2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Markus Berchtenbreiter (links) und Robert Lindermeier stehen beim FC Affing nun wieder in der Verantwortung.   F.: Peter Appel
Markus Berchtenbreiter (links) und Robert Lindermeier stehen beim FC Affing nun wieder in der Verantwortung. F.: Peter Appel

Neue Führung will Verein befrieden

Nach Rücktritten im Vorstand übernehmen zwei alte Bekannte die Aufgaben des Vorsitzenden und des Fußball-Abteilungsleiters beim FC Affing

Seit rund zwei Jahren kommt der FC Affing nicht zur Ruhe. Sportlich haben die Fußballer Abstiege aus der Bayern- und Landesliga zu verarbeiten, auch in der laufenden Bezirksliga Nord kämpfen sie für den Ligaverbleib und sind weit von einer entspannten Lage entfernt. Abseits des Rasens prägten zuletzt finanzielle Sorgen und Grabenkämpfe zwischen Verantwortlichen das Vereinsgeschehen, zahlreiche Rücktritte zeugen davon.

Sieben Trainer haben die Affinger in dieser Zeit verschlissen. Nun galt der Verein sogar ein paar Tage als handlungsunfähig, das Amtsgericht drohte bereits mit einem Notvorstand. Nachdem Franz Meier im April aus gesundheitlichen Gründen als Vorsitzender zurückgetreten war, hatte Stellvertreter Michael Bichlmeier das Sagen, seine Frau Ruth war Schatzmeisterin. Warum die Bichlmeiers in der vergangenen Woche zurückgetreten sind, darüber darf spekuliert werden. Das Umfeld soll den aktuellen Kader kritisiert haben, heißt es in Vereinskreisen, womöglich waren die Aufgaben als Vereinschef umfangreicher als vermutet. Bichlmeier hätte für Klarheit sorgen können, war telefonisch aber nicht erreichbar.

Eile war geboten, in einer Ausschusssitzung hat der Verein eine schnelle Lösung gefunden, bei der zwei alte Bekannte Protagonisten sind. Markus Berchtenbreiter, einst Sportlicher Leiter, und Robert Lindermeier, früher Abteilungsleiter, kehren zurück. Sie hatten einmal von sich aus hingeworfen. Nun stehen sie bereit, dem Verein auf die Beine zu helfen. Vorerst werden sie kommisarisch Ämter bekleiden, in einer Mitglieder- und einer Abteilungsversammlung wollen sie sich offiziell wählen lassen.

Lindermeier will als Chef Gräben zuschütten und den Verein befrieden. „Wir wollen das seit zwei Jahren schlingernde Schiff durch Stürme führen und den Kurs beruhigen“, sagt er und schiebt hinterher, keine Ablösung Bichlmeiers oder dergleichen geplant zu haben. Vielmehr sei Paul Lichtenstern, der im Hintergrund des Vereins Fäden zieht und Finanzen regelt, vor Wochen auf ihn zugekommen. Als der Ernstfall eintrat, stand Lindermeier bereit. Seit 43 Jahren ist er Vereinsmitglied, ihm liegt etwas am FC Affing. Ihm zur Seite wird Berchtenbreiter stehen, ein Vertrauter Lindermeiers, der jetzt als Abteilungsleiter fungiert. Vor rund einem Jahr hatte er hingeworfen, nachdem Trainer Klaus Wünsch von Stimmungsmachern massiv kritisiert worden war. Lindermeier und Berchtenbreiter kündigen an, ihren eingeschlagenen Weg fortzusetzen. „Wir wollen das beenden, was wir begonnen haben“, sagt Lindermeier. Er betont, in den neuen Positionen „mehr steuern“ zu können als in der Vergangenheit.

Berchtenbreiter will nicht ausschließen, dass er erneut Gegenwind spüren wird. „Aber vielleicht sind die Strömungen nicht mehr so stark“, mutmaßt er. Der Abteilungsleiter macht deutlich, mittel- und langfristige Ziele zu verfolgen: Er will die Vereinsführung breiter aufstellen, will den Nachwuchs fördern und die erste Mannschaft in die Landesliga zurückführen. Als Zeitrahmen gibt er fünf Jahre vor. „Es wird mit Sicherheit auch Rückschläge geben“, bekräftigt Berchtenbreiter. In den nächsten ´Tagen will er einen Sportlichen Leiter präsentieren, Namen will er keine nennen. Es soll sich um einen Ex-Spieler handeln.
In jüngster Zeit erhärtete sich der Verdacht, der Verein sei zerklüftet. Berchtenbreiter will gegensteuern, indem er langjährige Mitglieder und andere Sparten einbindet. „Der Verein soll enger zusammenrücken“, bekräftigt er. Nichts wünscht man sich beim FC Affing mehr als Ruhe.

Aufrufe: 016.9.2015, 10:04 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor