Nazi-Geste auf der Meisterfeier?

Von Seiten der Fußballabteilung heißt es: Man lege die Hand dafür ins Feuer, dass die Spieler auf besagtem Bild nicht den Hitlergruß zeigen. „Das sind alles feine Kerle. Ich kenne sie seit Jahren und habe nichts in dieser Richtung mitbekommen“, sagt ein Funktionär. „Das würde bei uns nicht toleriert werden“, fügt er hinzu. Das Foto sei zudem auf keiner offiziellen Seite des Vereins erschienen. Eine mögliche Erklärung zur Entstehung des Fotos hat er auch: „Es sind über 50 Jubel-Bilder entstanden, dieses hier sieht einfach blöd aus. Die anderen sind ganz normal.“ Das mag schon sein. Zufall wird es wohl gewesen sein, dass ausgerechnet das „ungünstige Foto“ ins Internet kam. Nur: Warum ist es dann, nachdem es schon etliche Fans mit einem „Gefällt mir“-Daumen markiert hatten, plötzlich verschwunden? Hat die Facebook-Crew das Bild gelöscht, weil in ihren Augen darauf der Hitlergruß gezeigt wird; oder hat der, der es veröffentlichte, plötzlich gemerkt, dass es ein „ungünstiges Foto“ ist? Eher wohl letzteres, denn es wurde durch ein Foto ersetzt, das strafrechtlich ohne Folgen bleiben wird.

Wie ist es entstanden?

Offen bleibt die Frage, ob Siegestaumel, Alkohol und ein Schlagloch, in das der Traktor samt Hänger ausgerechnet im Moment der Aufnahme krachte und deshalb alle die Arme nach oben reißen – oder doch eben Überzeugung hinter der eindeutig zu erkennenden Nazi-Geste stecken. Für die betroffenen Spieler jedenfalls gilt: Der Hitler-Gruß ist ein Offizialdelikt, das die Polizei verfolgen muss.

Der Deutsche Fußballbund (DFB) setzt sich aktiv gegen Rechtsextremismus ein. Erst im vergangenen Jahr hat er die Broschüre „Gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung. Für Vielfalt und Respekt! Zum Erkennen von Symbolen und Zeichen“ neu aufgelegt und an die Klubs der 1., 2. und 3. Liga verschickt.

Auch die Landes- und Regionalverbände hatten ein Exemplar im Briefkasten. Vielleicht sollten sich die Unterferriedener trotz allem die Broschüre besorgen, bei einer Auflage von 40.000 müsste schon noch eine aufzutreiben sein.