2024-04-23T13:35:06.289Z

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Nackenschlag in der Nachspielzeit

Dabringhausen kassiert im Topspiel in Heiligenhaus in der Schlussphase zwei Tore und verliert 2:3.

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86 Minuten war die lila-weiße Welt in Ordnung. Bis dahin sah es aus, als sollte der Dabringhausener TV den Spitzenreiter im Topspiel entthronen. Da führte das Team von Trainer Acar Sar mit 2:1 und dem mitgereisten Fanklub kam der "Spitzrenreiter"-Gesang flüssig über die Lippen.

Aber dann: Binnen fünf Minuten drehte die SSVg. Heiligenhaus das Spiel, verkehrte den 2:1-Vorsprung der Gäste in ein 3:2 für sich, verteidigte damit Platz eins und fügte den Lila-Weißen die erste Saisonniederlage zu.

Diese einzusortieren, fiel den Beteiligten schwer. Für DTV-Abwehrspieler Nils Dolezych ging die Niederlage "in Ordnung", Trainer Acar Sar fand sie dagegen "unverdient". Fakt ist: Kämpferisch war den Gästen nichts vorzuwerfen. "Alle haben gefightet", lobt Sar, der seine Elf defensiv eingestellt und vor den Standards der Platzherren gewarnt hatte. Genau die brachen seinem Team am Ende das Genick.

Dabei fing alles so gut an an diesem strahlenden Herbstnachmittag. Nach neun Minuten kam der Gast erstmals in Reichweite des SSVg.-Tores - prompt gelang die Führung: Einen Freistoß von Marvin Oberhoff köpfte der völlig freistehende Kapitän Matthias Block zur Führung ins Tor. Nur wenige Sekunden später wäre Dennis Dossmann fast das 2:0 gelungen, sein Schuss aus der Distanz verfehlte den linken Tor-Giebel nur knapp.

Danach gelang den Gästen im Vorwärtsgang allerdings nur noch wenig. Dafür zeigte Heiligenhaus, warum die Mannschaft über die beste Offensive verfügt. Christos Karakitsos, bisher schon achtmal erfolgreich, lupfte den Ball über den hinausstürzenden DTV-Keeper Christian Tiede hinweg, platzierte das Spielgerät aber hauchdünn neben das Tor (12.). Nach einem Freistoß war es danach Hakan Yalcinkaya, der mit einem Kopfball in Tiede seinen Meister fand (30.). Und schließlich fiel der nicht unverdiente Ausgleich im Anschluss an eine Ecke, als Karakitsos seinen neunten Treffer eher zufällig aus dem Gewühl erzielte. "Das Ding geht auf meine Kappe", erklärte Jens Dolezych, "ich darf den Ball vorher nicht zur Ecke klären.Genau diese Standards wollten wir vermeiden."

Hälfte zwei begann unauffällig, bis Henning Kawohl Tiede aus kurzer Distanz prüfte (61.). Auch danach gab es viel Leerlauf, ehe die Emotionen im DTV-Lager überkochten: Nach einem Solo war Marvin Oberhoff im SSVg.-Strafraum zu Fall gekommen. Schiedsrichter Ahmet Eker verweigerte dafür aber einen Strafstoß, was ihm von Acar Sar einen Rüffel einbrachte: "Der Schiri hat seinen gehörigen Anteil an unserer Niederlage."

Zunächst sah aber dennoch alles nach einem Sieg aus, denn acht Minuten vor dem Ende setzte Oberhoff geschickt den eingewechselten Laslo Kirschsieper in Szene. Der setzte sich im Strafraum durch und drosch den Ball zur Führung ins Netz. "Aber dann fehlte uns Glück und Cleverness", fand Dolezych später. Mit Recht, denn dem 2:2 durch Hidayet Aydogan (87.) war ein kapitaler Querschläger von Block vorausgegangen. Und der Siegtreffer der Hausherren resultierte aus einem fragwürdigen Freistoß, in dessen Folge völlig Konfusion im DTV-Strafraum herrschte, die der eingewechselte Bartolomiej Plominski in der zweiten Minute der Nachspielzeit nutzte. Damit war die dritte DTV-Niederlage in Folge gegen Heiligenhaus perfekt. "Wir haben Herz bewiesen. Es tut mir leid, dass die Jungs dafür nicht belohnt wurden", zeigte Sar nach dem Schlusspfiff Mitgefühl.

Aufrufe: 020.10.2014, 10:15 Uhr
Rheinische Post / Henning SchlüterAutor