2024-04-25T14:35:39.956Z

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"Absoluter Mannschaftstyp": Nikola Obradovic | Foto: Meinrad Schön
"Absoluter Mannschaftstyp": Nikola Obradovic | Foto: Meinrad Schön

Nikola Obradovic: Über Umweg Reserve zurück zum Stammplatz

Defensiver Mittelfeldspieler hat sich seinen Stammplatz beim SV Weil zurückerkämpft

Vergangene Saison war er eine Konstante beim SV Weil. Doch nun fehlte Nikola Obradovic in den ersten Wochen der Fußball-Landesliga. Mittlerweile hat er sich seinen Platz zurückerkämpft.
Reserve statt erster Mannschaft. Für einige Fußballer klingt das nach einer Bestrafung, die an der eigenen Motivation nagt. Nicht bei Nikola Obradovic. Der 21-jährige Mittelfeldspieler lief in den ersten Wochen im Weiler Bezirksligateam auf – aus eigenem Antrieb. Er habe selbst bei Reservecoach Thomas Schwarze darum gebeten, erzählt er.

Aufgrund seines Studiums an der Dualen Hochschule konnte er zunächst nicht regelmäßig trainieren, war zudem zwischenzeitlich im Urlaub. Obradovic wollte schließlich lieber in der „Zweiten“ spielen, als mit konditionellem Rückstand bei der „Ersten“ zunächst nur auf der Bank zu sitzen. „90 Minuten sind immer besser für mich“, sagt Obradovic, der sich über den Wettkampf die nötige Fitness erarbeiten wollte.

Es ist eine besondere Einstellung, die der 21-Jährige zu seinem Lieblingssport pflegt. Ein Eindruck, den auch Maximilian Heidenreich unterstreicht. „Er arbeitet viel, ist trainingsfleißig und sehr willig“, sagt der Weiler Cheftrainer über seinen defensiven Mittelfeldspieler. „Ein absoluter Mannschaftstyp.“

Auf Anhieb in Weil durchgesetzt

Im Sommer 2015 war Obradovic vom Landesliga-Rivalen FV Lörrach-Brombach ins Nonnenholz gewechselt. Beim FVLB hatte er sich mehr Einsätze erhofft, zudem spürte er: Die Zeit für eine neue Herausforderung ist reif. Er entschied sich für einen Tapetenwechsel, war sich aber auch bewusst, sich in Weil gegen starke Konkurrenz durchsetzen zu müssen. Und Obradovic setzte sich auf Anhieb durch, absolvierte 29 von 30 Partien.

Er sei „technisch relativ beschlagen und hat eine gute Übersicht“, beschreibt Heidenreich die Stärken des Rechtsfußes. Als Typ sei er sehr offen und kommunikativ. Sein Defizit? „Mir fehlt noch die Spritzigkeit“, sagt Obradovic. Dem stimmt der Coach zu, fügt aber an: „Wer gut antizipiert, muss vielleicht auch gar nicht so schnell sein.“ Ins Spiel nach vorne, findet Obradovic, könnte er sich noch öfters einbinden. Zumal ihm die Offensive nicht unbekannt ist. Erst in der Lörracher C-Jugend beorderte Trainer Thomas Groß den Zehner ins defensive Mittelfeld. Die Versetzung will Obradovic auch nicht mehr rückgängig machen. „Auf der Sechs fühle ich mich wohler“, sagt er, „dort kann ich mein Spiel machen.“

Seitdem er wieder regelmäßig trainieren kann und fit ist, hat sich Obradovic in der Landesliga seinen Stammplatz zurückerobert und die vergangenen fünf Partien durchgespielt. „Er hat sehr diszipliniert agiert“, lobt Heidenreich. Wenige Fehler, wenige Ballverluste. „Das war auch schon mal anders.“ Dennoch habe Obradovic bisher noch Luft nach oben.

Am Samstag gegen den Tabellendritten SV Kirchzarten mahnt Obradovic, „dürfen wir uns nicht hinten reindrücken lassen.“ Ohne Ball habe es Weil immer schwer. Nicht dabei sein wird der kroatische Neuzugang Mato Topic – der SVW wartet noch auf die Freigabe.

Obradovic blickt derweil auf einen weiteren Einsatz in der Landesliga voraus. Über die Reserve hat er sich wieder in die „Erste“ hochgearbeitet. „Nikola ist einer, der gerne Fußball spielt“, sagt Heidenreich. Egal in welcher Mannschaft.
Aufrufe: 027.10.2016, 22:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor