2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Großer Jubel nach dem Schlusspfiff in Neuenheim. Foto: Weisbrod
Großer Jubel nach dem Schlusspfiff in Neuenheim. Foto: Weisbrod

Neuenheims Reserve feiert nächsten Coup

ASC Neuenheim II - SpVgg Neckargemünd 2:0 +++ 1.FC Wiesloch wartet im Finale

Nach dem FV Nußloch katapultierte der ASC Neuenheim II mit der SpVgg Neckargemünd den zweiten Kreisligisten aus dem Wettbwerb und qualifizierte sich hochverdient für das Endspiel um den Heidelberger Kreispokal 2016/17. Spielertrainer Timo Mifka ballte nach dem Abpfiff breit grinsend die Fäuste: "Unsere taktische Marschroute ist voll aufgegangen!". Seine bestens auf- und eingestellte Mannschaft war von Beginn an on fire: Der A-Klasse-Neuling startete mit einem ganz anderen Drive als zuletzt in der Liga gegen den Kreisliga-Aufsteiger in dieses abwechslungsreiche, temperamentvolle Halbfinale.
In der 12. Minute sah ein Gästespieler als letzter Mann wegen einer Notbremse am antrittsschnellen Emanuel Smarsly die rote Karte. ASC-Kapitän Mathias Riedesel verwandelte mit dem daraus resultierenden abgefälschten Freistoß zum 1:0 (13.). Doch auch die früh dezimierten Gäste attackierten gefährlich und versuchten ihr Glück über die schnellen Flügel à la Christopher Mann sowie mit kernigen Schüssen aus der zweiten Reihe. Doch ASC-Torwart Dominic Treiber verhinderte mit zwei, drei Glanzparaden den möglichen Ausgleich. Fünf Minuten vor der Pause erhöhte ASC-Angreifer Peter Weis mit einem echten Traumschuss über SpVgg-Keeper Sami Riahl hinweg auf 2:0. Kurz darauf zischte eine Freistoßrakete des unermüdlichen Neckargemünder Ankurblers und Topgunners Nico Graumann an den Neuenheimer Außenpfosten (43.).

ASC-Trainer Timo Mifka: "Unsere Taktik ist voll aufgegangen"

Wie sagte schon Franz Kafka?: "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!" Beide Teams gingen viele Wege in diesem Pokalfight unter dem hellen Flutlicht des Fußballcampus. Der Gast aus Neckargemünd allerdings - mit einem Spieler weniger - zwangsläufig noch mehr als der ASC. Da die BVB-Schwarzgelben ihre Abwehrblockade lockern und auf Aufholjagd gehen mussten, mussten, setzte Neuenheim auf ein schnelles, raumgreifendes Umschaltspiel und hätte den Sack schon in der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff des guten, konsequent peniblen Schiedsrichters Steffen Heer aus Neckarbischofsheim.

Doch ASC-Draufgänger Konstantin Doerr traf nur den Innenpfosten (52.) Und weitere verheißungsvolle Konter wurden schlicht und ergreifend leichtfertig verschludert. Trotz des Rückstandes und der numerischen Unterlegenheit gaben die Gäste nie auf und kämpften unverdrossen um den Anschlusstreffer. Entweder scheiterten sie am hochkonzentrierten ASC-Rückhalt Dominic Treiber oder an der engmaschigen Defensivabteilung mit den Routiniers Stefan Knoop, Andeas Bardelli, Daniel Hinninger und dem erstaunlich kaltblütigen Ex-A-Junior Vincent Rammelsberg. Letzlich musste der kampf- und charakterstarke Kreisligist seinem enormen läuferischen Aufwand und Kräfteverschleiß Tribut zollen. Nach dem pünktlichen Abpfiiff: Verschmitzte "Wir fahren nach Berlin!"-Rufe der begeisterten ASC-Anhänger.

Zehn Jahre nach dem letzten Cupgewinn wieder im Finale

Mit diesem beeindruckenden Halbfinalsieg zieht der ASC Neuenheim wie beim Cupgewinn vor zehn Jahren, allerdings mit seiner zweiten Mannschaft, sensationell ins Kreispokalfinale gegen den hoch favorisierten Titelverteidiger 1. FC Wiesloch ein. Der unangefochtene Spitzenreiter der Kreisliga Heidelberg gewann gleichzeitig, u. a. durch einen Dreierpack von Ex-Verbandsliga-Torjäger Matteo Monetta, überlegen mit 7:2 bei der SG Lobbach. Wann und wo das Finale um den bfv Rothaus-Kreispokal 2016/17 ausgetragen wird, steht noch nicht fest.

Für den Anatomie-Sportclub ist es ein toller Erfolg, dass der ASC nach dem Kreispokal-Gewinn am 28. Mai 2007 gegen die SG Wiesenbach, ebenfalls als Außenseiter, zum 10jährigen Jubiläum erneut den heiß begehrten Pokal in die Höhe stemmen könnte. Schon vor zehn Jahren mittendrin statt nur dabei: Der heutige Spielertrainer Timo Mifka als Kapitän und der langjährige Leaderspieler Patrick Helten. Auch Dr. Holger Zimmer, der damalige ASC-Trainer sah dieses würdige Halbfinale. Und die fröhlichen Sieger des Jahrgangs 2016/17 (siehe Foto sowie Video auf ASC Facebook) stießen in der Kabine mit "Tannenzäpfle" der Marke des Pokalsponsors Rothaus auf ihren hart erarbeiteten Triumph an.

Der Weg des ASC Neuenheim ins Pokalfinale:

1. Runde: FC BW Neckargemünd - ASC Neuenheim II 1:2
2. Runde: SV Eberbach - ASC Neuenheim II 0:2 n. V.
Achtelfinale: ASC Neuenheim II - FV Nußloch 6:5 n. E.
Viertelfinale: TSV Rettigheim - ASC Neuenheim II 2:4
Halbfinale: ASC Neuenheim II - SpVgg Neckargemünd 2:0
Kreispokalfinale: ASC Neuenheim II - 1. FC Wiesloch!!!

Aufrufe: 013.10.2016, 11:54 Uhr
Joseph WeisbrodAutor