2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Die beiden Eicheder Torschützen im Zweikampf: Mats Facklam (li,), der den Siegtreffer erzielte, wird von Hannovers A-Jugend-Verteidiger Maurice Springfeld, der den Ball zum 0:1 ins eigene Netz lenkte, angegriffen. Foto: Kramp
Die beiden Eicheder Torschützen im Zweikampf: Mats Facklam (li,), der den Siegtreffer erzielte, wird von Hannovers A-Jugend-Verteidiger Maurice Springfeld, der den Ball zum 0:1 ins eigene Netz lenkte, angegriffen. Foto: Kramp

Neue Hoffnung - aber der SV Eichede bleibt realistisch

Petzschke: „Wir haben verinnerlicht, dass wir nur von Spiel zu Spiel denken“

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Das war der Mutmacher, den der SV Eichede brauchte. Seit Sonnabend können die Stormarner guten Gewissens wieder daran glauben, dass sie im Kampf um den Klassenerhalt noch eine Chance haben. „Wir haben jetzt gesehen, dass wir auch gegen größere Mannschaften gewinnen können“, strahlte Torschütze Mats Facklam nach dem Erfolg bei den zu Saisonbeginn sogar im oberen Drittel angesiedelten Hannoveranern. „Wir sind wieder ein wenig dran“, stellte Yannik Petzschke fest, der als Kapitän auflief.

Der Innenverteidiger vertrat in dieser Rolle Nico Fischer – der Dauerbrenner war zwar wieder fit, musste aber auf die Bank, weil Martin Steinbek die gut agierende Elf der Vorwoche so wenig wie möglich verändern wollte. Das verhinderte letztlich auch noch Amin Ahmed, erhielt dafür aber ein Lob des Trainers. „Er hat beim Aufwärmen ein Ziehen in der Leiste verspürt und war so vernünftig, das auch zu sagen“, freute sich Steinbek, dass den Winter-Neuzugang kein falscher Ehrgeiz überfiel.

„Für unsere Spielweise ist es wichtig, dass wir elf fitte Akteure auf dem Platz haben.“ Aus diesem Grund hatte der Coach auch auf Petrik Krajinovic verzichtet, der eigentlich als Marschner-Ersatz in der Innenverteidigung eingeplant war, aber im Training über Rückenbeschwerden klagte. Ersatzmann William Wachowski trieb mit ein paar taktisch riskanten Bewegungen den Beobachtern zwar auch mal Sorgenfalten auf die Stirn. Entscheidendes passierte aber nicht – auch weil im Defensivverhalten einer für den anderen da war.Das passte in Hannover, wo die Rasenheizung im schmucken umgebauten Eilenriedestadion neben der neuen Nachwuchs-Akademie dafür sorgte, dass der Rasen trotz Gefrierschrank-Temperaturen vernünftig bespielbar war. „Wir haben über den Kampf dagegen gehalten“, stellte Petzschke zufrieden fest.

Ob sie den Sieg als verdient einstufen sollten? Da zögerten sowohl Kapitän als auch Trainer. „Hannover war spielerisch auch gut“, relativierte Petzschke. Und Steinbek sagte: „Ab Mitte der ersten Hälfte haben wir schon ein paar Chancen zugelassen.“ Es ist ein gutes Signal, dass trotz aller Siegesfreude die vorhandenen Defizite im Blick bleiben. Denn auch ohne in Euphorie zu verfallen, konnte man Eichedes 2:1 als durchaus gerecht empfinden. Das Chancenverhältnis war in etwa ausgeglichen, der SVE hielt in der Schlussphase sogar komplett dicht, ließ kaum noch etwas zu. Auch als es kurzzeitig danach aussah, als sollten sich die Stormarner ganz weit hinten reindrängen lassen. „Da haben wir etwas gebraucht, um uns darauf einzustellen, dass Hannover den dritten Stürmer gebracht hatte“, erläuterte Petzschke.

Nach zwei, drei Minuten war auch das geschafft. „Die Mannschaft ist aufmerksam, nimmt das auf dem Platz wahr und korrigiert das auch selbst auf dem Feld“, lobte der Trainer. Es ist eine positive Veränderung, die im SVE-Team stattgefunden hat. In Hannover stand in Anwesenheit von 96-Profi-Trainer Daniel Stendel zum wiederholten Mal eine funktionierende Eicheder Einheit auf dem Feld. Aus einer klaren 4-4-2-Grundordnung heraus weiß jeder Spieler um seine Aufgaben. „Ja, es ist klarer strukturiert“, bestätigte Petzschke. „Jeder arbeitet voll mit.“ Steinbek, der eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ gesehen hatte, machte das an Stürmer Pavel Lysiak fest. „Er war gut anspielbar, hat viele Bälle im Zweikampf behauptet“, lobte der Trainer das Spiel mit dem Rücken zum Tor. „In Havelse hatte er sich noch mehr darauf konzentriert, dass er Bälle in den Lauf bekommt.“ Der Pole sammelte so einige Fleißkärtchen, und das auch ohne Abschlussglück und spielentscheidende Aktionen.

Die hatte letztlich Sturmkollege Facklam zu verzeichnen. „Ich habe wohl Glück gehabt, dass Lucas kein Rechtsfuß ist“, grinste er. „Sonst hätte er in der Position wohl selbst abgezogen.“ So gab es ein Lob für den Kollegen Lohmann. „Der Ball kam perfekt für mich“, sagte der 21-jährige Siegtorschütze. „Rechts unten schieße ich auch gerne. Und etwas Glück war sicher auch dabei, dass der Ball noch leicht abgefälscht wurde.“

Mit den drei Punkten steht der SVE nun bei zwölf Zählern. Gerechnet wird deshalb noch nicht. „Wir haben verinnerlicht, dass wir nur von Spiel zu Spiel denken“, betont Petzschke, dass Ablenkung durch Rechenspiele derzeit nicht vorkommt. „Wir wollen einfach in jedem Spiel punkten.“ Gelingt das in den weiteren Spielen des Februar und März, wo nach Lupo Martini am kommenden Sonntag mit Braunschweig II, Rehden und Egestorf-Langreder auch alle weiteren ganz heißen Abstiegsrivalen warten, wird die neue Hoffnung vielleicht irgendwann auch durch den Blick auf den Tabellenplatz untermauert.
Aufrufe: 014.2.2017, 07:30 Uhr
SHZ / cjeAutor