Der TSV Neusäß hat die letzte Chance genutzt, vielleicht doch noch Schwächen der Gegner im Rennen um den Relegationsplatz auszunutzen. Die Truppe von Trainer Gerhard Hildmann bezwang im Landkreisderby der Bezirksliga Nord den TSV Gersthofen mit 2:0. Für die Gäste, die bisher die beste Rückrundenmannschaft stellte und sieben Mal ungeschlagen geblieben waren, war es die erste Niederlage in diesem Jahr. Neusäß musste den Erfolg teuer bezahlen, denn Hakan Senyuva schied nach einem Allerweltsfoul von Daniel Halilovic mit einer schwerer anmutenden Knieverletzung aus.
TSV Neusäß - TSV Gersthofen 2:0
In der ersten halben Stunde sah es ganz so aus, als ob der TSV Gersthofen weiter an seiner Serie arbeiten wollte. Bis auf einen Schuss von Erik Repenning, den Neusäß’ Keeper Daniele Miccoli an die Querlatte lenkte, gab es aber keine zwingenden Chancen (18.). Dann übernahmen die Hausherren das Kommando. Erst rettete Erik Repenning gegen Hakan Senyuva auf der Linie (27.). Wenig später zielte der Neusässer Angreifer nach einem sehenswerten Pass mit der Hacke von Fabian Krug aus kurzer Distanz über den Kasten (33.).
Ein überzeugendes Comeback nach über einem Jahr Verletzungspause feierte Christian Luichtl. Fast wäre er sogar in der 37. Minute mit einem Kopfball erfolgreich gewesen. Die Neusässer Überlegenheit wurde in der 39. Minute belohnt. Zunächst konnte Robert Senft noch gegen Krug abwehren, doch der Ball kam nochmals vors Tor. Die Gersthofer Hintermannschaft verlor die Orientierung und Tobias Müller staubte zum 1:0 ab.
Nach dem Wechsel schien beim TSV Gersthofen endgültig die Luft draußen zu sein. Die Schwarz-Gelben hatten nur noch eine einzige Chance, als Johannes Kiechl mutterseelenalleine aufs Neusässer Tor zu lief. Statt abzuspielen, klaute ihm Miccoli die Kugel vom Fuß (63.). Beide Mannschaften hatten auf etliche Stammspieler zugunsten ihrer zweiten Mannschaften verzichtet. Neusäß wechselte mit Daniel Birthelmer und Sebastian Mayer zum Beispiel zur Pause den „zweiten Sturm“ ein. Das machte sich bezahlt. Mayer, der in 70. Minute noch aus zehn Metern Torhüter Senft anschoss, versetzte vier Minuten später kraftvoll die Gersthofer Abwehr und netzte zum 2:0 ein. Birthelmer vergab das 3:0, weil er quer legte anstatt selbst abzuschließen (76.). Auch nach der Gelb-Roten Karte gegen Luichtl fand Gersthofen kein Rezept mehr, die Neusässer Defensive zu knacken.