Neumarkt verkürzt den Abstand zur Spitze

SpVgg SV Weiden - SpVgg Ansbach 2:1

Die SpVgg Ansbach betreibt weiterhin Aufbauhilfe Oberpfalz! Nachdem die mittelfränkischen Regierungshauptstädter am letzten Wochenende dem bis dahin kriselnden FC Amberg einen klaren 4:0-Sieg gönnten, unterlagen sie am Samstag der SpVgg SV Weiden mit 1:2 (0:1)-Toren und so kam der Traditionsverein nach drei deftigen Niederlagen mit 16 Gegentoren wieder einmal zu einem Erfolgserlebnis. Die Weidener entfernten sich mit diesem Sieg von den hinteren Rängen, während die Ansbacher nach der zweiten Niederlage in Folge wieder starken Kontakt zur Abstiegszone haben.

Die erneut sehr knappe Niederlage gegen die Oberpfälzer hatte allerdings einen faden Beigeschmack. Und wieder einmal stand ein Schiedsrichterassistent im Mittelpunkt, dessen Entscheidung für Aufsehen, Kopfschütteln und Diskussionen sorgte und damit auch stark den Spielausgang beeinflusste. Was war geschehen? Kurz vor der Halbzeitpause, Spielstand 1:0 für Weiden, dribbelte Ansbachs Patrick Kroiß von der linken Seite nach innen und zog aus etwa 17 Metern halblinker Position ab. Der Ball ging an die Innenseite des linken Torpfostens und von dort ins Tor zum vermeintlichen Ausgleich. Schiedsrichter Torsten Wenzlik (München), am Freitagabend noch als Assistent in der Regionalliga bei Memmingen gegen Schweinfurt aktiv, gab den Treffer. Er war aber dann wie alle Akteure und Zuschauer über Reaktion seines Assistenten Jan Hoffmann (Röthenbach/Pegnítz) überrascht, der per Fahnenzeichen intervenierte. Hoffmann, der letzten Sonntag die U17-Bayernligapartie Ansbach gegen Aschaffenburg geleitet hatte, hielt Zwiesprache mit seinem „Chef“ und der nahm den Treffer zurück. Das Spiel ging mit indirektem Freistoß weiter – nach heftigen Protesten der Ansbacher. Der Grund der Nichtanerkennung des Ansbachers Treffers war leider nicht zu erfahren.

Mit Wut im Bauch kamen die Heid-Schützlinge nach der Halbzeitpause aus der Kabine und zogen ein regelrechtes Powerplay auf. Lohn dieses Angriffselans war der Ausgleichstreffer in der 59. Minute. Oskar König zog trocken aus 15 Metern ab und vollendete damit die Vorarbeit von Patrick Kroiß und Sebastian Mechnik. Warum aber dann die Gäste ihre Angriffswucht gegen total verunsicherte Gastgeber einstellten und den Schalter wieder auf „reagieren“ stellten, das erschien nicht nur dem subjektiven Beobachter sehr seltsam. Folge dieser defensiveren Spielweise war wieder die optischere Auffälligkeit der Gastgeber. Diese kamen dann nicht ganz unverdient in der 80. Minute zum 2:1 und damit zum Siegtreffer. Ausgangspunkt war wieder ein Eckball von Thomas Schneider, der von rechts mit links das Spielgerät auf den Kopf von Benjamin Werner zirkelte und der gab dem Ball aus fünf Metern die entscheidende Richtungsänderung.

Das Duo Schneider/Werner war auch am Führungstreffer der Oberpfälzer in der 24. Minute entscheidend beteiligt. Eckball von links mit links Schneider, Kopfball Werner auf den sechs Meter vor dem Tor lauernden Christoph Hegenbart und der Torjäger war per Direktabnahme erfolgreich. Negativer Höhepunkt der kämpferischen und teilweise auch sehr hitzigen Partie war der Platzverweis für den Standardspezialisten Thomas Schneider in der 89. Minute, der nach einem groben Foulspiel im Mittelfeld vorzeitig zum Duschen durfte. Über die Berechtigung der Roten Karte lässt sich ebenso streiten wie über die Tatsache, dass es neun Gelbe Karten gab. Die Zahl erscheint ein wenig leicht übertrieben, aber zum Beispiel die drei Meckerkarten für Mechnik, Hasselmeier und Hegenbart waren vollkommen nachvollziehbar. Am Ende ist dies aber egal, denn nur das Ergebnis zählt und da hat Weiden mit viel Glück seinen Negativlauf gestoppt, während sich Ansbach erneut über eine umstrittene Schiedsrichterassistentenentscheidung den Kopf zerbrechen darf. Harald Riegler

1. FC Sand - 1. SC Feucht 4:1

Die Hausherren fanden besser in die Partie und erspielten sich viele Möglichkeiten. Folgerichtig stand es zur Halbzeit 2:0. Kurz nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste durch ein Eigentor zum Anschlusstreffer und drückten danach auf den Ausgleich. Doch der FC Sand kam durch Marc Fischer aus 20 Metern den Ball direkt in den Winkel zimmerte zum 3:1. Direkt im Gegenzug trafen die Feuchter die Latte, danach war jedoch die Luft raus und die Heimelf konnte noch auf, ein um ein Tor zu hohes, 4:1 erhöhen.

ASV Neumarkt - SV Alemannia Haibach 2:0

Die Partie begann mit einem zielstrebigeren ASV, der allerdings eine Viertelstunde brauchte, um sich erstmals gefährlich vor das Tor der Gäste zu spielen. Dafür schob Schrödl aber sofort zum 1:0 ein, als er seinen eigenen Abpraller, den Keeper Hennig noch gerade so abwehren konnte, aus acht Metern von Kirbach serviert bekam. In der 24. Spielminute hämmerte Sauer einen Freistoß aus 25 Metern in Richtung des linken Giebels, aber Schmidt flog ins richtige Eck und fischte den Ball aus dem Eck. Vier Minuten später scheiterte Heinloth mit einem Distanzschuss am Pfosten, Kirbach schoss den Abpraller auf den Torwart, der retten konnte.
Die Begegnung sah im ersten Durchgang viele kleine Fouls, Schiri Maier, der soweit alles recht gut im Blick hatte, zückte bis kurz vor dem Halbzeitpfiff fünfmal gelb, bis zum Ende der Partie sollten es dann elf gelbe und eine gelb-rote werden. Als dann Arwed Kellner in der letzten Minute mit gestrecktem Bein in den Mann ging, schickte ihn Maier vorzeitig zum Duschen.

Zur zweiten Hälfte brachte Trainer Haußner Grunner für Kirbach, der gleich nach fünf Minuten die Chance zur Vorentscheidung auf dem Schlappen hatte, doch den Pass von Schrödl legte er über den Kasten. Nach gut einer Stunde hatte Sremcevic die Gelegenheit, scheiterte aber am Keeper der Gäste. Das 2:0 erzielte dann Philipp Stephan, erst hatte Schrödl die Chance, als er allein auf den Keeper zulief, scheiterte aber noch, doch den anschließenden Eckball köpfte Neumayer an die Unterkante der Latte, doch wie vor einer Woche nutzte Stephan den Abpraller und köpfte zum 2:0 ein. Anschließend hätte der ASV eigentlich noch weitaus mehr Treffer machen können, doch Schrödl, Bellmann oder Grunner scheiterten allesamt entweder am Keeper oder an der letzten Genauigkeit. Doch egal, am Ende stand ein weiterer Erfolg und die gute Position in der Tabelle kann weiter gefestigt werden. C. Konrad

Schiedsrichter: Eduard Maier (Gleiritsch) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Christian Schrödl (17.), 2:0 Philipp Stephan (73.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Arwed Kellner (44./SV Alemannia Haibach/wiederholtes Foulspiel)

FC Amberg - SC Eltersdorf 1:0

Den Gastgebern merkte man das Fehlen der vielen Stammkräfte vor allem im Defensivverhalten an. So kam der SCE nach nur vier gespielten Minuten zu seiner ersten Chance, als Sven Röwe aus 18 Metern abzog, aber FC-Schlussmann Matthias Götz zur Stelle war. Danach entwickelte sich eine Partie mit ganz wenigen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Die Platzherren leisteten sich im Aufbauspiel viele Ungenauigkeiten, aus denen aber Eltersdorf auch kein Kapital schlagen konnte. So mussten zwei Ecken für die nächsten nennenswerten Szenen sorgen. Nach zehn Minuten setzte Patrick Schwesinger seinen Kopfball zu hoch an, 120 Sekunden später tat es ihm auf der Gegenseite Jan Fischer gleich. Nach 15 Minuten befreiten sich die Vilsstädter nach und nach vom Anfangsdruck des SCE, fanden aber wegen der vielen Abstimmungsprobleme kaum einen Weg, um die Abwehr der Gäste wirklich ernsthaft in Gefahr zu bringen. Bis zur 26. Minute, in der eigentlich die FC-Führung hätte fallen müssen: Lennard Meyer hatte sich nach einem langen Ball von Brian Gallo auf der linken Seite durchgesetzt, seine Flanke verpasste Caleb Clarke jedoch. Das Leder kam so irgendwie zu Sven Seitz, der aber aus zehn Metern vergab – so blieb es zum Seitenwechsel beim 0:0.

Ein Ergebnis, das durchaus gerecht war, aber kurz nach Wiederanpfiff schon auf dem Kopf gestellt wurde. Denn die wie ausgewechselt auftretenden Gelb-Schwarzen machten nun ihrerseits viel Druck und wurden dafür belohnt, als Michael Busch die gesamte Eltersdorfer Abwehr narrte und mit einem platzierten Schuss SC-Keeper Rainer Hausner das Nachsehen gab (46.). Das 1:0 verlieh dem FC Flügel, denn nur kurz danach verpasste Clarke zweimal das 2:0. Zunächst kam er bei einer Hereingabe von Seitz knapp zu spät (51.), ehe er aus acht Metern an Hausner scheiterte (53.). Allerdings schwächten sich die Gastgeber selbst, als nach 65 Minuten Meyer wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste. Amberg somit 25 Minuten in Unterzahl, woraus Eltersdorf zunächst aber kein Kapital schlagen konnte. Der FC verteidigte gegen den zunehmenden Druck der Gäste geschickt und mit letztem Einsatz, doch das Zittern bis zum Schlusspfiff ging weiter. So bei einem umstrittenen Freistoß für den SC aus 20 Metern, vor dem ein Amberger aus einem Meter Entfernung am Arm angeschossen wurde (86.). Doch auch diese Möglichkeit brachte nichts ein, so dass die Brandl-Elf das wichtige 1:0 über die Zeit rettete. Stephan Landgraf