Neun aus 14 - eine einfache Rechnung

„Unser Auftreten in der ersten Halbzeit war einfach katastrophal. Die Einstellung zum Spiel fehlte völlig“, ärgert sich Fries auch nach einer Woche noch über die 2:4-Pleite beim Oberkasseler FV und den unerwarteten Rückschlag nach einer guten Vorbereitung. „Wir müssen den Hebel schnell umlegen“, so der SVW-Trainer, der über Veränderungen in der Startformation nachdenkt.

Neun aus 14 – was wie der Slogan einer Lotterie klingt, ist vielmehr die einfache Rechnung von Jonny Susa, des Trainers des SV RW Merl, wann der Landesligaaufstieg feststehen würde. „Wir brauchen aus dem Restprogramm noch neun Siege, dann sind wir oben. Bis dahin müssen wir weiter hart arbeiten“, so Susa, der verfrühte Gratulationen strikt ablehnt. Der Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga gastiert am Sonntag (15 Uhr) beim bisher enttäuschenden SV Bergheim. „Die Bergheimer haben mehr Treffer erzielt als wir (34) und werden sich gegen uns besonders zeigen wollen“, warnt Susa davor, den kommenden Gegner zu unterschätzen.

Während Merl also auf Aufstiegskurs ist, steht für die restlichen Teams aus der Region die Klassenzugehörigkeit auf dem Spiel. Dabei dürften dem SC Fortuna Bonn die besten Karten eingeräumt werden, am Sonntag den dringend benötigten Dreier einzufahren. Das Team von Trainer Waldemar Matysik erwartet mit dem SV Menden eine durchaus lösbare Aufgabe. „ Wir werden von Beginn an präsent sein müssen“, will Matysik den Druck hoch halten. Dabei soll die Fortuna „eine kontrollierte Offensive eingehen, um nicht in die Konter zu laufen“.

Im Mittelfeld der Tabelle hat sich der Oberkasseler FV nach dem Derbyerfolg gegen Wachtberg eingereiht. Allerdings sind es bis zu einem Abstiegsplatz lediglich fünf Zähler. Für Trainer Ralf Jauernick Grund genug, den nächsten „Sieg anzupeilen“. Allerdings steht auf der anderen Seite mit dem FSV Neunkirchen-Seelscheid nach dem 1:4 in Wahlscheid ein Gegner, der einiges gutmachen will. „Der FSV wird sicherlich eine Trotzreaktion zeigen wollen, doch wir werden uns nicht verstecken“, so Jauernick. Fehlen wird der gesperrte Mustafa Gök.

Mit dem SC Uckerath empfängt der SV Ennert-Küdinghoven (Sonntag, 15 Uhr) einen Aufstiegskandidaten. Der SCU schielt auf den derzeit zum Aufstieg berechtigenden zweiten Platz. „Punkte gegen solche Kaliber sind für uns Bonuszähler. Uckerath ist zweifellos eines der besten Teams der Liga“, erwartet Trainer Rodringo Dias Ferreira eine hohe Hürde.

Mit Martin Lichius setzt der SV Beuel 06 die schwierige Mission Klassenerhalt fort. Der neue Trainer, der bereits vor zweieinhalb Jahren das sportliche Kommando hatte, gibt im Spiel bei der Zweitvertretung des Siegburger SV 04 seinen Einstand (13 Uhr, Walter-Mundorf-Stadion). „Der Kontakt zum Verein ist nie abgerissen, und nach dem kurzfristigen Ausstieg von Fabian Mennen war Not am Mann“, erklärt Lichius. „Ich kenne die Mannschaft und bin überzeugt, dass sie das Potenzial hat, die Klasse zu halten“, sagt Lichius, der auf der kämpferischen Leistung aus dem Spiel gegen Fortuna Bonn (0:0) aufbauen will.

Der neue Coach setzt neben den vorhandenen Qualitäten auch auf mentale Stärke: „Wir müssen positiv denken. Es sind nur drei Punkte zum rettenden Ufer und wir haben 14 Spiele Zeit, am Ende über dem Strich zu stehen.“