2024-04-23T13:35:06.289Z

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F: Thomas Rinke
F: Thomas Rinke

NFV-Präsidium: Schiri-Streik war überzogen

Mitteilung nach außerordentlicher NFV-Präsidiumssitzung: Maßnahme des Bezirksvorstandes Weser-Ems kein zulässiges Mittel

Nach seiner außerordentlichen Sitzung am Freitag in Barsinghausen hat das Präsidium des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) seine Missbilligung des Schiedsrichter-Streiks am vergangenen Sonntag in der Landesliga und den Bezirksligen in Weser-Ems bekräftigt. „Eine derartig überzogene Maßnahme als Kritik an einer Sportgerichtsentscheidung ist kein zulässiges Mittel“, erklärte der NFV per Mitteilung.

Den Streik hatte der Vorstand des Fußball-Bezirks ausgerufen: Als Reaktion auf das Urteil des Obersten Verbandssportgerichts, das eine 400-Euro-Strafe gegen den Verein GW Firrel wieder aufgehoben hatte. Die Begründung: Der Klub habe keine Schuld für die diskriminierende Äußerung eines Zuschauers zum Schiedsrichtergespann („So etwas wie euch sollte man vergasen“), weil ihm kein Versäumnis wie etwa ein mangelhafter Ordnungsdienst nachzuweisen sei. Der Täter konnte weder durch den Schiedsrichter noch durch den Verein oder das Bezirkssportgericht in der Folge ermittelt werden.

Der Fußballbezirk hatte den Streik damit begründet, dass der Schutz der Schiedsrichter nach diesem Urteil nicht mehr gewahrt sei: Der Vorfall in Firrel sei nicht der Erste gewesen, zudem hätten die Klubs nun keine Motivation mehr, solche Attacken zu verhindern, da sie nicht haftbar dafür gemacht werden könnten, so die Argumentation des Bezirks um Vorstand Dieter Ohls und Georg Winter als Chef des Schiedsrichter-Ausschusses.

„Mit der Entscheidung des Gerichts wird in keiner Weise die Schutzbedürftigkeit der Schiedsrichter infrage gestellt oder gar ausgehebelt“, entgegnete nun der NFV in seiner Mitteilung. Der Streikaufruf des Bezirks sei eine Missachtung der Sportgerichtsbarkeit und auch des Gewaltenteilungsprinzips innerhalb des NFV gewesen.

„Der NFV verurteilt jede Form von Diffamierung und Rassismus auf das Schärfste“, wird NFV-Präsident Karl Rothmund in der Mitteilung zitiert. In der Sitzung sei es aber ausschließlich um die Reaktion des Bezirks auf das Urteil gegangen. Weitere Details aus der Sitzung wurden zunächst nicht bekannt.

Aufrufe: 017.3.2017, 19:23 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor