2024-05-10T08:19:16.237Z

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Normalkost nach zwei Jahren Landesliga

Wachtendonk-Wankum muss sich wieder an Bezirksliga gewöhnen

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Zwei Jahre durfte der TSV Wachtendonk-Wankum Landesliga-Luft schnuppern. Scheinbar schienen die Lungen der Akteure vollgewesen zu sein, und die Mannschaft kehrte nach der abgelaufenen Saison in die Bezirksliga zurück. Nichts Neues für den TSV.
Auch der neue Trainer Wilfried Steeger, der Frank Goldau beerbt, ist in Wachtendonk kein Unbekannter. Schließlich stand der 52-Jährige schon einmal sieben Spielzeiten lang in der Verantwortung der ersten Mannschaft. Deshalb kennt er den Verein auch wie seine Westentasche.

Das Gefühl, neu zu sein, hat Steeger auch nicht. "In den vergangenen Jahren war ich ja hin und wieder auf der Anlage zu Gast und habe auch immer Kontakt zum Verein gehalten", sagt der Coach. "Es kam mir nicht so vor, als wären schon fünf Jahre ins Land gezogen."

Doch von nun an ist Steeger nicht mehr als Zuschauer, sondern als Trainer auf der Sportanlage Laerheide. Die Devise für die neue Saison ist einfach: "Für den Verein waren die zwei Jahre in der Landesliga ein Zubrot. Für uns wird es darauf ankommen, erst einmal den Klassenerhalt zu schaffen. Wir werden zwar nicht unbedingt viel mit dem Abstieg zu tun haben, aber der direkte Wiederaufstieg ist noch kein Thema", erklärt der Trainer und verdeutlicht: "Das würde sonst nur nach hinten losgehen."

Wer Steeger kennt, weiß, dass er auf die Jugend setzt. Und das ist dieses Mal auch nicht anders. Mit Max Brusius, Chris Horstmann und Philipp Krauß hat der TSV sich gleich drei 19-Jährige Talente an Land gezogen. Auch die vier anderen "Neuen", Marco Härtner, Felix Brusius, Torwart Joshua Claringbold und Pascal Bially, sind erst Anfang oder Mitte 20. "Wir wollen das Team in den kommenden Jahren weiter verjüngen", erklärt Steeger den Wachtendonker Zukunftsplan. Mit den Jungspunden und den bereits erfahrenen Spielern ergibt das eine Mischung, mit der es sich arbeiten lässt, trotz einiger schmerzlicher Abgänge. Davon ist Coach Steeger überzeugt. "Die Abgänge zu kompensieren, ist natürlich schwer, der Kader ergänzt sich aber gut und die Kameradschaft untereinander ist auch hervorragend." Trotzdem sei der Konkurrenzkampf im vollen Gange. Nach dem Abgang von Krisha Penn und Kai Rietz musste der Angriff neu formiert werden. Mit Bially, Härtner, Felix Brusius und Michael Funken stehen aber Alternativen bereit.

Demnach ist der TSV für die neue Spielzeit personell gewappnet. "Wir haben jetzt 20 Mann an Bord. Das ist auch genau die Anzahl, die ich mir gewünscht hatte. Leider spielt die zweite Mannschaft fortan in der Kreisliga C. Das ist nicht so prickelnd", sagt Steeger, der damit rechnet, dass er den einen oder anderen Spieler irgendwann aushilfsweise in die Reserve abgeben muss.

Die andere Seite der Medaille ist, dass es mit dem derart großen Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften schwierig sei, in Zeiten von erheblichen Personalproblemen geeigneten Ersatz aus der Reserve zu finden. "Das wird dann nicht einfach, aber wir werden das irgendwie hinkriegen", ist sich Steeger sicher.

Leicht hat es der Trainer auch nicht, wenn er auf die Frage antworten soll, wie er die Liga und die Gegner einschätzt. Die Wachtendonker spielen in der neuformierten Gruppe 4 mit Mannschaften aus dem Moerser und Krefelder Raum - alles Gegner, die im Gelderland so gut wie keiner kennt. "Aufgrund der harten Abstiegsregel ist jedes Spiel quasi ein Endspiel. Viele gegnerische Teams sind uns unbekannt." Dennoch sieht Steeger Fichte Lintfort und den VfB Uerdingen ganz oben. Fichte ist ein alter Bekannter, denn auch die Lintforter stiegen nach der Saison 2013/14 in die Bezirksliga ab.

Eine Mannschaft kennt der Coach aber aus dem FF. Gleich am ersten Spieltag empfangen die Wachtendonker den SV Veert zum Lokalderby. "Ich bin überzeugt, dass es gleich im ersten Spiel ordentlich zur Sache gehen wird. Wichtig ist für uns, dass wir einen guten Start erwischen."

Prognose: Der TSV wird in der neuen Saison ein Wörtchen mitreden. Das Team ist gut besetzt und hat in der Vorbereitung einen guten Eindruck gemacht - unter anderem gewann es den Voba-Cup. Zudem hat es Landesliga-Erfahrungen sammeln können. Ein TSV-Machtwort ist also nicht ausgeschlossen.

Aufrufe: 015.8.2014, 15:30 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor