Neustadt droht Abgang von Döbbelin

Auf den oben genannten Derby-Termin (Anstoß: 19.30 Uhr) einigten sich die Vereinsverantwortlichen auf der Spielebörse im Vorfeld der Saison. Auch mit Blick auf das Landesklasse-Derby zwischen Hansa Wittstock und Schwarz-Weiß Zaatzke, das ursprünglich parallel am Sonnabend, 22. August, um 15 Uhr angepfiffen werden sollte - Anstoß ist jetzt um 18 Uhr. Dem Ruppiner Fußball-Fan entgeht demzufolge nichts, sofern er die beiden Spiele sehen möchte.

Aber in welchem Kräfteverhältnis werden sich die Schwarz-Roten nun mit dem MSV messen? Viele Gerüchte gab es in den vergangenen Tagen rund um den Aufsteiger. Von einem gewaltigen personellen Aderlass war die Rede. Selbst der Sportliche Leiter Jürgen Ewe soll nicht mehr an Bord sein. "Davon habe ich auch gehört, aber es stimmt so nicht. Er macht noch etwas", beschreibt Gerd Mertens, ein langjähriges Vorstandmitglied der Pferdestädter, die aktuelle Situation. "Ich stehe jetzt selber wieder mehr in der Verantwortung, allerdings fehlen mir vier Wochen, wodurch uns bestimmt zwei, drei potenzielle Zugänge abgesprungen sind." Mertens sieht sein Engagement jedoch zeitlich begrenzt. "Mir liegt Schwarz-Rot am Herzen. Ich habe auch noch einen guten Draht zu den Spielern, jedoch lässt meine Gesundheit ein längeres Engagement nicht zu." Mertens verriet, dass er heute noch ein Gespräch mit zwei potenziellen Zugängen hat und am Ende der Woche noch drei weitere folgen. "Wir hatten den Plan, mit 18 Feldspielern und zwei Torhütern in die Saison zu gehen. Jetzt werden es eventuell 20 plus zwei Keeper."

Zu den offenen Baustellen bezog Mertens ebenso Stellung.

Personalie Paul Döbbelin: Der Torjäger hat eine Austrittserklärung abgegeben, wie Mertens bestätigen konnte. "Er spielt hier aber weiter nach meinen Informationen. Wir hatten ein gutes Gespräch." Der 21-Tore-Mann wurde unter anderem mit Regionalliga-Aufsteiger FSV Luckenwalde in Verbindung gebracht. Doch diesbezüglich gab auch Döbbelin persönlich ein Dementi ab. Da der Aufwand ohne Führerschein nicht zu bewältigen wäre. Er bestätigte jedoch Wechselgedanken, ohne konkrete Interessenten zu nennen.

Personalie Tobias Preuß: Nach dem der langjährige Kapitän im vergangenen Jahr zum zweiten Mal Vater wurde, wurden die Überlegungen immer lauter, dass der 31-jährige Allrounder sein Engagement beendet beziehungsweise deutlich kürzer tritt. "Tobi ist ein echter Schwarz-Roter. Er spielt noch ein Jahr weiter", so Mertens zur Zukunft von Preuß. Dieser wird nun sogar in Abwesenheit der beiden im Urlaub weilenden Trainer für zehn Tage die Trainingsarbeit übernehmen. "Das ist kein Problem. Für so etwas haben wir gestandene Spieler", meinte Mertens dazu.

Personalie Alex Wolff: "Leider kam seine Kreuzband-Verletzung dazwischen, aber Alex Wolff wollte eigentlich zu uns kommen." Mertens setzt bei dem Ex-MSVer und zukünftigen Alt Ruppiner auf dessen Genesung. "Wir haben schon in der Vergangenheit an Spieler mit Verletzungen geglaubt." Mertens hat diesbezüglich Gunnar Hintz von Optik Rathenow vor Augen, der nach seiner Heilung über Jahre ein fester Bestandteil der Schwarz-Rot-Familie wurde. So etwas schwebt ihm auch mit Alex Wolff vor. "Das hat uns immer ausgezeichnet, dass wir weiter in Kontakt geblieben sind. Wenn etwas nicht nach einem Jahr geklappt hat, dann eben nach zwei oder drei."

Personalie Martin Sorban: "Ein ganz fairer und offener Sportsmann. Martin ist auf uns zugekommen und hat gesagt, dass die Brandenburgliga wohl eine Liga zu hoch für ihn sei." Mertens und Co. entsprachen daher dem Wunsch des Linksfüßers, den es wieder zurück zu seinem Stammverein SV Demerthin (Kreisoberliga) zieht.

Die Abgänge von Daniel Protas, Lavdrim Dauti (beide Ziel unbekannt), Daniel Ewe, Chris-Bernd Göbel (beide Zernitz) stehen fest, ebenso wie die Neuen Duc Nugyen (Brieselang), Markus Bröker (Havelberg), Alexander Huber-Schweizer (MSV), Marian Stolle (Friesack), Philipp Müller (Rhinow) und Normen Gerber (Dannenwalde). Mertens: "Alles gleichwertiger Ersatz."