2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
Tomislav Stipic, hier noch als Trainer von Erzgebirge Aue, ist der neue Trainer der Stuttgarter Kickers. F: Remus
Tomislav Stipic, hier noch als Trainer von Erzgebirge Aue, ist der neue Trainer der Stuttgarter Kickers. F: Remus

Neuer Kickers-Trainer: Der Menschenfänger

+++ Wer ist der neue Kickers-Trainer? +++ Tomislav Stipic im Kurzportrait +++

Tomislav Stipic ist der neue Trainer der Stuttgarter Kickers, am kommenden Montag soll er seine Arbeit aufnehmen. Doch wer ist Stipic überhaupt? Er gilt als hochemotional, beim Abschied aus Aue gab es Ärger. Wir stellen ihn vor.

Es gibt viele Geschichten, die rund um den neuen Kickers-Trainer Tomislav Stipic (36) zu hören sind – eine davon ist die: Als der Coach in der vergangenen Zweitliga-Saison mit Erzgebirge Aue gegen den Abstieg kämpfte, da kletterte er nach einem Torerfolg mal auf den Zaun vor die Fans. Oft war er auch in der Spielertraube mit dabei, als es einen Treffer zu feiern gab. Und vor einem Spiel, da schnappte er sich beim Einlauf der Mannschaften gerne mal die große Flagge eines Fahnenschwenkers und gab so auf dem Platz den Einpeitscher für die Fans.

Tomislav Stipic, der Menschenfänger

All das zeigt: Stipic ist ein emotionaler Coach, und es gibt nicht wenige in Aue, die behaupten, er sei ein Menschenfänger. Einer, der die Leute wie kein Zweiter emotional für seine Ziele begeistern kann. Wer nun aber denkt, dass sie im Erzgebirge nach wie vor von ihrem Ex-Coach schwärmen, der täuscht sich gewaltig. Denn in Aue ist Stipic für die Fans mittlerweile ein rotes Tuch.

Im Kampf um den Zweitliga-Klassenverbleib beschwor er gefühlt in jeder Minute den Zusammenhalt der Region und hielt flammende Reden. Nach dem letzten Saisonspiel in Heidenheim wurde er trotz des Abstiegs gefeiert – und dementierte Rücktrittsgerüchte energisch. Wenige Tage später verkündete Stipic doch seinen Rückzug und löste einen Proteststurm aus. Er gilt bis heute bei vielen Fans als Lügner und Verräter.

Stipic kam als Kind aus Ex-Jugoslawien nach Deutschland

Stipic begründete seine Demission so: „Ich wurde meinem eigenen Anspruch nicht mehr vollends gerecht und hatte das Gefühl, nicht in jedem Moment der beste Trainer sein zu können. Darüber hinaus hat mich das Gefühl nicht losgelassen, mich wieder vermehrt meiner Familie widmen zu wollen.“

Die Familie weilte während seines Engagements in Ingolstadt, wo Stipic zuvor zwischen 2010 und 2014 die U 17 und die zweite Mannschaft des FCI betreute. Der Kroate, der mit zehn Jahren mit seiner Familie aufgrund des Bürgerkriegs in Ex-Jugoslawien nach Deutschland flüchtete, betont, dass „meine Familie mich künftig auf jeder Station begleiten wird“.

Aufrufe: 05.11.2015, 14:00 Uhr
StN/Marco SeligerAutor