Niclas Bier misst sich mit den Nachwuchsprofis

Doch gibt es einen Spieler, der nicht aus den Profivereinen kommt und nicht in der höchsten Juniorenliga spielt. Sondern beim SC Kapellen in der Niederrheinliga. Niclas Bier, Torwart der U16 des SCK, versucht ebenfalls, seine Chance zu nutzen. "Bei den Sichtungstrainings und den Einsätzen mit der Niederrheinauswahl gebe ich immer alles. Ob das reicht, entscheiden natürlich andere, aber ich bin mir sicher, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen werde", so der junge Torwart. Bier, Jahrgang 1999, hat schon jetzt eine optimale Torhütergröße von 190 Zentimetern.

Dabei hat er gar nicht auf der Position angefangen, auf der er jetzt ein hohes Niveau erreicht hat. Bei den Bambinis des TuS Grevenbroich ist Bier das erste Mal zum Fussballtraining gekommen - als Abwehrspieler. Doch Trainer Gerrit Beuters hat schnell sein Potential zwischen den Pfosten erkannt und ihn dort gefördert. Beuters ist mittlerweile beim SC Kapellen wieder der Trainer von Niclas Bier.

"Niclas ist ein Torhüter der, wenn er verletzungsfrei bleibt, durchaus ein Manuel Neuer der Zukunft werden kann. Seine Bodenständigkeit, sein Ehrgeiz und sein Talent werden ihn noch ganz weit bringen. Das Tolle an der Geschichte ist doch, dass dieser Junge den Experten zeigt, dass man nicht unbedingt in einem großen Verein trainieren muss, um seinen Weg zu machen", sagt Beuters. Durch dessen Training schaffte es Niclas in die Kreisauswahl. Dieser gehört er seit vier Jahren an und hat dort alle Sichtungstrainings mitgemacht, bei denen er für die Niederrheinauswahl entdeckt wurde. Zu deren Kader gehört er mittlerweile seit drei Jahren.

2011 verließ Bier, dessen Vorbilder Oliver Kahn und Manuel Neuer sind, den TuS Grevenbroich und wechselte zum SC Kapellen. Dortentwickelte er sich schnell weiter und spielt seit zwei Jahren ununterbrochen in der Niederrheinliga. Auch in der kommenden Saison könnte er wieder im älteren Jahrgang (B-Jugend-Niederrheinliga) zum Einsatz kommen.

Bei solch einem Talent bleiben die Angebote von professionellen Mannschaften natürlich nicht aus. So wollte Borussia Mönchengladbach im vergangenen Jahr zuschlagen, was Bier jedoch ablehnte. Zu wichtig war ihm neben dem Sport, die schulische Ausbildung. "Ich traue mir noch einiges zu, aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen. In Kapellen fühle ich mich super wohl.", so Bier

Grund hierfür ist unter anderem auch, dass er neben dem normalen Training spezielles Torwarttraining bekommt und sich so weiter verbessern kann. Dies ändert jedoch nichts daran, dass sich Niclas eine professionelle Laufbahn als Torwart sehr gut vorstellen kann. Bei einem erneuten Angebot in der Zukunft wäre ein Wechsel durchaus möglich, doch muss die Zusammenarbeit mit der Schule stimmen.