2024-04-16T09:15:35.043Z

Spiel der Woche

Nadelstiche ins Wespennest

SG Kylltal bringt sich nach 2:1- Sieg in Wallesheim wieder ins (Titel)-Gespräch

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Um es vorweg zu nehmen: Es war ein Spitzenspiel, bei dem es rauf und runter ging, es etliche hochkarätige Möglichkeiten auf beiden Seiten, aber auch Fehlentscheidungen des Schiedsrichters gab. So wurde den konterstarken Gästen ein mehr als umstrittener Foulelfmeter zugesprochen, der die muntere Partie anschließend wesentlich beeinflusste. Unterm Strich aber fiel der 2:1-Erfolg der SG Kylltal nicht unverdient aus.

Wallersheim. Nach 90 gutklassigen, kampfbetonten und intensiven Minuten zeigte sich Prüms Coach Guido Heinzen konsterniert und echauffierte sich über die Schiedsrichterleistung. "Was soll ich dazu noch sagen. Knackpunkt war der unberechtigte Elfmeter gegen uns. Das sahen selbst die Gerolsteiner so. Der Schiri hat uns heute verpfiffen." Dabei sprach der Prümer Coach noch nicht einmal das nicht gegebene Tor aus jener 65. Minute an, bei dem nach einem Eckball Abwehrchef Johannes Morgens per Kopf den Ball an den Innenpfosten setzte und dieser nach halbkreisförmiger Bewegung hinter der Torlinie ins Feld zurück trudelte. "Das konnte man ja auch gar nicht sehen aus meiner Position. Wie mir ein Spieler von Gerolstein gestand, dass der Ball hinter der Linie war, kann man auch auf Tor entscheiden. Doch diese Szene war in meinen Augen auch nicht entscheidend", so Heinzen. Seine Mannschaft begann druckvoll und mit durchgetretenem Gaspedal. Bereits nach drei Minuten führten die Gastgeber, als Tim Baur einen unwiderstehlichen Sprint auf der rechten Seite anzog, von der Grundlinie aus nach innen passte und Philipp Desgranges den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Es war ein Auftakt nach Maß mit der Option auf einen ähnlichen Ausgang der Partie, die beim Hinspiel im August über die Bühne ging. Damals hatte die Heinzen-Elf mit Konterfußball vom Feinsten brilliert und 4:1 gewonnen. Kylltals Alex Esders hatte nach einer halben Stunde die erste gute Gästemöglichkeit auf dem Fuß, versiebte aber aus 18 Metern. Dann ereignete sich die besagte Elfmeterszene in der 39. Minute, als in einem Luftkampf Prüms Johannes Morgens mit einem Gegenspieler und dem herauseilenden Prümer Torwart Stefan Thelen auf den Ball gingen. Selbst zur Überraschung der Gästespieler zeigte Schiedsrichter Michael Schaal auf den ominösen Punkt: Christian Krämer ließ sich das Nikolaus-Geschenk nicht entgehen und verlud Thelen - 1:1 (39.). Nach der Pause wurden die Kylltaler stärker, agierten lauffeidiger und suchten das Risiko nach vorn. Esders und Till Morbach besaßen eine Doppelchance, doch die Nerven versagten. Eine Situation später tauchte erneut Morbach gefährlich vor Thelen auf. Auf der andere Seite rettete Thorsten Benz per Fußabwehr bei einem Schuss des später mit der Ampelkarte des Feldes verwiesenen Baur, der aus spitzem Winkel abzog. Enge Zweikämpfe, hohe Laufintensität und die ständige Suche nach den Abschlüssen prägten auch die zweite Halbzeit, doch Kylltal war einen Tick wacher und kombinationssicherer. Denn Esders verdaddelte anschließend eine weitere Großchance zum 2:1, als er aus neun Metern freistehend übers Tor hämmerte. Eine Viertelstunde vor Schluss dann die Entscheidung, als der eingeswechselte Dennis Nägel die Prümer Abwehr düpierte und mit seinem schwächeren, linken Fuß den Ball ins Eck zirkelte - 1:2 (75.). In der hitzigen Schlussphase wurden die Prümer Konter nicht mehr sauber zu Ende gespielt, Kylltal nutzte seinerseits die Räume zu Kontern und war dem 3:1 näher als Prüm dem Ausgleich. Ludwig Penzlin jagte den letzten Freistoß der Partie in den eiskalten Wallersheimer Abendhimmel. "Von den Chancen her war es ein verdienter Sieg für uns. Ich hätte den Elfer nicht gegeben, doch insgesamt haben wir heute bissiger und entschlossener gespielt", freute sich Kylltals Spielertrainer Andreas Klink über drei wiedergewonnene Punkte aus dem Hinspiel. (L.S.).

Aufrufe: 07.12.2014, 12:33 Uhr
Lutz SchinköthAutor