Niederkassel träumt vom Aufstieg

. 1. FC Niederkassel — SV Bergheim 3:1 (1:1). Der 1. FC Niederkassel hat die Krise des SV Bergheim verschärft. Während die Gastgeber dank des 3:1-Erfolgs weiter vom Aufstieg träumen dürfen, befindet sich der Lokalrivale mehr denn je in Abstiegsgefahr.

In einer niveauarmen Fußball-Bezirksligapartie brachte Kapitän Dirk Ysewyn Niederkassel in Führung (31.), doch nur wenige Sekunden später schlug André Rosteck zurück und markierte das 1:1. Anschließend vergab FC-Goalgetter Ahmet Suicmez die Riesenchance zum 2:1, ehe auf der Gegenseite Mike Wilmet kurz nach der Pause im Eins-gegen-Eins-Duell mit Keeper Sascha Mertschat scheiterte. Ausgerechnet eine Koproduktion zweier ehemaliger Bergheimer bescherte den Niederkasselern dann die erneute Führung. Im Anschluss an einen Eckball bediente Sören Herzberg Lars Baum, der aus kurzer Distanz einschob (54.). Nur eine Minute später krönte Ümit Keskin ein tolles Solo mit dem Treffer zum 3:1 und sorgte damit für die Vorentscheidung. „Wenn man unten steht, verliert man solche Spiele eben”, resümierte SV-Trainer Olaf Bahne. Er konnte sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung des Lokalrivalen nicht verkneifen: „Wie eine Spitzenmannschaft hat Niederkassel nicht gespielt.”

Sein Gegenüber Gregor Eibl konterte: „Bergheim ist auch nicht aufgetreten wie eine Mannschaft, für die es im Abstiegskampf um alles geht.” Schadenfreude empfand Eibl, der im Sommer von Bergheim nach Niederkassel gewechselt war, jedoch nicht: „Ich hoffe inständig, dass Bergheim drin bleibt.”

Wahlscheider SV — SV Menden 4:4 (3:0). In einer turbulenten Partie deutete zunächst alles auf einen Sieg des Favoriten aus Wahlscheid hin. Marius Mai (3.), Lukas Winterschladen per indirektem Freistoß aus fünf Metern Torentfernung (33.) und Fabian Oberdörster (45.) bescherten dem WSV eine komfortable 3:0-Pausenführung. Dann sah der Keeper der Gastgeber, Stefan Funken, wegen einer Notbremse gegen Martin Hennig die Rote Karte, den fälligen Elfmeter verwandelte Ahmadou Koita zum 1:3 (51.). Kevin Contempree (60.) und Severin Kopatz (63.) sorgten dann zunächst für den Ausgleich, ehe Constantin von Wülfing die Wahlscheider trotz Unterzahl erneut in Führung brachte (77.). Das letzte Wort hatte jedoch Hennig: Der Mendener Kapitän erzielte den Treffer zum 4:4-Endstand (85.).

Während der Wahlscheider Coach Gerd Klink mit der Überheblichkeit seiner Spieler haderte, zog sein Gegenüber Harry Schmied ein positives Fazit: „Was die Jungs nach dem 0:3 gezeigt haben, war vom Allerfeinsten.”

RW Merl — SC Uckerath 0:1 (0:1). Dem SC Uckerath ist die Überraschung beim Spitzenreiter Merl gelungen. „Das war eine überragende Leistung, wahrscheinlich die beste der Saison”, lobte SCU-Coach Fatih Özyurt.

In der Tat beschränkten sich die Uckerather keineswegs nur auf die Defensive, vielmehr spielte der Tabellendritte mutig nach vorne. Dementsprechend war der Führungstreffer von Kevin Müllerke (31.) folgerichtig. Anschließend hatte der SCU mehrmals die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Doch vor allem Müllerke, Lukas Lichtenberg und Markus Wosch zeigten vor dem Merler Gehäuse Nerven. So mussten die Uckerather am Ende noch mal zittern. Nach Gelb-Roten Karten für Lukas Lichtenberg und Tommy Schneider (84.) musste der SCU die letzten Minuten in doppelter Unterzahl überstehen. Doch der Favorit aus Merl wurde nicht mehr gefährlich.

Siegburger SV 04 II — SV Wachtberg 2:2 (1:1). Die Zweitvertretung des Siegburger SV 04 musste sich gegen den Tabellenvorletzten aus Wachtberg nicht nur mit einem Unentschieden begnügen, sondern hatte am Ende auch noch drei verletzte Spieler zu beklagen. Max Moser erlitt nach dem Wechsel voraussichtlich einen Leistenbruch (68.) und kurz darauf kugelte sich Simon Daas die Schulter aus (73.). Fortan mussten die 04er in Unterzahl weiter spielen, weil das Auswechselkontingent bereits erschöpft war.

In der Schlussphase verdrehte sich zu allem Überfluss Matthias Kossmann noch das Knie. „Sie werden nun alle längerfristig ausfallen. Das ist verdammt bitter für uns”, haderte SSV-Trainer Carsten Loch, dessen Team in der 30. Minute durch einen verwandelten Foulelfmeter der Wachtberger in Rückstand geriet. Kurz vor der Pause war es dann Daas, der zum Ausgleich traf (37.). Nach dem Wechsel konnte Peter Stroß sogar in Unterzahl das 2:1 für Siegburg markieren (77.), ehe Gkiokchan Oglou Pech mit einem Lattenschuss (78.) hatte. Dann folgte die Quittung, denn die Gäste konnten zum 2:2 ausgleichen (80.). „So, wie es gelaufen ist, müssen wir mit dem Punkt sogar zufrieden sein”, bilanzierte Loch.

TSV Weiß — SV Lohmar 1:3 (0:2). Der SVL gab sich in Weiß kleine Blöße. Serhildan Hannan (2.) und Matthias Roder (13.) sorgten schnell für eine beruhigende Führung. Nach dem Anschlusstreffer des Gastgebers (83.) wurde es zwar noch mal kurzzeitig spannend, doch der eingewechselte Berat Can sorgte schließlich für die Entscheidung (90.).

FC Hennef 05 II — SC Fortuna Bonn 1:1 (1:1). Auch die Reserve des FC Hennef 05 kam im Kellerduell nicht über ein Remis gegen Bonn hinaus. Trotzdem befinden sich die 05er immer noch auf der sicheren Seite. Allerdings beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur einen Punkt. Emre Altintas brachte die Hausherren in Führung (12.), nach dem Wechsel war es dann Mehmet Colak, der für die Bonner zum Ausgleich traf (52.).

SV Beuel 06 — FSV Neunkirchen-Seelscheid 1:2 (0:1). Der 2:1-Siegtreffer für den FSV durch Philipp Gerhards fiel zwar erst in der 90. Minute, Sascha Mühlmann sprach unter dem Strich aber dennoch von einem absolut verdienten Erfolg. „Auf dem kleinen Aschenplatz in Beuel war es sehr schwierig. Trotzdem hatten wir ein klares Chancenplus”, sagte der Neunkirchener Coach, dessen Mannschaft kurz vor der Pause durch den Treffer von Jan Heinen mit 1:0 in Führung ging (41.). Den Ausgleich für Beuel markierte Max Wolters bereits kurz nach Wiederanpfiff (49.).