Nichts Zählbares für beide Aufsteiger zum Saisonstart

Im ersten Spitzenspiel der neuen Spielzeit behielt Absteiger SVSW Kemnath im Kräftemessen mit dem SV Plößberg knapp mit 2:1 die Oberhand. Die restlichen Begegnungen zum Saisonstart brachten keine Überraschungen, wenn man vielleicht das nicht unbedingt zu erwartende 3:1 der DJK Ebnath gegen die neuformierte „Zweite“ der SpVgg SV Weiden einmal ausklammert. Torlos trennten sich im "Westderby“ der SV Kulmain und der SV Neusorg, die DJK Neustadt/WN hielt im Aufeinandertreffen der alten Rivalen die DJK Irchenrieth mit 4:2 nieder und der SC Kirchenthumbach setzte beim klaren 3:0 in Dießfurt eine erste Duftmarke.

FC Weiden-Ost - DJK Weiden 1:0 (0:0)

Vor der stattlichen Kulisse von 300 Zuschauern behielt die Kämpf-Truppe in einer bis zum Ende spannenden Partie knapp das dickere Ende für sich. Vom Anpfiff weg war das Derby von der Taktik bestimmt. Der Gast agierte aus einer massiven Deckung heraus, überließ dem FC das Kommando, dieser tat sich aber schwer, Gefährliches zu erzeugen. Gerade mal zwei erwähnenswerte Chancen spielten sich die "Ostler“ in der überlegen geführten Halbzeit 1 heraus, die dickste Möglichkeit zur Halbzeitführung hatte dann aber der ganz auf Konter eingestellte Gast, als er nur durch Patrick Ott nur den Pfosten traf.

Nach der Pause änderte sich das Bild zunächst nur wenig. Der FC weiter im Vorwärtsgang drückte weiter mächtig auf die Tube, die Gäste standen unverändert tief, verteidigten geschickt ihr Gehäuse und fuhren immer wieder nicht ungefährliche Gegenzüge. Die Uhr zeigte die Spielminute 77, in der dann das "Tor des Tages“ fallen sollte. Obwohl unfair attackiert bewies Michael Werner seine Standfestigkeit und hämmerte das Spielgerät in den rechten Torwinkel. Groß war die Freunde und Florian Gillitzer hätte gegen eine kurzzeitig unsortierte DJK gleich nachlegen können, doch traf er per Kopf nur die Querstange. So blieb die Auftaktbegegnung bis zum Schlußpfiff eng und hätte fast noch den Ausgleich erlebt, als Gästespieler Michael Zahn kurz vor der "Schlusssirene“ nur um Zentimeter ein Erfolgserlebnis verwehrt wurde.

Schiedsrichter: Andreas Stolorz (Irchenrieth) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Michael Werner (77.)

FC Dießfurt - SC Kirchenthumbach 0:3 (0:1)

Fehlstart für den FC, der gegen eine starken Gast eine deutliche Heimniederlage einstecken musste. Der SC begann engagiert und ging schon früh in Führung. Nach einer Standardsituation war Alexander Lautner der Nutznießer eines Fehlers von FC-Keeper Eugenio Wild und lochte per Kopf ein. Fortan fand der FC Dießfurt einfach nicht ins Spiel und biß sich immer wieder an der sattelfesten Defensive des SCK die Zähne aus. Anders die Klempau-Truppe, die immer wieder brenzlige Situationen herauf beschwor und eine große Chance zur Ergebniserhöhung besaß, doch Greupner konnte sie nicht nutzen.

In Halbzeit 2 wurde die Begegnung interessanter, vor allem im kämpferischen Bereich legten beide Teams nun zu. Die Mannen von Christopher Dotzler rissen das Ruder an sich, taten sich aber gegen einen sich etwas zurück ziehenden Gegner sehr schwer. Nach knapp einer Stunde dann quasi schon eine Vorentscheidung, als erneut Alexander Lautner einen geschickt vorgetragenen Konter zum 0:2 abschließen konnte. Die hektische Schlußphase, in der der FC noch einmal alles versuchte, um heran zu kommen, musste er allerdings stark dezimiert bestreiten. Zunächst verletzte sich Keeper Eugenio Wild schwer und musste das Spielfeld verlassen, dann sah Alexander Mosin in der 88. Minute nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. Den Schlußpunkt setzte schließlich Simon Speckner, der mit dem 0:3 in der Nachspielzeit den Deckel auf den ersten Auswärtssieg der Kirchenthumbacher drauf machen konnte.

Schiedsrichter: Christian Hirsch (SV Floß) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Alexander Lautner (9.), 0:2 Alexander Lautner (58.), 0:3 Simon Speckner (91.)
Platzverweise: Rot gegen Alexander Mosin (88./FC Dießfurt/Tätlichkeit)

DJK Neustadt/Waldnaab - DJK Irchenrieth 4:2

Eine "schwere Geburt" war der Heimsieg der Neustädter zum Saisonauftakt, doch war er nach Meinung beider Trainer ohne Zweifel verdient. Die Abtastphase entfiel, es ging sofort zur Sache. Die Gäste starteten "wie die Feuerwehr", besaßen durch Fatih Demir und im Nachschuß Ersin Tiryaki die ersten XXL-Möglichkeiten, scheiterten aber am glänzend reagierenden Christoph Pöhlmann. Der Gastgeber antwortete quasi prompt und sorgte durch einen Doppelschlag - Philipp Gerlach nutzte gleich zwei aufeinander folgende Unzulänglichkeiten auf der rechten Abwehrseite des Gegners - erst einmal für Ruhe. In Folge kombinierte Irchenrieth vor allem über die routinierten Benny Scheidler, Marek Vit und Ersin Tiryaki zum Teil sehr gefällig, war aber etwa zwanzig Meter vor dem Tor mit dem Latein am Ende. Die Dal-Truppe hielt mit hohem läuferischen Aufwand und agressiver Zweikampfführung dagegen, spielte mehrfach geschickt in die Schnittstelle der Viererkette, doch fehlte den vielversprechend vorgetragenen Angriffen der "krönende" Abschluss.

Nach der Pause ließ das Niveau der Partie merklich nach. Neustadt zog sich etwas zurück und wollte auf Konter lauern, die Gäste versuchten verzweifelt mehr Druck zu erzeugen. Beides gelang nicht, vieles blieb nur Stückwerk, Fehlpässe bestimmten die Szenerie. Fatih Demirs Anschlusstor quasi aus dem Nichts ließ plötzlich wieder Spannung aufkommen. Nach zwei Torwartfehlern bei Standardsituationen - Benny Scheidler und Daniel Kastl waren die Nutznießer - blieb die Partie weiter eng. Als die Gäste in der Schlussphase ganz offensichtlich konditionelle Probleme offenbarten, machten die Kreisstädter durch Bastian Forster den Deckel auf den ersten Dreier der neuen Saison. Irchenrieth hatte schließlich nicht mehr die Kraft zurück zu kommen.

Schiedsrichter: Ulrike Schraml (TSV Neudorf) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Philipp Gerlach (10.), 2:0 Philipp Gerlach (11.), 2:1 Fatih Demir (61.), 3:1 Daniel Kastl (68.), 3:2 Benjamin Scheidler (70.), 4:2 Bastian Forster (80.)

SV SW Kemnath-Stadt - SV Plößberg 2:1 (1:1)

Unter dem Strich verdient holte sich Bezirksligaabsteiger SVSW Kemnath die ersten Punkte gegen einen starken Gegner, der ebenfalls seine Ambitionen auf "Großes“ in dieser Saison unterstrich. Nach zerfahrenem Beginn auf beiden Seiten setzte der SVP ein erstes Zeichen, als er nach einem Eckstoß nur den Pfosten des Kemnather Gehäuses anvisierte. Eine weitere Standardsituation brachte nach einer viertel Stunde dann doch die Gästeführung: Einen Freistoß von der Mittellinie aus verlängerte der Ex-Neustädter Florian Prantzke per Kopf in die Maschen. Kemnath antwortete sofort, übernahm fortan das Kommando und kam früh zum Ausgleich, als Artur Quast per 18m-Flachschuß zum 1:1 erfolgreich war. Die Partie nahm bis zum Seitenwechsel nun immer mehr an Fahrt auf, der SVSW verzeichnete dabei leichte Vorteile.

In Halbzeit 2 tat sich zunächst wenig, Kemnath war weiter bemüht, kam aber nur schwer ins Spiel zurück. Nach zehn Minuten bekam man wieder Zugriff, die große Chance zur erneuten Führung besaß allerdings der Gast in der 65. Minute. Mit Glück und Geschick überstand man die Schrecksekunden und sollte ab der 75. Minute einen vielleicht spielentscheidenden Vorteil bekommen: Gästekapitän erwies seiner Truppe einen Bärendienst, als er wegen wiederholten Foulspiels mit "Gelb-Rot“ zum Duschen geschickt wurde. In Überzahl drückte der Gastgeber nun sofort aufs Gaspedal und war nur sieben Minuten später schon erfolgreich. Marcel Scherl war nach einem "Fauxpas“ der Gästedefensive zur Stelle und netzte zum umjubelten 2:1 ein. In den Schlußminuten warf die Walbert-Crew alles nach vorne und wäre nach einem toll getretenen Freistoß fast noch zum Ausgleich gekommen. Doch SVSW-Goalie Alexander Angermann entschärfte das Geschoß mit einer Glanzparade und hielt den ersten Heimdreier damit fest.

Schiedsrichter: Alexander Pott (Bayreuth) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Florian Prantzke (16.), 1:1 Arthur Quast (20.), 2:1 Marcel Scherl (82.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Toni Weniger (75./SV Plößberg)

DJK Ebnath - SpVgg SV Weiden II 3:1 (2:0)

Erfahrung (Durchschnittsalter knapp 28 Jahre) traf auf jugendliche Dynamik (Durchschnittsalter 19 Jahre) und siegte. Die DJK Ebnath landete zum Saisonstart gegen die U19 des Bayernligisten SpVgg SV Weiden einen wichtigen, wenn auch glücklichen Dreier. Die komplette Spielzeit dominierten die "Greenhorns“ aus der Max-Reger-Stadt die Partie und berannten nahezu pausenlos das DJK-Gehäuse, waren nach geschickt vorgetragenen Angriffen aber vor dem Tor zu harmlos, um die starke einheimische Viererkette in Verlegenheit zu bringen. So lagen die besseren Einschussmöglichkeiten auf Seiten der Ebnather, die tief stehend ganz auf schnelle Konterangriffe setzten. Alexander Schinner nach feiner Einzelleistung und Spielertrainer Markus Sebald nach einem Eckstoß setzten diese aufgehende taktische Ausrichtung auch in eine zunächst beruhigende 2:0-Halbzeitführung um.

In der 2. Halbzeit änderte sich an den Kräfteverhältnissen auf dem Spielfeld nichts. Weiden im andauernden Angriffsmodus, Ebnath mit leidenschaftlicher Abwehrschlacht. Als es nach 67 Minuten dann durch Florian Drechsler doch im DJK-Kasten klingelte, wurde es schlagartig wieder spannend. Die "Schwarz-Blauen“ warfen nun alles in die Waagschale, der Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit. Erneut Alexander Schinner blieb es schließlich vorbehalten einen der gegen Ende hin wenigen Gegenangriffe zum frenetisch gefeierten und entscheidenden 3:1 abzuschließen.

Schiedsrichter: Thomas Endreß (Stammbach) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Alexander Schinner (36.), 2:0 Markus Sebald (43.), 3:1 Alexander Schinner (88.)

FC Tremmersdorf / Speinshart - TSV Erbendorf 2:3 (2:2)

Wer anders als die Erbendorfer "Lebensversicherung“ Sandro Hösl sollte dafür sorgen, dass der ambitionierte Gast beim starken Aufsteiger FC Tremmersdorf den ersten Schritt in Richtung Titel tun konnte? Dabei entwickelte sich der erwartete Erfolg des Favoriten zu einem harten Stück Arbeit. In einer packenden Partie auf Augenhöhe hielt der FCT toll dagegen und ging nach fünf Minuten per Strafstoß durch Patrick Dittner sogar in Führung. Acht Minuten später dann der Ausgleich ebenfalls nach verwandeltem Elfmeter durch Sandro Hösl. In Folge lieferten sich die Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch, in Front sollte aber dann der TSV gehen. Sträflich alleine gelassen markierte Phillip Heindl per Drehschuß das 1:2. Völlig unbeeindruckt schlug der Aufsteiger fast postwendend zurück und kam durch einen erneuten berechtigten "Elfer“ zum 2:2-Gleichstand.

Nach Wiederbeginn blieb die Partie interessant, denn der Neuling zeigte wenig Respekt vor seinem großen Widersacher. Das Geschehen wogte hin und her, ein Treffer wollte aber zunächst nicht fallen. Dann ließ Toptorjäger Sandro Hösl sein Klasse aufblitzen, startete ein unwiderstehliches Solo und schob eiskalt zum 2:3 ein. Die Schäffler-Elf versuchte in der restlichen Spielzeit dann alles, um sich zumindest mit dem Ausgleich für ihre mutige und engagierte Vorstellung zu belohnen, doch sollte es schließlich beim knappen Sieg eines der Aufstiegsaspiranten bleiben.

Schiedsrichter: Matthias Dresel (Obertrubach) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Patrick Dittner (5./Foulelfmeter), 1:1 Sandro Hösl (13./Foulelfmeter), 1:2 Philipp Heindl (39.), 2:2 Patrick Dittner (43./Foulelfmeter), 2:3 Sandro Hösl (63.)

SV Kulmain - SV Neusorg 0:0

Eine "Nullnummer“ bekamen 280 Zuschauer zum Saisonauftakt in einem insgesamt sehr zerfahrenen Derby zu sehen. Die Gäste aus Neusorg agierten dabei anfangs aus einer verstärkten Deckung heraus und versuchten mit Konterfußball ihr Glück. Diese Taktik schien zunächst aufzugehen, denn der SVN besaß vorallem vor der Pause die weit besseren Einschussmöglichkeiten. Kulmain hatte zwar mehr Ballbesitz und die größeren Spielanteile, doch wollte in der Offensive kaum einmal Erfolgversprechendes gelingen.

Nachdem der Unparteiische Fritz Krailinger die zweite Hälfte eröffnet hatte, schaltete der SVK sofort einen Gang hoch und kam nun auch zu besseren Möglichkeiten. Nico Pusiak vergab nach Vorbereitung von Oliver Schicker die erste dicke Chance. Immer wieder bekam Kulmain nun Freistöße zugesprochen, schaffte es aber nicht diese in Zählbares umzusetzen. Entweder es fehlten nach der Ausführung nur Zentimeter zum Erfolgserlebnis oder SVN-Keeper Andre Walberer, der mehrfach sein Können unter Beweis stellte, stand im Weg. In der Schlußminute schien dann doch der eigentlich verdiente Siegtreffer zu fallen, doch rutschten gleich zwei Spieler an einer gefährlichen Hereingabe vorbei. So blieb es beim für Kulmain unbefriedigenden 0:0.

Schiedsrichter: Fritz Krailinger - Zuschauer: 280
Tore: Fehlanzeige