2024-04-25T14:35:39.956Z

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Fußballplatz des FC Friedlingen an der Tullastraße: Sportlich lief es zuletzt nicht mehr rund.   | Foto: Lauber
Fußballplatz des FC Friedlingen an der Tullastraße: Sportlich lief es zuletzt nicht mehr rund. | Foto: Lauber

Nico Schühlein: "Den FC Friedlingen wieder voranbringen"

BZ-Interview mit Nico Schühlein, der den Vorsitz beim Friedlinger Fußballclub und damit ein schweres Amt übernommen hat

Vor wenigen Tagen musste man noch befürchten, dass die letzten Stunden des FC Friedlingen geschlagen haben. Doch seit der Hauptversammlung schöpfen die mehr als 350 Mitglieder wieder Hoffnung. Mit Nico Schühlein (34) hat man wider Erwarten einen neuen Vorsitzenden gefunden. Wie Schühlein den FC wieder ins Gleis bringen will, hat Hannes Lauber nachgefragt.
BZ: Seit Jahren gibt's vom FC Friedlingen in regelmäßigen Abständen immer wieder dieselben Nachrichten: Der Vorstand fühlt sich allein gelassen, die Mitglieder ziehen nicht mit, und darunter leiden die sportlichen Leistungen. Was hat Sie nun bewogen, dennoch für den Vorsitz zu kandidieren?

Schühlein: Ich bin schon seit der F-Jugend Mitglied beim FC. Ich bin in der Tullastraße und damit direkt neben und mit dem FC aufgewachsen. Ich kann mir Friedlingen gar nicht ohne FC vorstellen. Deshalb war für mich klar, mit dem Traditionsverein des Stadtteils muss es weitergehen, und jemand muss es halt machen.

BZ: Was muss sich beim FC Friedlingen aus Ihrer Sicht denn ändern, damit die schlechten Nachrichten der Vergangenheit ein Ende nehmen?

Schühlein: Mein primäres Ziel ist es, dass aus den verschiedenen Akteuren wieder eine Truppe wird. In den letzten Jahren hat es viel Unruhe gegeben. Ich will, dass aus dem Gegeneinander wieder ein Miteinander wird. Dann läuft's auch sportlich wieder besser.

BZ: Was waren denn die Gründe für die Unruhe?

Schühlein: Ich will nicht meine Vorgänger kritisieren. Aber ich denke, dass es wichtig ist, sich nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen. Dass die Spieler etwa zum Training kommen, wann sie wollen, das geht nicht. Wir brauchen wieder mehr Disziplin und Gemeinsinn. Dann klappt das auch.

BZ: Hat der FC denn überhaupt noch genügend Spieler in Jugend und Aktivbereich, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten?

Schühlein: In der Jugend ist das gar kein Problem. Wir können in der neuen Saison alle Mannschaften von der F- bis zur A-Jugend melden, auch wieder eine B-Jugend, die diese Saison wegen Spielermangels fehlte. Bei den Jüngsten bis zur D-Jugend könnten wir sogar zwei Teams melden, machen das aber nicht, weil wir derzeit nicht genügend Trainer und Betreuer haben.

BZ: Und bei den Aktiven?

Schühlein: Wir werden auch wieder eine erste und eine zweite Mannschaft haben. Wir haben genügend Spieler. Aus der A-Jugend werden vier nachkommen. Außerdem bin ich mit einigen ehemaligen Friedlinger Fußballern im Gespräch, die ich wieder für den FC gewinnen will. Neuzugänge kann ich aber noch keine melden.

BZ: Und wie sieht es mit dem Trainerposten aus?

Schühlein: Bei der zweiten Mannschaft macht das seit etlichen Jahren Dirk Gribenow ganz zuverlässig. Und er bleibt uns auch erhalten. Bei der Ersten trainieren momentan Björn Basler und ich das Team. Mein Ziel ist es aber, für die neue Saison wieder einen Trainer zu verpflichten. Auch da laufen Gespräche.

BZ: Wichtig ist für die Zukunft des FC aber auch, dass das Umfeld wieder funktioniert und der Verein von einem harmonischen Team geführt wird. Haben sie das beisammen?

Schühlein: Ich denke schon. Alle Positionen im Vorstand sind besetzt, alle mit Kollegen aus meinem Fußballerleben, die ich auch privat seit langem kenne. Das ist ein gutes Team. Deshalb bin ich auch zuversichtlich, dass wir das Blatt wenden können und die Tradition des Vereins fortsetzen können.

BZ: Zuletzt ist schon viel über eine Kooperation oder ein Zusammengehen mit dem SV Weil gemunkelt worden.

Schühlein: Das ist für mich überhaupt kein Thema. Wir haben 350 bis 400 Mitglieder, eine gut besetzte Jugend und genügend Spieler für die beiden Aktivmannschaften. Da gibt es keinen Grund über eine Kooperation mit dem SV nachzudenken. Ich konzentriere mich jedenfalls ganz darauf, den FC Friedlingen wieder nach vorn zu bringen. Und das wird auch klappen.

Zur Person
Nico Schühlein ist 34 Jahre alt, in Friedlingen aufgewachsen und arbeitet derzeit bei Coop Schweiz als stellvertretender Filialleiter. Beim FC Friedlingen hat er bis 2014 noch aktiv Fußball gespielt. Seit 2015 war er Jugendleiter. Am 8. April wählten ihn die Mitglieder des FC zum Vorsitzenden des Vereins.
Aufrufe: 020.4.2016, 00:00 Uhr
Hannes Lauber (BZ)Autor