2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Sie wollen die Nachwuchsarbeit der TSG Thannhausen neu ausrichten: (von links) Peter Wagner, Coralia Irom, Peter Hafner und Andreas Scholz.  	F.: Adrian Bauer
Sie wollen die Nachwuchsarbeit der TSG Thannhausen neu ausrichten: (von links) Peter Wagner, Coralia Irom, Peter Hafner und Andreas Scholz. F.: Adrian Bauer

Neu aufgestellt

Die TSG Thannhausen gibt ihrem Nachwuchsbereich eine frische Grundausrichtung +++ Auf A-Junioren muss dabei aber noch verzichtet werden

Während bei den Erwachsenen der Fußball schon wieder rollt, stecken die Nachwuchskicker noch in den Vorbereitungen. Bei der TSG Thannhausen war nach dem Rückzug der A-Jugend während der Saison lange nicht klar, in welcher Form Juniorenteams an den Start gehen werden. Seit dem 1. Juli hat eine neue Führungsriege im Nachwuchsbereich die Arbeit aufgenommen und kann nun ein neues Konzept präsentieren, mit dem die Jugendarbeit wieder auf stabile Füße gestellt werden soll. Bodenständigkeit ist dabei das Zauberwort.

Große Träume von Bayern- oder Landesliga hegt die neue Führungsmannschaft um Jugendleiter Peter Wagner daher auch nicht. Erstes Ziel sei es, nach den vielen negativen Nachrichten der vergangenen Jahre wieder Aufbruchstimmung zu erzeugen, sagt Wagner. Organisatorisch wurde der Jugendbereich innerhalb der Abteilung Fußball separiert, sodass man eigenverantwortlich handeln kann. Dem Jugendleiter steht ein Kernteam aus fünf Helfern zur Seite: Coralia Irom kümmert sich um die Finanzen und ist Schriftführerin, Peter Hafner ist für Kaderplanung und Spielerbeobachtung zuständig, Andreas Scholz kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit und Trainerausbildung, Hermann Ruf übernimmt Kleinfeldbetreuung und Turnierplanung, Gerhard Joas kümmert sich um das Sponsoring und fungiert als Bindeglied zum Herrenbereich.

In den ersten Wochen hat sich das Team darauf konzentriert, die Saison ordentlich vorzubereiten: Trainersuche und Kaderplanung mussten in kurzer Zeit geschultert werden. Zehn Mannschaften von der G- bis zur B-Jugend hat die TSG für die Saison 2016/17 gemeldet, drei davon treten in Kreis- und Bezirksoberliga an. „Das ist die Region, in der wir auch künftig mit unseren ersten Mannschaften spielen wollen“, sagt Wagner.

Eine A-Jugend soll es erst ab der nächsten Saison wieder geben. Für diese Spielzeit ließ sich keine Mannschaft mehr auf die Beine stellen, nachdem das Team während der vergangenen Saison wegen Spielermangels aus dem Wettbewerb genommen werden musste. Die meisten U 19-Kicker haben den Verein verlassen oder wurden in die Herrenmannschaft hochgezogen. „Nächstes Jahr wollen wir wieder ein Team melden, um unseren Spielern eine Perspektive zu geben. Auch wenn wir in der Gruppe anfangen müssen“, sagt Wagner. Mittelfristig sollen in allen Altersklassen zweite Mannschaften gestellt werden, um neben dem leistungsorientierten Bereich auch dem Breitensport eine Heimat zu bieten.

Insgesamt versteht man sich als Ausbildungsverein für talentierte Kicker aus der Region. „Wir wollen weg von dem Image, dass wir Spieler von überall her holen“, sagt Andreas Scholz. Aufgrund der demografischen Entwicklung sei es zwar kaum möglich, hochklassige Teams nur aus Thannhauser Kindern zu bilden. Doch die Talente sollen maximal aus einem Umkreis von 30 Kilometern kommen. „Die besten Nachwuchsspieler aus dem Landkreis sollen bei uns spielen. Damit wollen wir die Tradition der TSG fortsetzen“, sagt Wagner. Den Nachbarvereinen wolle man aber anders als in früheren Jahren als Partner auf Augenhöhe begegnen.

Fußballerisch will man bis Mitte September ein Spielsystem entwickeln, das sich in allen Altersgruppen von den Bambini bis zur U19 durchziehen soll. Zur sportlichen Ausbildung soll auch die Förderung der persönlichen Entwicklung der Spieler gehören. Alle Trainer sollen intern geschult werden, um die Ziele in der Arbeit auf dem Platz umsetzen zu können. Mit Markus Seitz (B-Junioren), Roland Ernst und Peter Hafner (C-Junioren), sowie Andreas Weßling und Andreas Scholz (D-Junioren) sieht man sich im Trainerbereich bei den hochklassigen Teams gut aufgestellt.

Mit dem starken Team ist Peter Wagner optimistisch, die Aufgaben meistern zu können: „Eine Jugendabteilung ist ein komplexes Gebilde. Wir müssen insgesamt ein Wir-Gefühl erzeugen. Wenn wir das hinbekommen, können wir viel erreichen.“ Man hoffe, dass die Eltern und die umliegenden Vereine den Weg mitgehen und dass man auch die heimischen Unternehmen als Sponsoren begeistern kann. Denn anders als die teilweise subventionierten DFB-Stützpunkte in Memmingen und Gundelfingen muss man in Thannhausen die Kosten komplett selbst schultern.

Aufrufe: 018.8.2016, 10:16 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Adrian BauerAutor