2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Die Gesten der beiden Trainer des SV Schwabegg, Herbert Wiest (links) und Gerhard Holzmann, lassen verschiedene Interpretationen zu. Werden sie einen neuen Verein trainieren. Ist das Trainerleben zu Ende? Oder ist die Richtung vorgezeichnet?  Foto: Reinhold Radloff
Die Gesten der beiden Trainer des SV Schwabegg, Herbert Wiest (links) und Gerhard Holzmann, lassen verschiedene Interpretationen zu. Werden sie einen neuen Verein trainieren. Ist das Trainerleben zu Ende? Oder ist die Richtung vorgezeichnet? Foto: Reinhold Radloff

Noch wissen sie nicht, wohin der Weg führt

Die Trainer Herbert Wiest und Gerhard Holzmann verlassen zum Saisonende den SV Schwabegg +++ Das hat aber nichts mit der momentanen Situation zu tun

Rund zweieinhalb Jahre war Herbert Wiest Trainer beim SV Schwabegg. Zum Saisonende wird er allerdings, wie er schon jetzt ankündigte, den Verein verlassen, mit dem er viel erlebt hat.

Man hätte damals eine Stecknadel fallen hören können im voll besetzen Sportheim des SV Schwabegg, als sich Herbert Wiest Ende des Jahres 2014 mit markigen Worten als Nachfolger von Sepp Schlögel vorstellte, dem Mann, unter dem der Verein in der Kreisliga-Tabelle weit abgerutscht war.

Wiest verlangte stets vollen Einsatz, hartes Training und viele Siege. Das klappte auch, eine Zeit lang. Schwabegg stieg Ende der Saison 2015/16 sogar völlig überraschend in die Bezirksliga auf. Doch der Sprung nach oben war wohl etwas zu hoch. Denn derzeit stehen die Schwabegger abgeschlagen am letzten Tabellenplatz. Die Chancen auf den Klassenerhalt schätzt selbst ihr Trainer als „riesige Herausforderung“ ein: „Den noch zu schaffen, dürfte unglaublich schwierig werden und an ein Wunder grenzen. Ich schätze unsere Chance auf 5:95 ein, optimistisch gesprochen.“

Dass sein Weggang vom Schwabmünchner Vorort etwas damit zu tun haben könnte, verneint er. Klar ist allerdings schon, dass die Bedingungen dort nicht immer dem entsprachen, was Wiest sich wünscht. Seit Saisonbeginn kämpft er mit vielen Verletzten und mit einer schlechten Trainingsbeteiligung. Als auch noch sein Sohn nach Dinkelscherben wechselte, ging mit ihm einer seiner wichtigsten Torjäger.

Dass auch Co-Trainer Gerhard Holzmann mit Wiest geht, war nicht anders zu erwarten. Denn die beiden Freunde arbeiten seit 1998 ununterbrochen im Doppelpack. Ob Holzmann nach dieser Saison noch einmal irgendwo anheuert, darüber kann Wiest wenig sagen. „Ich denke eher nicht“, sagt der Wollmetshofer nur.

Etwas wahrscheinlicher klingt seine eigene zukünftige Trainerbeschäftigung schon: „Mal sehen. Ich lasse es auf mich zukommen. Möglich ist viel. Nur wenn alles passt, wechsle ich zu einem anderen Verein.“ Damit meint er: „Mir ist immer wichtig, etwas bewegen zu können. Die Spielklasse spielt eine untergeordnete Rolle, allerdings in gewissen Grenzen.“

Wo der SV Schwabegg in den nächsten Jahren zu finden sein wird, dazu sagt der Trainer: „Ich denke, der Verein ist in der Kreisliga ganz gut aufgehoben. Mit fast nur eigenen Spielern darf man einfach nicht mehr erwarten.“

Für den Rest der Saison hofft Wiest nur, sich mit seiner Mannschaft ordentlich aus der Affäre ziehen zu können. Dabei hilft ihm sicherlich, dass Peter Ziegler, der sich beim Hallenturnier in Schwabmünchen eine Bänderverletzung zuzog, wieder mit von der Partie ist. „Peter ist ein ganz Harter und tut für seinen Verein alles. Eine tolle Einstellung.“

Ob auch ein zweiter, extrem wichtiger Kämpfer, Stefan Dischler, auflaufen wird, da kann Wiest nichts Genaues sagen: „Bei ihm zwickt und zwackt es überall. Wir müssen abwarten, wie es ihm geht. Ich wäre froh um jedes Spiel, das der erfahrene Leistungsträger für uns bestreitet.“

Wiest verlässt den SV Schwabegg ohne jeden Groll. „Ich habe mich in der Winterpause mit der Vereinsführung, zu der ich ein super Verhältnis habe, gütlich geeinigt. Auch mit der Mannschaft läuft es ordentlich.“

Einen echten Grund, warum er zum Saisonende geht, nennt er nicht. Er meint nur: „Nach zweieinhalb Jahren reicht‘s.“

Aufrufe: 07.3.2017, 17:48 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor