Nöttingen schreckt die TSG Balingen nicht

Wer ist ihr Favorit auf den Titel ? Stellen Sie diese Frage einmal den Trainern der Oberliga Baden-Württemberg. Die Antwort dürfte wohl stets dieselbe sein; der FC Nöttingen wird in dieser Favoritenliste wohl immer (auch) vorkommen. Und bisher werden die Nöttinger, die heute Abend um 19 Uhr im Au-Stadion der TSG Balingen vorspielen, den hohen Erwartungen vollauf gerecht. Auch das Montagabendspiel gegen die mit Profispielern ergänzten Stuttgarter Kickers 2 entschied der FCN souverän mit 5:1 für sich.

Punktgleich mit dem FSV Hollenbach stehen die Lila-Weißen auf Rang eins – und das, obwohl Nöttingen eine Partie weniger ausgetragen hat als die Konkurrenz. Der FCN hat in seinen vier Spielen die Maximalzahl von zwölf Zählern eingespielt und dabei 18:4 Tore erzielt. Macht also 4,5:1 Treffer pro Partie – eine klare Ansage! Auch im DFB-Pokal machte das Team um den ehemaligen KSC-Profi Michael Wittwer, das nach dem Aufstieg in der Saison 2013/14 recht unglücklich direkt wieder aus der Regionalliga abgestiegen ist, eine starke Figur: gegen den Weltklub FC Bayern München unterlagen die Badener in der ersten Runde nur mit 1:3.

Auch Matthias Zahn weiß um die Schwere der heutigen Aufgabe. Dennoch sagt der Trainer der TSG Balingen: „Da geht schon etwas.“ Zwar sei der FCN in allen Mannschaftsteilen sehr gut aufgestellt, aber wenn die TSG als Team auftrete, sei man gegen den Spitzenreiter womöglich nicht chancenlos. „Die haben, was ihren Kader angeht, keine Schwachstelle“, meint Zahn. „Aber wenn wir diszipliniert den eigenen Matchplan verfolgen, können wir mithalten.“

Zuletzt trennte sich der Kreisstadtklub mit 0:0 vom SC Pfullendorf. Es war das erste Remis der neuen Runde nach zuvor zwei Siegen und zwei Niederlagen. Und obwohl die TSG, mit sieben Zählern und 5:3 Toren nunmehr Oberliga-Achter, im Linzgau einen Elfer verschoss und womöglich einen glücklichen „Dreier“ hätte eintüten können, war Zahn mit dem Punktgewinn am Ende einverstanden. Sicher hätten die Schwaben nicht ihr bestes Spiel gezeigt, zudem habe der SCP seine bis dahin wohl beste Saisonsleistung abgerufen. Kurzum: An diesem Tage seien eben viele Aspekte gegen seine Mannschaft gelaufen. „Daher ist es ein Zeichen von Stärke, dass man auch aus so einem Spiel noch etwas mitnimmt.“

Seit drei Partien hat sich die Zahn-Elf etwa keinen gegnerischen Treffer mehr eingefangen. „Wir können also durchaus Positives aus dem Derby ziehen“, findet Zahn, der seine auch seit drei Begegnungen ungeschlagene Truppe nun auf einem guten Weg sieht. „Wir sind gefestigt“, sagt er.

In Balingen freut man sich auf das heutige Duell mit dem Tabellenführer. Ein Flutlichtspiel, dazu eine kleine Serie im Rücken und dann komme noch der FCN – da müsse er seine Jungs nicht extra motivieren. „Ich hoffe, das viele Zuschauer ins Au-Stadion kommen“, sagt Zahn.

Übrigens: In der Halbzeit überreichen Vertreter der beteiligten Firmen und der TSG an „Kinder brauchen Frieden“ einen Scheck in vierstelliger Höhe. Die ursprüngliche Idee der Aktion: Für jedes der im Laufe der Saison vom Oberligisten erzielte Tor werden von der Sülzle Gruppe und der Sparkasse Zollernalb zu Beginn der neuen Runde 20 Euro gespendet. Insgesamt netzten die Kreisstädter 58 Mal ein – wobei der Endbetrag von den Aktionspartnern noch aufgestockt wurde. Vor Ort übergeben Jürgen Staib (Sparkasse Zollernalb) und Heinrich Sülzle, Geschäftsführer der Sülzle Gruppe, gemeinsam mit dem TSG-Abteilungsleiter Uwe Haußmann den Scheck an Conny Bierlmeier von „Kinder brauchen Frieden e. V.“