Neuers Stutzen und ein "Anschiss" von Xabi Alonso

Am Ende verlor Brune mit einer Auswahl von Amateurspielern 1:6, doch das Ergebnis ist nur zweitrangig. Brune kommt mit vielen tollen Erfahrungen aus Regensburg zurück nach Kaarst – und mit den Stutzen von Nationalkeeper Manuel Neuer.

Dennis Brune gehört zu den schnellsten Spielern der Bezirksliga, Gruppe 4. Doch am vergangenen Montag kam er einen Schritt zu spät. Als die Spieler der Paulaner Traumelf auf Souvenirjagd gingen und um die Trikots der Stars des FC Bayern München buhlten, ging Brune leer aus. „Ich hab leider kein Trikot bekommen, die anderen waren einfach schneller“, sagt Brune im Gespräch mit unserer Redaktion. Trotzdem: Für Brune war es eine „unbeschreibliche Erfahrung“. Vor allem, weil Brune in der Startelf stand und mit den Profis ins Stadion von Jahn Regensburg einlaufen durfte. „Das war natürlich schon etwas Besonderes. Das werde ich nie in meinem Leben vergessen“, weiß Brune schon jetzt.

Im Vorfeld der Partie war klar, dass jeder Spieler, der es aus mehr als 40.000 Bewerbern in die Paulaner Traumelf geschafft hat, eine Halbzeit lang gegen den deutschen Rekordmeister spielen darf. „Da war es natürlich eine besondere Ehre, dass ich von Beginn an ran durfte“, sagt Brune. Doch schon nach fünf Minuten dachte der 21-Jährige, er habe ein komplettes Spiel absolviert. „Wahnsinn, was die Profis für ein Tempo spielen. Die haben nicht länger als drei, vier Sekunden den Ball und lassen ihn einfach laufen. Da kommt man kaum hinterher“, schildert Brune den wohl größten Unterschied zwischen Amateuren und Profis: „Die Passgenauigkeit ist bei den Bayern auch viel, viel besser. Da kommt beinahe jeder Ball an“, sagt Brune weiter. Zwangsläufig fielen die Bayern-Tore durch den ehemaligen DFB-Kapitän Philipp Lahm, der den Reigen eröffnete. Patrick Weihrauch (2), Karl-Heinz Lappe, Lukas Scholl, Sohn von Ex-Profi Mehmet Scholl, und Marcel Reimann per Eigentor. Den viel umjubelten Ehrentreffer für die Paulaner-Elf erzielte Peter Mair aus Südtirol per Elfmeter, nachdem Schiedsrichter Wolfgang Stark den Amateuren einen Strafstoß schenkte.

Nach einer Viertelstunde hatte Brune seine einzige Offensiv-Aktion. Holger Badstuber hinderte ihn im letzten Moment aber an einem Torschuss. „Da hätte ich lieber früher abgezogen“, sagt Brune. Eine Szene wird dem Youngster wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Brune kam gegen den spanischen Superstar Xabi Alonso – wie nach dem Abpfiff bei der Jagd nach den begehrten Trikots – einen Schritt zu spät und trat dem Mittelfeldspieler auf den Fuß. „Ich habe mich sofort bei ihm entschuldigt, und dann hat er auch wieder gelacht. In der Halbzeit bin ich dann noch einmal zu ihm gegangen und habe gesagt, dass es mir wirklich leid tut. Er meinte dann, dass so etwas schon einmal passieren kann. Das hat er auf Deutsch zu mir gesagt, und das fand ich beeindruckend“, sagt Brune.

Was nimmt er mit von den drei intensiven Tagen im Süden der Republik? „Ich habe im Training viel gesehen und werde versuchen, das auch in Kaarst umzusetzen, um mein Spiel zu verbessern und der SG zu helfen. Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, das ganze Trainerteam hat sehr professionell gearbeitet“, sagt Brune.

Auch wenn er nach der Partie nicht das erhoffte Trikot bekam, ganz leer ging Brune bei der Jagd nach Souvenirs nicht aus. „Ich habe die Stutzen von Manuel Neuer bekommen. Die wasche ich nicht und hänge sie in einem Rahmen an die Wand“, sagt Brune. Zudem gab es Fotos mit Badstuber, Scholl, Javi Martinez und Pep Guardiola. Auf dem gemeinsamen Foto mit den Stars der Bayern posiert Brune neben Weltmeister Thomas Müller. „Wir haben kurz gesprochen, auch schon vor dem Anpfiff. Er hat mir viel Glück gewünscht und mir gesagt, ich soll das Spiel genießen“, schildert Brune das kurze Gespräch.

Gesagt, getan.