Zwei Fernschüsse, die am Tor vorbeistrichen, waren ihre einzigen Chancen, ehe der frühere Fürther Christopher Kracun seinen Trainer zur Verzweiflung trieb, als er überhastet aus 16 Meter abzog, anstatt weiter aufs Tor von Flekken zuzulaufen (29.). Die Unterfranken hatten vor dem Seitenwechsel die besseren Möglichkeiten und hätten bei konzentrierterem Auftreten mehr als das 0:1 durch Michael Kraus (33.) erzielen können. Dazu luden sie die Hausherren umgehend zum Ausgleich ein: Bei einem Freistoß, den Tripic über die Mauer lupfte, spielte einige Schweinfurter auf Abseits, andere schliefen derweil selig, so dass Benedikt Kirsch, der beste Fürther, plötzlich völlig frei vor dem Tor stand und Keeper Julian Schneider keine Chance ließ (35.). Ruppig ging es zur Sache, wobei auch die Hausherren, allen voran die Routiniers, kräftig mitmischten: Drei Gelbe Karten vor der Pause für überhartes Einsteigen waren die Folge.
Und für eine Rambo-Grätsche sah Brian Gallo nach dem Seitenwechsel sogar Rot – eine harte, aber vertretbare Entscheidung von Referee Matthias Zacher. Der spielte auch beim Siegtreffer der Gastgeber eine entscheidende Rolle: Als Marco Janz Tripic nach dessen Flanke rüde von den Beinen trat, erkannte Zacher auf Vorteil, Maderer dankte es ihm, indem er den Flankenball freistehend einköpfte (78.). Das beharrliche, allerdings wenig ideenreiche Anrennen der Fürther hatte sich ausgezahlt, während die wütend stürmenden Schweinfurter in den letzten zehn Minuten nichts Zählbares mehr zustande brachten. Entweder agierten sie zu eigensinnig und übersahen den besser stehenden Mitspieler, oder die Pässe kamen viel zu ungenau. „Genau das ist unser Problem, deswegen stehen wir da unten“, grämte sich Gerd Klaus. Während Kollege Kleine kein Hehl aus seiner Erleichterung machte: „Das war ein hart erkämpfter Sieg in einem Spiel mit vielen Fouls – Kompliment an die Mannschaft, dass wir uns in die Partie zurückgebissen haben.“
Schiedsrichter: Matthias Zacher (Nußdorf) - Zuschauer: 353