2024-05-10T08:19:16.237Z

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Wirbelwind im rechten Mittelfeld: Jonas Erwig-Drüppel (vorne) spielte vor Thorsten Tönnies (hinten). Piet Meyer
Wirbelwind im rechten Mittelfeld: Jonas Erwig-Drüppel (vorne) spielte vor Thorsten Tönnies (hinten). Piet Meyer

Neues Gespann wirbelt auf rechter Seite

Die Enttäuschung im Lager von Fußball-Regionalligist VfB Oldenburg war riesig nach der 0:1-Heimpleite am Sonntag gegen Lübeck, doch zumindest ...
ein Spieler konnte der bitteren Niederlage auch etwas Positives abgewinnen. Thorsten Tönnies gab nach einer langen Verletzungspause gleich sein Startelf-Debüt und bildete als Außenverteidiger mit Winter-Zugang Jonas Erwig-Drüppel ein starkes Gespann auf der rechten Seite.

"Es hat sich richtig gut angefühlt. Ich habe keine Probleme gehabt", sagte Tönnies nach dem Spiel mit einem Lächeln: "Als der Trainer mich Mitte der Woche zur Seite genommen und mit mir gesprochen hat, wusste ich, dass ich wohl spielen werde. Am Sonnabend war es Gewissheit."

Beim 0:3 zum Start aus der Winterpause beim TSV Havelse hatte noch Erwig-Drüppel 45 Minuten lang hinten rechts agiert. "Er kann das spielen, aber eigentlich ist es nicht seine Position", stellte Predrag Uzelac nun klar. In Havelse hatte der VfB-Coach nach der Pause auf eine Dreierkette mit Sohn Franko, Marius Winkelmann und Moritz Steidten umgestellt.

Nun durfte Tönnies als Rechtsverteidiger auflaufen, obwohl er zuvor nicht einmal bei einem Testspiel auf dem Platz gestanden hatte. "Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich so etwas gemacht habe", sagte Chefcoach Uzelac, der Tönnies in seiner VfB-Amtszeit noch nicht auf dem Feld gesehen hatte: "Wenn mir ein Spieler im Training mit solcher Vehemenz zeigt und sagt, dass er bereit ist, habe ich damit aber kein Problem."

Es sei "ein Risiko" gewesen, aber der 23-Jährige rechtfertigte das Vertrauen. Tönnies, der sich im September gegen FT Braunschweig (beim 3:3 erzielte er zwei Tore) schwer am Knie verletzt hatte und erst vor zwei Wochen richtig ins Training eingestiegen war, verstand sich auf Anhieb gut mit Erwig-Drüppel.

"Das klappt ganz gut", sagte Tönnies, der seinen Vertrag beim VfB im November bis 2017 verlängert hatte, und ergänzte auch mit Blick auf die insgesamt starke Leistung der Oldenburger: "Aber ganz ehrlich: Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir schlecht gespielt und dafür jedoch gewonnen hätten."

Auch Coach Uzelac war enttäuscht über die Niederlage, jedoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Die Gastgeber ließen die Lübecker bis zu deren Führungstreffer in der 75. Minute durch Stefan Richter kaum aus der eigenen Hälfte kommen und erarbeiteten sich selbst zahlreiche Chancen.

Der schnelle, wendige Erwig-Drüppel vergab kurz nach der Pause zwei richtig gute Möglichkeiten. "Im Training macht er solche Dinger alle rein", sagte Uzelac. "Er ist auf jeden Fall eine richtige Verstärkung ein sehr positiver und professioneller Typ", lobte der Trainer, der für die Schlussoffensive auch noch Nils Laabs aufs Feld schickte.

Der 30-Jährige Stürmer hatte im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den SV Meppen einen Außenbandriss erlitten und hatte an diesem Sonnabend schon in der U23 sein Comeback gefeiert. Das Landesliga-Team bezwang Esens im Kellerduell 3:1 und verließ den letzten Tabellenplatz. Laabs erzielte das 1:1.

Pierre Merkel, mit elf Toren im Herbst der beste Torschütze im VfB-Lager, kam gegen Lübeck erst kurz vor dem 0:1 aufs Feld. "Ich habe das Gefühl, dass er aktuell nicht so richtig drin und mit anderen Dingen beschäftigt ist", erklärte Uzelac, der stattdessen den im Winter verpflichteten Kifuta Kiala Makangu als einzige Spitze aufbot. Der 27-Jährige musste am Sonntag in der 81. Minute mit Verdacht auf Schultereckgelenksprengung ausgewechselt werden. Da kommt es gerade recht, dass sich Laabs wie Tönnies zurückgemeldet hat.

Aufrufe: 024.2.2015, 08:00 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor