2024-04-16T09:15:35.043Z

Pokal

Neuzugang sorgt für betrübte Miene

Rheinlandpokal: Wie reagiert Finalist Eintracht Trier auf Schläfrigkeit von Lushtaku?

Die Chancen, dass Triers Trainer Jens Kiefer erstmals als Übungsleiter einen Verbandspokal gewinnt, sind rapide gestiegen. Trotz des am Ende mühelosen 5:0-Siegs bei der SG Mülheim-Kärlich im Halbfinale des Rheinlandpokals machte der Saarländer keinen glücklichen Eindruck.
Mülheim-Kärlich. Für Fabian Zittlau war es ein guter Abend. Der Linksverteidiger bestritt in Mülheim-Kärlich nach einer langen Zwangspause sein erstes Pflichtspiel für Eintracht Trier im Jahr 2014. "Ich war schon platt nach der Partie. Aber ich habe sie beschwerdefrei überstanden", sagte Zittlau, den die Ungewissheit der vergangenen Wochen nicht mürbe gemacht hat. Schambeinentzündung? Weiche Leiste? Die Diagnose war schwer. Und damit auch die Wahl der richtigen Behandlung.
Nach zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft war der 23-Jährige im Halbfinale des Rheinlandpokals direkt in die Startelf gerutscht. Trier tat sich anfangs schwer, die beiden Treffer in der 28. und 31. Minute durch Marco Quotschalla und Christoph Anton brachen den Bann. Nach der Pause schraubten Alon Abelski (48.), Sylvano Comvalius (71., Foulelfmeter) und Steven Kröner (90.) das Ergebnis in die Höhe. Comvalius war wegen eines Trauerfalls in der Familie erst am Spieltag aus den Niederlanden zurückgekehrt.

"Mit zunehmender Spieldauer haben wir die Partie immer besser in den Griff bekommen", analysierte Zittlau. Nebengeräusche hätten die Konzentration des Teams nicht beeinträchtigt. Weil er am vergangenen Freitag beim Auslaufen unentschuldigt gefehlt hatte und in dieser Woche am Dienstag zu spät zum Training und am Mittwoch zu spät zum Treffpunkt der Mannschaft gekommen war, hatte SVE-Trainer Jens Kiefer Winter-Neuzugang Kushtrim Lushtaku kurzfristig aus dem Kader gestrichen. Der Betroffene bestätigte schmallippig seine Versäumnisse. Wie es mit ihm nun weitergehe, sei Entscheidung des Trainers.

Nicht nur wegen Lushtaku ("Er hätte spielen sollen. Grundsätzlich halte ich ihn auch für einen guten Fußballer.") machte Kiefer trotz des Finaleinzugs keinen glücklichen Eindruck nach dem Abpfiff in Mülheim-Kärlich.

Im Finale trifft Trier wohl am 28. Mai auf den Rheinlandliga-Vorletzten SG Altenkirchen/Neitersen. Als Spielort ist Mülheim-Kärlich im Gespräch.

Unabhängig von dem wahrscheinlichen Erfolg dürfte die Eintracht bereits das Ticket für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde gelöst haben (siehe nebenstehendes Extra). Extra Regionalligist Eintracht Trier ist im Rheinlandpokal-Finale gegen die SG Altenkirchen/Neitersen der große Favorit. Aber selbst im Falle eines Siegs des Außenseiters aus dem Westerwald würde Trier wohl in die erste Runde des DFB-Pokals einziehen. Grund: Laut Spielordnung des Deutschen Fußball-Bunds dürfen Spielgemeinschaften nicht am DFB-Pokal teilnehmen.Im Sommer 2006 hatte sich die SG Rossbach/Verscheid kurzfristig aufgelöst, um als Sportverein Rossbach/Wied am DFB-Pokal teilzunehmen - was auch gelang (1:4 gegen Mönchengladbach). Norbert Weise, Rechtswart im Fußballverband Rheinland, geht auf TV-Anfrage nicht davon aus, dass solch ein Kniff nochmals möglich ist: "Die damalige Auffassung ist auf die derzeitige Rechtslage nicht übertragbar." Ob Altenkirchen/Neitersen im Fall der Fälle überhaupt Anstrengungen unternehmen würde, ließ Abteilungsleiter Stefan Kunz gestern offen. bl

Aufrufe: 025.4.2014, 08:05 Uhr
volksfreund.de Mirko BlahakAutor