2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Das tut weh: Michael Dingels hat im Spiel gegen Elversberg nach einem Zusammenprall mit Schmerzen zu kämpfen. Es besteht der Verdacht auf eine Rippenprellung. Foto: Sebastian Schwarz
Das tut weh: Michael Dingels hat im Spiel gegen Elversberg nach einem Zusammenprall mit Schmerzen zu kämpfen. Es besteht der Verdacht auf eine Rippenprellung. Foto: Sebastian Schwarz

Noch einmal auf die Zähne beißen

Eintracht Trier hat gute Chancen, als Tabellenführer zu überwintern - Dingels zum Röntgen

Mit dem 1:1 bei der SV Elversberg hat sich Eintracht Trier eine sehr gute Ausgangslage geschaffen, um als Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Südwest in die Winterpause zu gehen. Vor allem für einen war das hart erkämpfte Remis beim direkten Mitkonkurrenten sehr schmerzhaft: Michael Dingels.

Als Spieler gewann er mit Bayern München 2001 die Champions League, als Trainer war er beim 1. FC Nürnberg schon in der ersten Liga tätig. Michael Wiesinger weiß, wie der Hase läuft. Umso höher ist das Lob einzustufen, das er Eintracht Trier nach dem 1:1 im Topspiel zuteilwerden ließ: "Im Fußball wird Arbeit belohnt. Dafür ist Trier ein Paradebeispiel. Ihr werdet dabeibleiben und nicht locker lassen", sagte der 42-Jährige zu seinem Trainerkollegen Peter Rubeck, der zuvor den Saarländern das Zeug zur Meisterschaft attestiert hatte.

Lob hier, Lob dort. Beides war berechtigt nach einem "Abnutzungskampf" (Wiesinger) des Ersten gegen den Dritten, in dem sich beide Mannschaften nichts geschenkt hatten.

Bei der Eintracht fielen vor allem zwei Dinge auf: die bislang eher im Verborgenen schlummernde Schusskraft von Christoph Anton und die scheinbar immer wieder noch zu toppenden Nehmerqualitäten von Michael Dingels.

Anton hatte Trier mit einem beherzten Schuss unter die Latte aus mehr als 20 Metern in Führung gebracht. "Nach einem Ballgewinn haben wir schnell umgeschaltet. Daniel Hammel und Robin Garnier sind in die Spitze gestartet, da hat Elversberg wohl mit einem Abspiel gerechnet. Doch ich hatte freie Schussbahn. Da habe ich es mal probiert. Ich habe direkt gemerkt, der könnte gut kommen", ließ Anton die Szene Revue passieren. Und der Ball kam gut. Richtig gut. "Vielleicht hat uns das Tor des Monats von Christian Telch alle ein bisschen beflügelt", sagte Anton mit einem Augenzwinkern.
"Christoph hat sich diesen Treffer verdient. Er arbeitet seit Wochen im Training ganz hart an sich", rühmte Triers Trainer Rubeck.

Hart im Nehmen ist Kapitän Michael Dingels - das ist bekannt. Ein weiteres Kapitel ist gegen Elversberg hinzugekommen. Nach einem Zweikampf mit Leandro Grech krachte der 29-Jährige zu Boden (52.). Trotz einer bereits signalisierten Auswechslung blieb Dingels auf dem Platz - mit großen Schmerzen im Brustkorbbereich. "Die Mitspieler haben gesagt, ich solle es noch mal probieren. Das habe ich gemacht. Zehn Minuten vor Schluss ging dann aber nichts mehr", berichtete Dingels. Auch am gestrigen Sonntag waren die Beschwerden noch nicht verklungen - im Gegenteil: "Bei Drehbewegungen oder beim Liegen tut die rechte Seite richtig weh. Ich werde am Montag zum Röntgen fahren." Dingels hofft, mit einer Prellung davonzukommen. Die schlechtere Diagnose wäre ein Rippenbruch.

In Kombination mit den anderen Ergebnissen (Mannheim spielte remis, der 1. FC Saarbrücken verlor) hilft Trier das Unentschieden gegen Elversberg enorm weiter. Ein Sieg gegen Saar 05 Saarbrücken am nächsten Samstag - und Triers Chancen, auf Platz eins zu überwintern, stünden sehr gut. Doch Vorsicht ist geboten - Saar 05 schlug jüngst völlig überraschend Mannheim mit 1:0. "Das war vielleicht ein richtiges Signal. Unterschätzen werden wir Saar 05 auf keinen Fall!", ist sich Anton sicher. Auch Dingels sieht null Einstellungsprobleme: "Wir sind als Team so richtig heiß, auf dem ersten Platz zu bleiben."

Extra

Telch gesperrt: Was für eine aufregende Woche für Mittelfeldspieler Christian Telch. Erst die Fernsehdreharbeiten aus Anlass seines Siegs bei der Oktober-Wahl zum Torschützen des Monats der ARD-Sportschau, dann das intensive Topspiel bei der SV Elversberg. Nun kann er zwangsweise einen Gang runter schalten. Telch sah seine fünfte Gelbe Karte. Er fehlt damit im letzten Spiel des Jahres kommenden Samstag gegen Saar 05 Saarbrücken.
Aufrufe: 029.11.2015, 21:14 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor