2024-04-19T07:32:36.736Z

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Verlieren gehört zum Fußball. Aus Niederlagen gestärkt hervorzugehen, ist eine Kunst, die im Moment der traurigen Fassungslosigkeit nicht erreichbar scheint. Die Niedergeschlagenheit der Löffinger Fußballer rührte nach dem 1:2 im ersten Aufstiegsspiel zur Verbandsliga 1000 Fans. | Foto: Patrick Seeger
Verlieren gehört zum Fußball. Aus Niederlagen gestärkt hervorzugehen, ist eine Kunst, die im Moment der traurigen Fassungslosigkeit nicht erreichbar scheint. Die Niedergeschlagenheit der Löffinger Fußballer rührte nach dem 1:2 im ersten Aufstiegsspiel zur Verbandsliga 1000 Fans. | Foto: Patrick Seeger

Niederlage ist dennoch Werbung für den FC Löffingen

Der 1:2-Niederlage zum Trotz: Löffingens Fußballer können mit erfrischendem Angriffsfußball noch immer Verbandsligist werden

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Es ist noch nicht vorbei. Weiter träumen, weiter hoffen ist strikt erlaubt. Wer gesehen hat, welche Leidenschaft die Löffinger Fußballer am Samstagabend im ersten Aufstiegsspiel zur Fußball-Verbandsliga vor 1000 begeisterten Zuschauern auf den Platz brachten, der hat keinen Zweifel: diese Mannschaft lebt, dieses Team hat Potential.
Niederlagen sind manchmal der erste Schritt zum ganz großen Erfolg. Im ersten Durchgang hatten die Rothosen mit sehenswertem Angriffsfußball beste Werbung für den Fußballstandort Löffingen gemacht – bei konsequenter Chancenverwertung wäre nach Simon Weißenbergers famosem Führungstreffer in der achten Minute bis zur Pause eine 3:0-Führung möglich gewesen, schließlich hatte FCL-Trainer Tobias Urban acht hochkarätige Torchancen seines Teams gezählt. Doch Fußballspiele dauern nun mal mindestens 90 Minuten. Es war keine Überheblichkeit, aber vielleicht fühlten sich die Löffinger zu Beginn des zweiten Durchgang ein wenig zu sicher. „Da sind wir unerklärlicherweise ein bisschen schläfrig raus aus der Kabine“, so FCL-Teamkaptiän Peter Beha, „da waren die Stadelhofener einfach wacher“.

Prompt kamen die Gäste besser ins Spiel, dem 1:1 (50.) folgte per Konter nach einer Stunde Spielzeit das 1:2. Ein Rückstand, dem die Löffinger in der Schlussphase vergeblich hinterherliefen. Immerhin: In der 82. Minute hatte FCL-Torjäger Benjamin Gaudig die Chance zum 2:2 auf dem Fuß, scheiterte aber am herausragenden Stadelhofener Schlussmann Marcel Lang. Enttäuscht, die Gesichter in den Händen vergraben, um das Nass unter den Augen zu verbergen, lagen die Löffinger nach dem Schlusspfiff auf dem sattgrünen Rasen. Die Fußballwelt der Rothosen schien in diesen Augenblicken stillzustehen. Doch der Ball dreht sich weiter.

Das weiß keiner besser als Tobias Urban. In der bitteren Enttäuschung fand der Mann, der dem FCL als Meistermacher vor zwei Jahren den Sprung in die Landesliga beschert hatte, die richtigen Worte: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft.“ Worte mit Gewicht, die zeigen, dass die Vizemeisterschaft der Rothosen in der Landesliga kein Zufall, sondern eine Vielzahl hart erarbeiteter Glücksmomente war. Vielleicht wirkte Fortuna deshalb am Samstag aus Löffinger Sicht ein bisschen schlapp. Das darf sich ändern. Am kommenden Samstag (Anpfiff 18 Uhr) beim zweiten Aufstiegsspiel zur Verbandsliga auf dem Platz des FC Freiburg-St. Georgen, dem Vizemeister der Landesliga, Staffel II. „Da wollen wir gewinnen“, sagt Tobias Urban. „Die Verbandsliga ist und bleibt das Ziel.“

Das sieht auch Peter Beha so, der sich an die beste erste Halbzeit erinnert, die er und seine Löffinger Mannschaftskollegen in dieser Saison geboten haben. „Der Applaus der Zuschauer zur Halbzeit war grandios, so etwas habe ich in Löffingen noch nicht erlebt.“

Eine Wertschätzung, die Flügel verleihen soll. „Wir hauen uns in Freiburg noch einmal voll rein“, verspricht Beha. „Wir werden alles probieren, noch ist nichts verloren.“
Aufrufe: 030.5.2016, 22:00 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor