2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Neue Machtverhältnisse im Nordwesten?

SV Stetten/Haigerloch und TSV Trillfingen kämpfen um den Titel +++ SV Rangendingen landet ganz unten +++ SV Gruol nimmt Kurs auf Wiederaufstieg

Die Machtverhältnisse der Vereine im Raum Haigerloch sind geschwenkt. Während der SV Rangendingen im Bezirksliga-Keller steckt, kämpft der TSV Trillfingen überraschend um den Titel.
Als Meisterschaftsfavorit sehen sich weder der TSV Trillfingen, der aktuell Erster ist, noch der SV Stetten/Haigerloch als Zweiter (beide 16 Punkte). Die Konkurrenz ist den Haigerlocher Teams jedoch dicht auf den Fersen: Nur einen Punkt Rückstand weist der TSV Straßberg auf, der bisher alle seine Spiele gewonnen hat. Jeweils vier Zähler weniger haben der Vizemeister TSV Nusplingen und Landesliga-Absteiger FC Winterlingen.

Als Bezirksliga-Spitzenreiter der noch jungen Saison hat der TSV Trillfingen nicht nur die Konkurrenz, sondern auch sich selbst überrascht. „So einen extrem guten Start haben wir selbst nicht erwartet“, räumt Trillfingens Fußballchef Michael Fechter ein, „wir spielen jetzt endlich mal mit einer Konsequenz, die uns in der vergangenen Saison manchmal noch gefehlt hat.“ Dennoch will der TSV-Funktionär nicht den Angriff auf die Meisterschaft blasen mehr als verständlich, rangieren doch im oberen Tabellendrittel fünf Mannschaften in einer Vier-Punkte-Spanne. Man wolle daher den sechsten Platz aus der Vorsaison bestätigen, sagt Fechter. Dahin sind die Wollensack-Kicker jeden-falls auf einem guten Weg.

Die positive Entwicklung des TSV Trillfingen sei das Resultat langjähriger und intensiver Arbeit im Jugendbereich. „Wir wollten in die Bezirksliga und haben dafür viel Arbeit investiert“, erklärt Fechter und betont, dass im aktuellen Kader lediglich drei Spieler stehen, die im Juniorenbereich nicht für den TSV gekickt haben: „Darauf legen wir großen Wert.“

Ähnlich gut läuft es aktuell für den SV Stetten/Haigerloch. 2015 stiegen der SVS und der SV Rangendingen gemeinsam aus der Landesliga ab. In der Bezirksliga galt es, einen Neuanfang zu starten. Nach Platz drei in der vergangenen Saison, stehen die Grün-Weißen nach sieben Spieltagen punktgleich mit Trillfingen auf Rang zwei. Als Meisterschaftskandidat sieht Spielertrainer Christoph Bogenschütz seine Mannschaft in diesem Jahr noch nicht. „Mit Marcel Schäfer, Georgios Ioakimidis und Norman Vogt haben wir gestandene Landesliga-Spieler abgegeben und diese durch Spieler aus dem Nachwuchs ersetzt“, betont Bogenschütz. Auch der Verlust von Toptorjäger Sven Würzinger wiege schwer. Mit dem Saisonstart ist der 33-jährige Trainer dennoch zufrieden: „Wir sind voll im Soll und wollen, so lange es geht, oben mitspielen.“ Ernsthaft um die Meisterschaft zu kämpfen, sei in dieser Spielzeit jedoch noch nicht drin: „Dafür sind wir noch zu unerfahren“, meint Bogenschütz.

Während die Grün-Weißen - zumindest ganz vorsichtig - nach oben schielen, steckt der SV Rangendingen tief im Schlamassel. Die Mühlwasen-Kicker haben turbulente zwei Jahre hinter sich. 2015 stieg der SVR mit nur vier Punkten als Letzter aus der Landesliga ab. In der vergangenen Spielzeit geriet der SVR mitten in der Saison ins Wanken, als Trainer Alexander Eberhart kurzfristig zum FC 07 Albstadt wechselte. Robert Gasparovic übernahm das Ruder als Spielertrainer und führte die Mannschaft nach einer starken Rückrunde immerhin noch auf Rang fünf. In dieser Spielzeit will es für die Schwarz-Weißen aber noch nicht laufen, mit erst zwei Punkten rangiert der SVR unten im Tabellenkeller. Hohe Niederlagen gegen Nusplingen (0:7) und Burladingen (0:5) gaben zu denken.

Zwei weitere Institutionen im Haigerlocher Fußball erleben derzeit eine Renaissance. Der SV Gruol, der im Sommer überraschend in die Kreisliga A2 abstieg, steht nach sechs Siegen in Folge an der Tabellenspitze, dicht gefolgt vom überraschend stark aufspielenden Lokalrivalen SG Weildorf/Bittelbronn.

Aufrufe: 021.9.2016, 10:05 Uhr
John Warren - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor