Nachwuchs drängt in die Sportvereine

Jugendlichen aus? Die NWZ fragte bei einigen Vereinen in der Gemeinde nach. Die Meinungen sind geteilt aber alle Vereine haben Probleme, Betreuer und Trainer zu finden.

"Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir ohnehin immer großen Zuspruch bekommen haben. Der WM-Titel wird das Ganze womöglich noch verstärken", erklärte Ralf Meißner, Fußball-Jugendabteilungsleiter des TSV Ganderkesee. "Das Problem ist aber, dass es kaum noch Leute gibt, die sich als Trainer engagieren wollen. Unsere Kapazitäten sind mehr als ausgereizt." Mehr als fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche wünsche er sich daher "junge und engagierte Jogi Löws", damit mehr in den Genuss dieses "schönen Sports" kämen, in dem es tolle Spieler als Vorbilder gebe.

Werner Bruns, Fußball-Jugendleiter beim VfL Stenum, glaubt nicht an einen Ansturm auf die Vereine aufgrund des Titelgewinns: "Nein. Ich glaube nicht, dass wir deshalb einen großen Zulauf bekommen. Ich denke die Kinder und Jugendlichen aus der Umgebung haben wir ohnehin schon sehr gut integriert. Außerdem spielt die deutsche Mannschaft schon länger ganz oben mit."

Bruns glaubt, dass es ähnlich laufen wird wie beim letzten WM-Titel 1990: "Da war ich auch schon in der Jugendbetreuung und da haben wir uns auch schon Gedanken gemacht. Der große Zulauf blieb damals aus." Höchstens vereinzelt komme der Nachwuchs jetzt auf die Idee, mit dem Fußballspielen anzufangen. Aber selbst wenn es einen regen Zulauf gäbe, müsste man viele abweisen. "Wir sind an den Grenzen unserer Kapazitäten. Nach Trainern müssen wir lange suchen", berichtete Bruns.

Christian Brinkmann, Jugendobmann beim Bookholzberger TB, glaubt an mehr Interesse: "Die großen Sportereignisse sind natürlich immer interessant gerade wenn Deutschland Erfolg hat. Als die Handballnationalmannschaft 2007 Weltmeister geworden ist, war da der Zulauf größer." Brinkmann hofft, dass die vielen Kinder und Jugendlichen, die jetzt in Deutschland-Trikots herumlaufen, den Weg in den Verein finden. So könne der seine Jugendfußball-Abteilung wieder neu aufbauen, die in den letzten Jahren "etwas eingeschlafen" sei. Der Grund auch hier: Es fanden sich keine Betreuer.

Der TV Falkenburg hat sich wegen des Betreuermangels sogar schon mit dem TSV Ganderkesee zusammengetan, wie Fußball- und Jugendobmann Andr Niemeyer berichtete. Mit einem großen Ansturm rechne er nicht: "In Falkenburg gibt es derzeit kein Neubaugebiet und daher kaum Familien mit jungen Kindern. Außerdem gehen die meisten lieber zu den größeren Vereinen."