2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Schiedsrichter im Allgäu suchen neue Kollegen.                 Archiv-Foto: Abarr
Die Schiedsrichter im Allgäu suchen neue Kollegen. Archiv-Foto: Abarr

Neue Schiedsrichter braucht das Allgäu

Schiedsrichtergruppe Kempten/Oberallgäu bietet Neulingslehrgang an

Die Zahl der Schiedsrichter ist in ganz Deutschland seit dem Jahr 2006 von 80 000 auf unter 75 000 gesunken. Der Rückgang ist auch im Allgäu spürbar, schon jetzt können nicht mehr alle Jugendspiele besetzt werden. Die Schiedsrichtergruppe Kempten/Oberallgäu sucht deshalb Nachwuchs. Am Freitag, 13. März, findet der nächste Neulingslehrgang in Sulzberg (bei Kempten) statt.

Obwohl es ohne sie keinen Fußballbetrieb geben würde und sie somit eigentlich eine wichtige Rolle einnehmen, wird nur dann über sie gesprochen, wenn es Probleme mit der Akzeptanz ihrer Entscheidungen gibt - oder wenn sie plötzlich fehlen. Die Rede ist von den Schiedsrichtern.

2006 gab es in Deutschland noch mehr als 80 000 Schiedsrichter. Bis ins Jahr 2013 ist die Zahl kontinuierlich auf nicht einmal mehr 75 000 gesunken. Auch im Oberallgäu sieht die Situation kaum besser aus. Von den nominell 181 Schiedsrichtern sind zurzeit gerade einmal ca. 90 regelmäßig einsetzbar. Bei über 3300 zu besetzenden Spielen im Jahr bedeutet das eine ständige Mangelverwaltung. In den unteren Ligen und im Jugendbereich bleiben immer mehr Spiele unbesetzt.

Klare Belege als Auslöser der vielen Rücktritte gibt es laut einer DFB-Studie nicht. Obmann Harald Rieger aus Fischen stellt für das Oberallgäu vor allem fest, dass mehr Schiedsrichter aus Alters-, Gesundheits- und Berufsgründen aufhören, als aus den Neulingskursen Nachwuchs erwächst. Wer sind die Unparteiischen, die teilweise seit Jahrzehnten an jedem Wochenende bei jedem Wetter ihre Tasche packen? Was hat sie auf die Idee gebracht, ein Amt zu übernehmen, das wohl die wenigsten als Traumjob bezeichnen würden? Fußballenthusiasten wie Siegfried Irl, Edgar Mildner oder auch Sepp Voigt haben sich beispielsweise über Jahrzehnte der verantwortungsvollen Aufgabe gestellt. Allerdings gibt es nicht mehr viele Schiedsrichter dieser Art.

Bei den Fußballverbänden inzwischen wurden verschiedene Programme ins Leben gerufen. Zum Beispiel das Paten–Programm, das in vielen Landesverbänden schon im Einsatz ist. Erfahrene Schiedsrichter unterstützen hier die jüngeren Kollegen in den ersten Spielen, um einen „Praxisschock“ zu verhindern. Die Schiedsrichtergruppe Kempten/Oberallgäu hat diese Praxis schon 1994 mit großem Erfolg eingeführt. Der DFB plant auch für die Zukunft bundesweite Maßnahmen, um das Image der Schiedsrichter zu verbessern.

Es sind laut der DFB-Studie vor allem drei Faktoren, die die meisten zur Laufbahn als Unparteiischer führen. Vereinsbindung, Karriere und Nähe zum Fußball. Dies passiert vor allem in den Vereinen. Diese nimmt der stellvertretende Obmann Kevin Mitchell in die Pflicht. „Ohne die Mithilfe der Vereinsführungen bekommen wir einfach keinen ausreichenden Zugriff auf potentielle Schiedsrichteranwärter, trotz intensiver Werbemaßnahmen in Print und Web", sagt Kevin Mitchell.

Am Freitag, 13. März veranstaltet die Schiedsrichter-Gruppe Kempten/Oberallgäu in Sulzberg wieder einen Neulingskurs. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Gasthof Hirsch statt. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.

Einladung zum Neulingslehrgang

Anmeldung per E-Mail: lehrwart@srgkeoa.de

Weitere Informationen:

Schiedsrichtergruppe Kempten/Oberallgäu auf Facebook

Aufrufe: 06.3.2015, 13:00 Uhr
Jochen Pelczer/azAutor