"Nicht die entscheiden das Spiel, sondern wir"

Hallo Torsten, am Ostersamstag steht ihr im Fußball-Viertelfinale vom emco-Kreispokal. Wie groß ist die Euphorie?

Die Euphorie ist da, bis ins Halbfinale durchzudringen. Wir sind gut drauf und heiß auf die Partie. Bei uns ist alles im grünen Bereich.

Gegner Salzbergen steht nach dem Abstieg im letzten Jahr aus der Kreisliga jetzt an der Tabellenspitze in der 1. Kreisklasse. Dürfte es ein Duell auf Augenhöhe werden?

Es wird kein leichtes Unterfangen werden, sondern ein Match auf Kreisliga-Niveau. Doch ich sehe der ganzen Sache sehr relaxed entgegen, denn wir werden den Gegner nicht unterschätzen. Die Jungs kennen mich, in solchen Angelegenheiten bin ich sehr diszipliniert, Marco Ostermann und ich werden den Jungs schon die richtige Einstellung mit auf den Weg geben.

In der Liga ist der Abstand nach oben schon etwas größer. Der Kreispokalsieg ist nur noch drei Spiele entfernt. Wie setzt man da Prioritäten und welcher Wettbewerb hat Vorrang?

Das ist etwas zwiespältig. Einerseits sind wir in der Liga zwar derzeit nur auf Rang neun, doch wenn wir unsere beiden Nachholspiele gewinnen, ist der Abstand nach oben um Einiges kleiner. Andererseits ist ein Pokalsieg immer geil und bringt immer Prestige. Wir legen auf beide Wettbewerbe wert und gucken daher nur von Spiel zu Spiel. Wichtig ist, dass wir die Jungs nicht unter Druck setzen, sondern ihnen den Druck nehmen. Wir haben eine unwahrscheinlich junge Mannschaft, die richtig gut kicken kann. Daher sollen die Jungs ohne Druck einfach frei aufspielen.

Ihr hattet in diesem Jahr bisher nur unterklassige Gegner im Pokal. Was ist wichtig, damit man nicht gegen die vermeintlichen „Außenseiter“ stolpert, wie es schon viele andere Kreisligisten getan haben?

Das ist so ein Waggonspiel. Wir werden einen Teufel tun und Salzbergen unterschätzen, da wir um die Stärke der Mannschaft wissen. Doch ich versuche meiner Mannschaft immer nahezubringen: Nicht die entscheiden das Spiel, sondern wir! Es gilt nicht nach dem Gegner zu gucken und sich an ihm zu orientieren, sondern den Blick auf sich selbst zu werfen, denn wir selber entscheiden das Spiel.

Gehen wir davon aus, dass ihr eine Runde weiter kommt. Was würdest du dir für die nächste Runde wünschen? Einen Kreisligisten oder eher eine unterklassige Mannschaft?

Das ist mir völlig egal! Wenn man bis ins Halbfinale kommen sollte, dann ist jeder Gegner stark. Wichtig ist für uns: der nächste Gegner ist immer der stärkste.

Wie siehst du eure Chancen, Kreispokalsieger zu werden?

Wir haben riesige Chancen! Daher wollen wir bis ins Endspiel kommen.

Was war dein persönlich schönster Pokalmoment in deiner Karriere?

Ich habe als aktiver Spieler schon mehrere höherklassige Pokale geholt, beispielsweise mit Osnabrück oder Wilhelmshaven. Als Trainer jedoch bleibt mir das letzte Jahr in Erinnerung, als wir mit Bevern den Bezirksliga-Aufstieg gemeistert haben und uns dann auch noch den Kreispokal geholt haben. Da haben wir wirklich alles weggeräumt. Das waren unglaubliche Erlebnisse.

Was wird am Samstag entscheidend sein?

Wir müssen wach und konzentriert sein, die Dinger vorne weg machen und die Zweikämpfe gewinnen. Wir müssen Leidenschaft an den Tag legen und ganz wichtig: das Herz am richtigen Fleck haben.

Und zum Abschluss: Herzlake kommt weiter, weil…!?

… weil wir die bessere Mannschaft sind!