Noch kein Schicksalsspiel

Was dann wohl bei der Altstadt und vor allem in ihrem anspruchsvollen Umfeld los wäre? Schließlich rumort es jetzt schon hörbar. Die Frage, was wäre wenn, will Christian Höreth nicht beantworten. „Wir sind am besten beraten, Ruhe zu bewahren. Genau das hat uns auch in den schwierigen Phasen der letzten Saison ausgezeichnet und uns zurück in die Spur gebracht“, sagt der Geschäftsführer der SpVgg und macht zwischen den Zeilen deutlich, dass Buchbach kein Schicksalsspiel ist – weder für den Trainer noch für einzelne Spieler. „In Buchbach kann man verlieren“, sagt Höreth, der weniger das Ergebnis als vielmehr die Qualität des gelb-schwarzen Auftritts in Oberbayern in den Fokus rücken will: „Natürlich erwarten wir, dass sich das Team anders präsentiert. Es steht nach den letzten Auftritten in der Pflicht – für den Verein, für unsere Fans und unsere Sponsoren.“Zusammengefasst: verlieren erlaubt, auseinanderfallen verboten.

Verantwortliche haben Vertrauen in das Trainerteam

Trotz der desolaten Auftritte zuletzt, das Vertrauen in dieses Altstädter Team haben die Verantwortlichen noch nicht verloren. „Fakt ist, das sind alles gute Jungs, und unser Trainerteam hat große Qualität. Wir sind uns sicher, dass wir aus dem Tal wieder herauskommen“, sagt Höreth. Er und sein Co-Geschäftsführer Jörg Neukam haben im Vorfeld dieser Partie ihren Beitrag geleistet: Nach dem gestrigen Training waren sie zu einer Aussprache bei den Spielern – „nicht um sie zusammenzustauchen, sondern um sie noch einmal einzuschwören auf diese wichtige Aufgabe“.

„Ruhe bewahren, akribisch weiterarbeiten“, das ist auch das Credo des Altstädter Trainers. Im Training hat Christoph Starke in diesen Tagen am kleinen fußballerischen Einmaleins gearbeitet. So nennt der 50-Jährige Primärtugenden dieses Sports wie Zweikampfführung, Lauffreude, Einsatzwillen und Kompaktheit. „All das hat uns zuletzt gefehlt.“ Ein paar Prozent weniger haben laut Starke ausgereicht, um gegen Kontrahenten auf ähnlichem Niveau derart deutlich ins Hintertreffen zu geraten – wie zuletzt gegen 1860 II oder Unterhaching. „Körperlich sind wir eigentlich topfit“, betont Starke, der aber auch weiß, dass sich die Form seiner Akteure nicht nur über Laktatwerte definiert. „Fußball ist so komplex. Und Erfolg hängt von vielen Faktoren ab.“

In Buchbach kühlen Kopf bewahren

Die Einschätzung des Altstädter Trainers, dass Buchbach zu Hause eine Macht ist, wird tabellarisch nur bedingt gestützt. Elf ihrer 17 Zähler holten die Oberbayern vor eigenem Anhang. Zuletzt aber betrieben sie auswärts hervorragende Werbung für ihr achtes Saison-Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth: Beim FV Illertissen gewann das Team von Trainer Anton Bobenstetter, der nun schon die sechste Saison in Buchbach tätig ist, mit 3:1 und zog mit seinem heutigen Gegner gleich. „Die Buchbacher spielen mit viel Emotion, versuchen die Zuschauer und auch den Schiedsrichter so auf ihre Seite zu ziehen“, sagt Christoph Starke und weiß ein Rezept dagegen: „Kühlen Kopf bewahren und abgeklärt spielen.“ Erschwert wird die Aufgabe durch den Ausfall von Kristian Böhnlein. Der Mittelfeldmotor sah gegen die kleinen Löwen die fünfte gelbe Karte und ist gesperrt. Anton Makarenko und Sebastian Glasner haben sich zuletzt mit muskulären Problemen beziehungsweise Rückenbeschwerden herumgeplagt. Ihr Einsatz ist noch fraglich.

TSV Buchbach: Weber (Reichlmayr) – Hain, Motz, Scott, Grübl, Walleth, Brucia, Petrovic, Drofa, Denk, Bauer; Dotzler, Petrik, Löffler, Hellinger, Drum, Leberfinger (?).

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Sponsel (Arkenberg) – Ascherl, Horter, Wolf, Zitzmann, Gareis, Makarenko, Schmitt, Strangl, Glasner, Hannemann; Eckert, Ulbricht, Kolb, Seiter, Strößner.

SR: Steffen Brütting (Effeltrich).