2024-05-14T11:23:26.213Z

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Freunde trotz neuer Vereine: (v.l.n.r.) A. Hutmacher (Wesseling), Tobias Berger (Sechtem), C. Huthmacher (Wesseling), J.P. Meiers (Sechtem)
Freunde trotz neuer Vereine: (v.l.n.r.) A. Hutmacher (Wesseling), Tobias Berger (Sechtem), C. Huthmacher (Wesseling), J.P. Meiers (Sechtem)

Neue sportliche Heimat gefunden

Die Abgänge des SSV Merten II und III werden gerne von den Nachbarvereinen aufgenommen

Salia Sechtem, SSV Walberberg, RG Wesseling und FC Schwadorf heißen die Vereine, welche die meisten Spieler nach dem sportlichen Offenbarungseid des SSV Merten auf Kreisebene in ihre Mannschaften integrierten. Die ehemaligen Mertener blicken mittlerweile zuversichtlich in ihre sportliche Zukunft. Eine baldige Rückkehr nach Merten erscheint indes selbst bei langjährigen Vereinsmitgliedern ausgeschlossen. Das zuletzt Erlebte hinterließ offenbar zu tiefe Spuren.

Ex-Kapitän Marc Bläser, selbst aus der eigenen Jugend stammend, legte sich fest: „Seit dem Artikel im General Anzeiger über den Mannschaftsrückzug der Zweiten, in dem den Spielern die alleinige Schuld zugeschoben wurde, sind auch die, die mit ihrem Herzen noch am Verein hingen, davon überzeugt, wohl nie wieder das Mertener Trikot tragen zu wollen.“

Jean-Pascal Meiers, der 20 Jahre Mitglied beim SSV Merten war, 106 Mal die Schuhe für die dritte Mannschaft schnürte und zudem ehrenamtlich den Vereinsauftritt im Internet pflegte, wird deutlich: „Ich spielte mit vielen Jungs aus der II. und III. Mannschaft seit den Bambinis beim SSV. Mit vielen waren wir im Juni noch auf Mallorca und mit denen soll ich unüberbrückbare Differenzen haben? Es ist einfach nur traurig. Der sportliche Leiter kannte nicht mal alle Namen der Spieler der Reservemannschaften und der Vorstand erklärte uns nur wie teuer eine Reservemannschaft im Unterhalt sei, anstatt individuell mit den Spielern über die Zukunft zu sprechen.“


In der Tat ist die gleichzeitige Abmeldung von einer kompletten A- sowie einer C-Liga-Mannschaft mit etwa 45 Mitgliedern ein in der Historie des Fußballkreises Bonn wohl einmaliges Ereignis. Zumal es sich bei den Spielern zu einem hohen Anteil um echte Eigengewächse handelte und nicht um die im Amateurfußball oft beklagten „Söldner“.

Insbesondere beim Landesligakonkurrenten FV Endenich wird man die Entwicklungen im Vorgebirge aufmerksam verfolgt haben. Musste doch am letzten Spieltag der Vorsaison deren punktgleiche Zweite den bitteren Weg in die Kreisliga B antreten, weil Merten an den letzten Spieltagen mit zeitweise bis zu 6 Landesligaspielern gleichzeitig den Klassenerhalt für die nun abgemeldete Zweitvertretung sicherte.

Was den Spielern nun bleibt, sind schöne Erinnerungen und gewachsene Freundschaften -auch zwischen Spielern der II. und III. Mannschaft -, die verschiedene Vereinszugehörigkeiten überdauern werden. Aufgrund des niedrigen Altersdurchschnitts wird es in Zukunft ausreichend Gelegenheit geben, in einem gemeinsamen Team anzutreten. Nur eben nicht in einem Mertener Trikot.

Aufrufe: 031.7.2016, 20:52 Uhr
Christoph BorsAutor