2024-05-10T08:19:16.237Z

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<b>F: Michael  Mietz</b>
<b>F: Michael Mietz</b>

Neue Fußball-Euphorie in Mettmann

Aufsteiger ASV feiert den ersten Heimsieg auf der Anlage Auf dem Pfennig vor einer stattlichen Kulisse. Einzig die Vorgaben der Stadtverwaltung sorgen für Erstaunen - im Verein und bei den Zuschauern.

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Mit zwei Siegen in Folge hat der ASV Mettmann als Aufsteiger einen optimalen Start in die Landesliga erwischt. Beim Oberliga-Absteiger TV Kalkum-Wittlaer (Sonntag, 15.30 Uhr) wartet nun eine schwere Aufgabe auf das Team von Michael Kirschner. Sollten die Mettmanner an die guten Vorstellungen der ersten beiden Spiele anknüpfen, ist auch beim Favoriten etwas für den ASV drin.
Vor allem die zweite Halbzeit beim knappen 1:0-Sieg gegen den DSC 99 am Mittwochabend machte deutlich, "dass die Mettmanner in der Landesliga angekommen sind", wie es Trainer Kirschner nach dem Abpfiff treffend formulierte. Im ersten Durchgang war den Spielern des Aufsteigers noch ein gewisser Respekt gegenüber dem Düsseldorfer Traditionsverein anzumerken. Da gab es einige Fehlpässe im Aufbauspiel, die man bei den sonst so ballsicheren Mettmannern eigentlich nicht kennt. Aber auch in dieser Phase war zu sehen, dass die ASV-Fußballer mit unbändigem Kampfgeist die Partie bestritten und eigene sowie Fehler der Mitspieler mit großem Einsatz ausbügelten.

Angetrieben vom einmal mehr überzeugenden Marcus Bryks im defensiven Mittelfeld kämpfte sich der ASV verbissen in die Partie hinein und spätestens im zweiten Durchgang fanden die Mettmanner zu den unbestreitbar vorhandenen spielerischen Mitteln. Wie im Vorjahr scheint die Innenverteidigung wieder zu einer festen Größe beim ASV zu werden. Waren es in der vergangenen Saison die beiden Ex-Oberliga-Spieler Thomas Zelles und Dennis Rossow, die im Abwehrzentrum aufgeräumt haben, so bildet jetzt der für Dennis Rossow (Karriere beendet) vom Landesligisten SSVg Heiligenhaus geholte Henning Kawohl zusammen mit Kapitän Zelles das Innenverteidiger-Pärchen, das der Defensivabteilung die nötige Sicherheit gibt. Zudem sorgen beide hochgewachsenen Fußballer für Gefahr vor dem gegnerischen Tor, wenn sie sich insbesondere bei Standardsituationen ins Offensivspiel einschalten. So auch beim Treffer des Abends, als Kawohl nach einer Ecke seine Kopfballstärke unterstrich und das Spielgerät im DSC-Gehäuse unterbrachte. Da strahlte auf der Tribüne sein Vater Friedhelm "Fitty" Kawohl, der früher im niederbergischen Fußball als Torjäger eine bekannte Größe war. Der 60-Jährige meinte stolz: "Die Torgefährlichkeit hat er wohl von mir geerbt."

Apropos Tribüne: Diese war gut besucht und es waren Zuschauer dabei, die lange nicht mehr auf einem Sportplatz in Mettmann gesichtet wurden. In der Neandertal-Stadt scheint eine Fußball-Euphorie ausgebrochen zu sein, die es so viele Jahre nicht mehr gegeben hat. Etwas kleinkariert wirkt es dann, dass auf der schmucken Anlage im Sportzentrum Auf dem Pfennig keine Ansagen per Mikrofon erlaubt sind. "Wir haben von der Stadtverwaltung aus Lärmschutzgründen mitgeteilt bekommen, dass die Mannschaftsaufstellungen und die Spielstände einschließlich Torschützen nicht bekanntgegeben werden dürfen", erklärte der Technische Berater des ASV, Maik Frey. Die Zuschauer zeigen für die Haltung der Stadtverwaltung wenig Verständnis. "Der ASV spielt in der Landesliga - da ist so ein Zuschauer-Service eigentlich Standard", sagt der neue ASV-Fan Peter Ratajczak. "Ich hoffe und appelliere an die Verwaltung, dass sie ihre Meinung ändert."

Aufrufe: 019.8.2016, 10:16 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor