2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Klare Absprache: Siegens neuer Trainer Thorsten Seibert gibt die Richtung vor. Er möchte sein Team taktisch flexibler machen. Foto: fst
Klare Absprache: Siegens neuer Trainer Thorsten Seibert gibt die Richtung vor. Er möchte sein Team taktisch flexibler machen. Foto: fst

"Neue, erfolgreiche Identität der Mannschaft kreieren"

Siegens Trainer Thorsten Seibert strebt ersten Auswärtserfolg an – Kurzfristig mannschafts- und gruppentaktische Elemente einstudiert

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Siegen. In Zeiten, in denen der sportliche Erfolg fehlt, haben Psychologen Hochkonjunktur. Um Ziele, Ansprüche und Erwartungen erfüllen zu können, spielt naturgemäß der Kopf eine besondere Rolle. Und so ist der neue Cheftrainer des Regionaligisten Sportfreunde Siegen Thorsten Seibert in diesen Tagen nicht nur als Übungsleiter, sondern auch als Mentaltrainer und Motivator gefragt.

Wuppertaler SV - Sportfreunde Siegen (Sa 14:00)

„Wir fangen jetzt aber ganz sicher nicht an, über Scherben oder glühende Kohlen zu laufen,“ gab der 36-jährige A-Lizenztrainer den Tschakka-Tschakka-Methoden eine Absage. Neues Selbstvertrauen, das erwachse vor allem aus einer erfolgreichen Trainingsarbeit, in der es in dieser ersten Woche unter seiner Leitung vor allem darum gegangen sei, den Spielern einen klaren Plan, eine Rolle im Spiel vorzugeben. „Wir haben vor allem mannschaftstaktische und gruppentaktische Elemente einstudiert“, so Seibert.


Thorsten Seibert scheint auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur, nach nur einem Sieg und sechs Punkten in zehn Regionalligaspielen, klare Vorstellungen zu haben. „Ich will eine neue, erfolgreiche Identität der Mannschaft kreieren. Ich möchte eine agierende Mannschaft sehen. Eine Mannschaft, die mit und ohne Ball weiß, was sie tut.“ Ob das Spielsystem, Seibert spricht in diesem Zusammenhang viel lieber von der Spielidee, einem wie von Trainer Ottmar Griffel propagierten 4-2-3-1- oder dem zuletzt angewendeten 4-4-2-System folgt, das ist dem neuen Cheftrainer offenbar schnuppe. „Ich bevorzuge das System, das gegen den nächsten Gegner am erfolgreichsten ist“, erklärte er beim heutigen Pressegespräch mit einem Lachen und ergänzte, „ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu platt?!“


Am morgigen Samstag gegen den Wuppertaler SV, im Spiel 1 unter seiner Führung, wird sich zeigen, ob er die richtige Spielidee hatte und ob er diese seinen jungen Spielern vermitteln konnte. Auch in der Zielsetzung hat Seibert eine klare Sprache: „Was wir erreichen wollen? Ganz einfach: Den ersten Auswärtssieg in dieser Saison! Wenn wir das nicht schaffen, dann habe ich, dann haben wir etwas falsch gemacht!“ Eines machte Seibert dann auch ganz deutlich, schon im Vorgriff auf die nächsten Wochen: „Der Maßstab wird nie der Gegner sein. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel auf unseren Spielplan. Da liegt der Schlüssel.“


Immer wieder mal, nehmen auch Spieler am Gespräch mit der Presse teil - gestern Stand der noch 19-jährige Björn Jost Rede und Antwort. Auf die Frage, wie die Mannschaft den Trainerwechsel in dieser Woche aufgenommen habe, antwortete er wortgewandt wie ein alter Hase: „Wir gehen alle sehr offen mit der neuen Situation und mit den neuen Ideen um. Die Tabelle hat uns doch gezeigt, dass wir nicht erfolgreich waren und etwas anders machen müssen. Ein zusätzlicher Trainingstag, andere Trainingsformen, jeder Trainer hat seine eigene Art, die Mannschaft anzupacken. Die Mannschaft ist absolut optimistisch, und die Veränderungen tun uns gut.“ Sein Statement stieß natürlich auch beim nur zwei Meter entfernten Cheftrainer auf Gegenliebe: „Damit sicherst Du dir gerade einen Stammplatz!“


Doch so schnell stellen sich die besten elf Spieler für die morgige Partie dann doch nicht auf. Seibert: „Ich habe bereits eine Woche vor dem Spiel eine Idee. Aus den 15 Spielern, die zur Umsetzung des Plans in Frage kommen, kristallisieren sich dann am letzten Tag die ersten elf heraus.“ Ob unter denen auch der Hochzeiter Serkan Dalman nach zwei Spielen Pause sein wird, ließ Seibert noch offen. „Es stimmt, Daniel Hoff hat als Innenverteidiger eine Duftmarke gesetzt. Mal seh’n, wer spielt.“ Umstellen muss Seibert sein Team ohnehin, denn er muss ohne den verletzten Günter Mabanza auskommen, der sich einen Muskelfaserriss oder gar einen Bündelriss zugezogen hat.


Schiedsrichter: Bastian Börner (Iserlohn)


Aufrufe: 030.9.2016, 21:37 Uhr
Frank SteinseiferAutor