2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Sie wissen, wo das gegnerische Tor steht: Martin Hennebach, Alexander Günter und Alexander Weber (von links) haben zusammen 26 der insgesamt 49 Tore des BSK geschossen. Die Neugablonzer haben damit die beste Offensive der Liga.  Foto: Mathias Wild
Sie wissen, wo das gegnerische Tor steht: Martin Hennebach, Alexander Günter und Alexander Weber (von links) haben zusammen 26 der insgesamt 49 Tore des BSK geschossen. Die Neugablonzer haben damit die beste Offensive der Liga. Foto: Mathias Wild

Nicht nur das Duell der Besten fällt aus

Update: Nach den Samstagspielen sind nun auch die Partien am Sonntag komplett abgesagt +++ Thannhausen-Coach Rrust Miroci muss die Scherben seiner Vorgänger zusammenkehren

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Der frühlingshafte Spätherbst ist vorüber, jetzt hat die Witterung wieder ein Wörtchen mitzureden im Fußball. Und da schließt Stätzlings Trainer „Bobby“ Riedl nicht aus, dass der Schneefall im Allgäu die Plätze unbespielbar werden lässt. Zumindest der der DJK SV Ost Memmingen, so seine leise Hoffnung, denn dorthin geht die Reise. Und tatsächlich wurden nach und nach alle Spiele abgesagt.

BSK Olympia Neugablonz - TSV Schwaben Augsburg abgesagt
(Bilanz seit 2012: 1 Sieg Neugablonz – 1 Remis – 5 Siege Schwaben)
Die größten Erfolge der über 100-jährigen Vereinsgeschichte hat der TSV Schwaben Augsburg schon lange hinter sich, doch mittlerweile hat sich der Traditionsverein wieder zum Spitzenteam entwickelt. Ein Team, das große Ambitionen hat. Denn diese Saison soll endlich die Rückkehr in die Landesliga gelingen. Am Samstag ist der TSV Schwaben Augsburg, derzeit souveräner Tabellenführer, zu Gast beim BSK Olympia Neugablonz, seinem schärfsten Verfolger.
Es ist eine Partie der Superlative in der Bezirksliga. Zum Beispiel das Duell bester Angriff gegen beste Abwehr. Der BSK Olympia Neugablonz hat in den bisher 18 Ligaspielen satte 49 Tore erzielt, im Schnitt fast drei pro Spiel. So viele wie kein anderer Bezirksligist. Doch diesmal müssen sich die offensivstarken Hausherren ganz besonders anstrengen. Der Spitzenreiter aus Augsburg kassierte in der gesamten Saison bislang nur drei Tore. Torhüter Tobias Antoni, der schon bei Carl-Zeiss Jena in der Oberliga und zuletzt beim FC Pipinsried in der Bayernliga im Kasten stand, blieb in 15 Spielen sogar ohne Gegentreffer.
Wie Antoni haben etliche Akteure beim TSV Schwaben schon höherklassig Erfahrung gesammelt. Verteidiger Deniz Schmid spielte wie Nino Kindermann mit Aindling in der Bayernliga, Mittelfeldakteur Benjamin Woltmann hat sogar einen Zweitliga-Einsatz für den FC Augsburg in seiner Vita stehen und Stürmer Julian Schmid kickte in der U19-Bundesliga für Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth.
Angesichts dieser Hochkaräter zeigt sich: Der BSK Olympia Neugablonz ist krasser Außenseiter. Die Mannschaft von Trainer Uwe Zenkner will sich aber keineswegs vor dem Liga-Primus verstecken. Immerhin hat man selbst seit sechs Spielen nicht mehr verloren. Und daheim ist der BSK in dieser Saison ohnehin noch ungeschlagen. Das stärkt das Selbstbewusstsein. „Es läuft in der Tat gerade ganz gut für uns. Aber die Jungs dürfen sich jetzt nicht überschätzen“, sagt BSK-Vorstandsmitglied Sabine Dittrich. Wichtigste Aufgabe für Coach Zenkner war es unter der Woche also, die Spieler auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. „Jeder weiß, dass mit Schwaben Augsburg nun ein ganz anderes Kaliber wartet. Aber es kommt eben nicht nur auf die Qualität an, sondern auch auf das Quäntchen Glück“, meint Dittrich weiter.
Allerdings müssen die Neugablonzer ausgerechnet in diesem Topspiel auf ihren gefährlichsten Angreifer verzichten: Alexander Günter hat bislang in 16 Partien 17 Tore erzielt. In Stätzling vergangene Woche bekam er kurz vor Schluss die Rote Karte. Dittrich: „Toll ist das natürlich nicht. Aber wir haben nicht nur elf gute Leute im Kader. Ich denke, wir können diesen Ausfall kompensieren.“
Die Gastgeber haben denkbar schlechte Erinnerungen an das Hinspiel, da sie im Hochsommer eine 0:7-Schlappe bezogen hatten. Deshalb warnt auch Schwabens Co-Trainer Christian Jaut zu Recht: „Von diesem Ergebnis dürfen wir uns nicht blenden lassen. Das wird ein ganz anderes Spiel. Die Neugablonzer haben eine geballte Offensivkraft (bislang 49 Tore), die kaum zu stoppen ist, wenn sie ins Rollen kommt. Da wird unsere Abwehr richtig gefordert sein. Als Devise sollten wir möglichst lange die Null halten und auf Konter setzen.“
Schiedsrichter: Ulrich Reiner (Bissingen)


TSV Haunstetten - TSV Ottobeuren abgesagt
(Bilanz seit 1991: 2 Siege Haunstetten – 4 Remis – 5 Siege Ottobeuren)
Der Landesliga-Absteiger TSV Ottobeuren gastiert beim TSV Haunstetten. „Wir wollen zu Hause ungeschlagen bleiben und gegen den Ottobeuren einen Dreier aufs Habenkonto bringen. Die Gäste stehen hinten zwar gut und kompakt, sind aber im Angriff oft harmlos. Trainer Thomas Maier fordert von seinen Spielern Wiedergutmachung bei der Chancenverwertung“, so Haunstettens Spartenleiter Günther Schmidt.
Der Kantersieg im Heimspiel gegen den SV Mindelzell sollte dem TSV Ottobeuren den nötigen Auftrieb für das schwere Auswärtsspiel geben. Für die Gelb-Schwarzen besteht dabei die Gelegenheit, bei einem Auswärtssieg mit Haunstetten gleichzuziehen. Trainer Bernd Scherer wird wiederum aus einer sicheren Abwehr agieren lassen. Personell werden keine großen Änderungen möglich sein; als Alternative ist aber auf jeden Fall Mario Glas mit dabei.

Schiedsrichter: Lena Wöllmer (Wallerstein)



Im Hinspiel hatte der TSV Mindelheim um Tobias Hovanjek (links) das Nachsehen gegen den FC Königsbrunn. Das soll sich diesmal ändern. Foto: Andreas Lenuweit

FC Königsbrunn - TSV Mindelheim abgesagt
(Bilanz seit 1991: 8 Siege Königsbrunn – 2 Remis – 11 Siege Mindelheim)
In der Rückrunde haben die Königsbrunner bisher gegen die Nummer eins bis drei der Tabelle (Schwaben Augsburg, Olympia Neugablonz und FC Stätzling) gespielt. Dies ist unschwer an den niederschmetternden Ergebnissen ablesen: 0 Punkte 1:14 Tore. Für Trainer Heiko Plischke sind diese Spiele aber abgehakt. Für ihn beginnen ab jetzt erst richtig die Punktspiele der Rückrunde. In den Spielen gegen Stätzling und Schwaben Augsburg hat er seine Mannschaft besser kennengelernt, hat einiges ausprobiert. Ab jetzt muss er eine schlagkräftige Formation finden, ab jetzt müssen die Spieler den Abstiegskampf voll annehmen und um jeden Meter Boden kämpfen. Bereits sechs Punkte Rückstand haben Kapitän Kiefl und Co auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Um den Anschluss an das rettende Mittelfeld im letzten Spiel vor der Winterpause nicht ganz zu verlieren, muss das Heimspiel gegen den TSV Mindelheim gewonnen werden.
Es ist Abstiegskampf pur für die beiden Renommiervereine. Mindelheim belegt den Abstiegsrelegationsplatz die Brunnenstädter sind Tabellenvorletzter. Mindelheim hat vier Punkte mehr auf dem Konto. Die Königsbrunner sind also zum Siegen verdammt, wenn sie die Unterallgäuer nicht ganz aus den Augen verlieren wollen. Ein gewaltiger Druck für das Plischke-Team. Aber seine Spieler haben sich diese Situation selbst eingebrockt, jetzt müssen sie diese Suppe auch selbst auslöffeln.
„Sie können doch das Fußballspielen nicht ganz verlernt haben“, ist die Meinung im Königsbrunner Lager. Bei den vielen Gegentoren nach Standardsituationen ist aber nicht zu erkennen, dass die Mannschaft aus ihren Fehlern lernt. Die Mannschaft braucht jetzt einfach ein Erfolgserlebnis. Das könnte die Blockade lösen, die sie augenscheinlich hemmt.
In der Vorrunde haben die Königsbrunner in Mindelheim den ersten Saisonsieg feiern können. Mit 3:0 fertigten sie die Gastgeber ab und zeigten dabei eine tadellose Leistung. Auf das gleiche Erfolgserlebnis hofft Plischke auch heute. Nach dem Spiel möchte er gerne sagen können: „Es geht endlich aufwärts, der Knoten ist geplatzt - ein verdienter Sieg für meine Mannschaft!“. Zwischen dem Wunsch und der Wirklichkeit liegen aber 90 Minuten auf dem Platz. Dort wird sich die Wahrheit zeigen.
Noch ein Spiel, dann ist Winterpause. „Gott sei Dank“, sagt Mindelheims Trainer Marcus Eder bei diesem Gedanken. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, so Eder weiter. Seine Mannschaft habe in den vergangenen Spielen häufig bessere Ergebnisse weggeworfen. „Es ist ja nicht so, dass wir abgeschossen werden. Wir spielen gut, spielen uns Torchancen heraus, kriegen aber hinten einfach billige Tore.“ Und da sich dieses Dilemma schon durch die ganze Saison zieht, steht der TSV Mindelheim kurz vor der Winterpause eben nur auf Platz 13.
Schiedsrichter: Johanna Klamper (Langenneufn.)


SV Mindelzell - TSG Thannhausen abgesagt
(Bilanz seit 2015: 1 Sieg Mindelzell – 0 Remis – 0 Siege Thannhausen)
Beim SV Mindelzell ist die Situation gar nicht gut. Nach der jüngsten 0:5-Niederlage gegen Ottobeuren trat Trainer Karl Kögel zurück. Der Aufsteiger war mit zwei Siegen in die Saison gestartet. Dann gab es eine Berg- und Talfahrt. Aus den vergangenen sieben Partien holte der SVM allerdings nur einen einzigen Zähler.
Ganz schlecht sieht es bei der TSG Thannhausen aus. Der ehemalige Bayernligist besetzt den letzten Tabellenplatz und muss wohl den Gang in die Kreisliga antreten.
Am 13. Spieltag übernahm Rrust Miroci das Traineramt von Özgür Halavart. Miroci macht die Vorgänger im Traineramt und in der sportlichen Leitung für die momentane Misere verantwortlich. „Abteilungsleiter Oliver Baumann und ich müssen jetzt die Scherben zusammenkehren, die in den vergangenen Jahren zerbrochen wurden.“ Miroci nennt drei Ursachen für die derzeitige Situation: „Fehlende Fitness, fehlende Erfahrung und fehlende Qualität. So ehrlich müssen wir sein.“ Der Coach hofft, dass die Spieler, die der TSG eine Zusage über die laufende Spielzeit hinaus gegeben haben, auch ihr Wort halten und gemeinsam im Sommer einen Neuanfang starten. „Ich habe als Trainer immer Erfolg gehabt, und das werde ich auch mit dem Traditionsverein Thannhausen schaffen“, sagt er.
Schiedsrichter: Simon Konrad (Adelzhausen)


TSV Ziemetshausen - VfB Durach abgesagt
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Ziemetshausen – 1 Remis – 0 Siege Durach)
Von einer durchwachsenen Vorrunde spricht der Ziemetshauser Trainer Rainer Amann. Sein Team startete ordentlich in die Spielzeit, dann gab es eine Schwächeperiode, daraufhin wurde die Mannschaft wieder stärker, und seit einigen Wochen ist wieder etwas Leerlauf im TSV-Spiel. Der Trainer dazu: „Unsere Leistungsschwankungen sind nicht einfach zu erklären. Wir sind derzeit dabei, das zu analysieren und unsere Schlüsse daraus zu ziehen.“ Größtes Manko sei die mangelnde Torausbeute. Die Ziemetshauser haben seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen.
Ein weiterer Grund für die Unbeständigkeit ist, dass den Ziemetshausern immer wieder Spieler wegen Verletzungen fehlten. Doch Amann jammert nicht. „Wir haben 16 Mann im Kader. Wenn drei verletzt sind, haben wir immer noch 13 gestandene Bezirksligaspieler.“
Amann blickt bei aller Kritik unverändert optimistisch Richtung Frühjahr und erinnert an frühere Tage, wenn er sagt: „Wir haben immer gute Rückrunden gespielt.“ Um das wieder zu erreichen, wird er seine Mannschaft intensiv vorbereiten. Beim ersten Spiel nach der Winterpause will Amann eine topfitte Truppe ins Rennen schicken.
Der VfB um Trainer Bernd Gruber ist seit sieben Spieltagen unbesiegt und verschaffte sich Luft im Abstiegskampf. Den Höhenflug fortzusetzen ist nun das Ziel des VfB. Wenn an die guten Leistungen aus den letzten Spielen angeknüpft wird, ist der angestrebte Punktgewinn durchaus möglich.
Schiedsrichter: Dominik Stolz (MSV München)




Matthias Vogel vom TV Erkheim (am Ball), hier in der Partie gegen den VfB Durach. Foto: Karl Michl

TV Erkheim - FC Kempten abgesagt
(Bilanz seit 2013: 3 Siege Erkheim – 0 Remis – 0 Siege Kempten)
Zum letzten Spiel vor der Winterpause empfängt der TV Erkheim den FC Kempten. Für TVE-Spielertrainer Christian Körper sind die Kemptener leichter Favorit, da sie seit vier Spieltagen mit zwei Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen sind. Am vergangenen Wochenende trennten sie sich gegen die DJK Memmingen mit einem 1:1-Remis. Erkheim vergab beim Auswärtsspiel in Durach in der ersten Hälfte gute Tormöglichkeiten und kassierte kurz vor der Halbzeit den spielentscheidenden Treffer zur 0:1-Niederlage.
Die Gastgeber haben aus den letzten drei Partien nur einen Punkt geholt. Für Kemptens Trainer Stephan Dürr ist klar: „Davon dürfen wir uns nicht blenden lassen. Erkheim ist eine kompakt stehende Mannschaft mit gutem Spiel über ihre schnellen Außenspieler.“ Der FCK dagegen hat die letzten vier Spiele nicht verloren. Für Dürr wäre mehr drin gewesen. „Im mentalen Bereich muss jeder Spieler schnell dazu lernen.“
Schiedsrichter: Daniela Göttlinger (Adelsried)


DJK SV Ost Memmingen - FC Stätzling abgesagt
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Memmingen – 1 Remis – 1 Sieg Stätzling)
Beim Tabellenvierten läuft es zurzeit nicht rund; man trifft das Tor nicht mehr so wie zu Anfang der Saison. Jetzt kommen die starken Stätzlinger, die nach sieben Siegen am Wochenende zum ersten Mal verloren haben. Die Gäste werden sich für die knappe Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren wollen.
„Momentan müssen wir davon ausgehen, dass in Memmingen gespielt wird.“ Den Stätzlingern sitzt die jüngste Heimniederlage gegen Neugablonz noch im Genick, die aus mehreren Gründen sehr wehtat: „Die Spieler haben natürlich auch gemerkt, dass ihn ein enorm starkes Team gegenüber stand. Und unsere Leistung war auch nicht so, dass man sagen könnte, es hätte an uns gelegen“, erläutert der FCS-Trainer. Umso größer wird nun in jedem anderen Spiel der Druck, nur nicht zu verlieren, will man nicht noch stärker ins Hintertreffen im Kampf um Platz zwei geraten.
Zudem wird Marvin Gaag aus dienstlichen Gründen sicher nicht rechtzeitig zum Spiel kommen können. Und auch Manuel Utz konnte während der Woche nur leichtes Lauftraining absolvieren, was bedeutet, dass er anfangs nur auf der Bank Platz nehmen wird. Die Memminger, die zu Saisonbeginn bärenstark auftraten, ließen zwischenzeitlich etwas nach, besitzen aber immer noch eine Reihe guter Stürmer. Im Hinspiel gab es mit dem 3:4 die erste Saisonniederlage für die Grün-Weißen. Andererseits gelten die Memminger DJK-ler in der Abwehr eher als anfällig, was die Chancen erhöht, an einem guten Sturm-Tag zu punkten. Falls wirklich gespielt werden kann, denn in höheren Lagen ist schon am Samstag mit Schneefall zu rechnen.
Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren)

Aufrufe: 021.11.2015, 08:15 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor