2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nach dem Spiel plauderte Kramer mit Dennis Malura (M.) und Michael Lejan. Fotos: RD
Nach dem Spiel plauderte Kramer mit Dennis Malura (M.) und Michael Lejan. Fotos: RD

Nachwirkungen des Pokal-Scheiterns

Gleich zwei Spieler fallen am Samstag verletzt aus

Viktorias Mike Wunderlich und Jules Schwadorf verletzen sich bei der 0:6 Niederlage im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen. Beide fehlen nun in der Regionalliga beim Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach II.

Borussia Mönchengladbach II - FC Viktoria Köln (Sa 14:00)

Das Spiel hatte seine Spuren hinterlassen. Und das nicht nur in den Köpfen von Viktorias Fußballern, die recht desillusioniert vom Feld schlichen, sondern auch am Knie von Mike Wunderlich: An Krücken ebnete sich der Kölner Kapitän den Weg durch die Katakomben des Höhenberger Sportparks; dass der 29-jährige Mittelfeldspieler in diesem Moment alles andere als glücklich drein- blickte, hatte einen triftigen Grund. Bereits vor der Pause des DFB-Pokal-Zweitrundenduells gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen hatte er einen Schlag aufs Knie erlitten — Absender war Bayers Weltmeister Christoph Kramer, der sich im Anschluss an das deutliche 6:0 (3:0) seiner Elf gegen den Regionalligisten zu einer aufrichtigen Entschuldigung durchrang: „Es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist”, sagte der Nationalspieler reumütig. „Ich habe ihn ziemlich unglücklich getroffen.”

Wunderlich musste nach knapp einer Stunde mit einer Kapselverletzung den Platz verlassen: „In der Halbzeit habe ich eine Schmerztablette genommen, die aber nichts gebracht hat”, sagte der Spielführer nach einem einseitigen Spiel. „Nachher konnte ich nur noch geradeaus laufen. Nach rechts und links ging gar nichts mehr.”

Das halbe Dutzend Gegentore gegen eine wie aufgedreht spielende Leverkusener Mannschaft mussten die Höhenberger am Ende noch mit einer weiteren Verletzung bezahlen: Neben Wunderlich verletzte sich auch der erst kürzlich wieder genesene Jules Schwadorf (Muskelfaserriss). Beide Akteure werden ihrem Team im Auswärtsspiel der Vierten Liga am Samstag (14 Uhr, Grenzlandstadion) bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach somit fehlen. Womöglich hinterließ Viktorias Trainer Tomasz Kaczmarek auf der anschließenden Pressekonferenz gerade deshalb einen eher missmutigen Eindruck: „Im Hinblick auf die Liga sind diese beiden Verletzungen natürlich unheimlich bitter”, erklärte der 31-Jährige, um anschließend die Gründe für die Niederlage auch bei sich selbst zu suchen: „Im ersten Abschnitt waren wir einfach zu passiv, zu brav und zu lieb. Das nehme ich auf meine Kappe. Für uns ist der Abend nicht gut gelaufen.”

Was allerdings auch daran lag, dass der Bundesliga-Sechste die Aufgabe im ausverkauften Höhenberger Sportpark mit der gebotenen Seriosität angegangen war. Nach einer ordentlichen ersten Viertelstunde nutzte der überragende Julian Brandt einen Stellungsfehler in der wackligen Kölner Defensive und vollendete zum 1:0. Bereits zu jenem Zeitpunkt war das ohnehin ungleiche Kräftemessen entschieden, Bayer wirbelte die Viktoria-Equipe durcheinander und hatte am Ende eine lockere Trainingseinheit unter Flutlicht absolviert. Zur Freude von Leverkusens Coach Roger Schmidt: „Unsere Absicht war es, das Spiel schnell in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir haben die Aufgabe hier sehr gut gelöst.” Der FC Viktoria, der die Partie aufgrund der Verletzungen und einer Gelb-Roten Karte für den schwachen Markus Brzenska (75.) schließlich zu neunt beenden musste, hatte am Mittwochabend eine Lehrstunde in Sachen Hochgeschwindigkeits- und Kombinationsfußball erhalten und darf sich nun wieder auf den Alltag konzentrieren. Und der heißt ganz eindeutig: Fußball-Regionalliga West.

Aufrufe: 029.10.2015, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor