Nachsitzen unter dem Prinzip Hoffnung

Zittern muss hier die SG Spabrücken/Schöneberg/Hergenfeld, die den fünftletzten Tabellenplatz sicher hat und nun auf Schützenhilfe hoffen muss. Der Blick nach oben macht nicht allzu viel Hoffnung, da derzeit am Bezirksliga-Tabellenende mit Rüdesheim, Roxheim, Weinsheim und Monzingen gleich vier Teams rangieren, die als Absteiger alle in die örtliche A-Klasse kämen. Und so müssen die Spabrücker nicht nur Karadeniz Kreuznach die Daumen für den Aufstieg in die Landesliga drücken, sondern auch dem Vizemeister der A-Klasse.

Bis die Entscheidung gefallen ist, ob auch dieser nach oben geht, kann es aber noch eine Weile dauern: Denn um den zweiten Platz kämpfen mit Schmittweiler-Callbach/Reiffelbach-Roth, Simmertal und Winterbach gleich drei Teams punktgleich um den Einzug in die Relegation. So wird es möglicherweise sogar eine Dreierrunde geben, um den Teilnehmer für das Aufstiegsspiel zu ermitteln, höchstwahrscheinlich aber doch nur ein Entscheidungsspiel. Weil Simmertal und Winterbach am Wochenende direkt gegeneinander spielen, käme es nur Verlängerung mit drei Teams, wenn neben diesem Verfolgerduell auch die ,,Neuauflage" des Pokalfinales remis enden würde.

Allerdings ist dies eher nicht zu erwarten, so drückend überlegen wie die Schmittweilerer auf dem neutralen Platz in Fürfeld waren. Die Guldentaler, die verletzungsbedingt nur eine Rumpftruppe haben, werden sich aber dennoch mächtig ins Zeug legen und in den letzten 90 Minuten dieser Runde noch einmal alles geben: Immerhin hat Guldentals Trainer Wolfram Kruger vor dem Pokalfinale die Parole ausgegeben, dass er eines dieser Spiele gegen Schmittweiler gewinnen möchte.

Und zu Hause werden sicher noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert. Der Wunsch seines Trainerkollegen Marco Reich war weniger ergebnisorientiert: Als erstes hoffte er auf eine faire Pokalpartie, damit es drei Tage später keine Revanchegelüste gebe. Der Pokalsieger ist jedenfalls klarer Favorit und wird alles daran setzen, seine bislang schon überragende Saison noch mit dem Durchmarsch zu krönen. Ein Spaziergang wird es trotzdem nicht: Auf dem Guldentaler Rasen sind in diesem Jahr mit Simmertal und Hackenheim bereits zwei Topteams ausgerutscht. Tipp: 1:3

Im Verfolgerduell VfL Simmertal gegen SV Winterbach müssen beide auf Sieg spielen, um die Chance auf die direkte Rückkehr in die Bezirksliga zu wahren. Die Simmertaler hatten sich Mitte April mit zwei Niederlagen in Folge etwas in die Bredouille gebracht, aber dann sofort wieder die Weichen auf Sieg gestellt. Mit vier Dreiern in Folge und zuletzt einem klaren 6:0 hat man sich für das wichtige Spitzenspiel warmgeschossen. Noch länger ist die Serie der Winterbacher, die seit sieben Spieltagen bei nur einem Remis ungeschlagen sind und die zuletzt Meister Hackenheim 5:1 vom Platz fegten. Die letzte Niederlage kassierte man am Osterwochenende ausgerechnet beim Heimspiel gegen Simmertal, sodass man jetzt noch eine kleine Rechnung offen hat - zumal man auch vom VfL aus dem Pokal gekickt wurde. Auf ihrem Platz am Flachsberg mit der starken Zuschauerkulisse sind die Simmertaler allerdings eine echte Macht. Tipp: 2:1

- FC Ebernburg - SV Feilbingert: Beide Absteiger wollen sich anständig aus der Klasse verabschieden und ihren Fans noch einmal ein schönes Derby bieten. Tipp: 3:1

- TuS Waldböckelheim - SG Fürfeld/Neu-Bamberg: Die Gäste haben mit drei Siegen in Folge den Rettungsanker geworfen und wollen mit einem Heimsieg in die Pause. Tipp: 1:0

- Türkgücü Ippesheim - SG Hüffelsheim/Niederhausen II: Beide Teams mussten lange zittern, stehen jetzt punktgleich am Ende des Mittelfeldes. Der Sieger hat in der Abschlusstabelle die Nase vorn. Tipp: 2:1

- TSG Planig - SG Braunweiler/Sommerloch: Bei den Planigern dürfte nach dem verpassten Rettungsanker die Luft raus sein. Die Gäste wollen ihren scheidenden Trainer Marco Dörner mit einem Sieg verabschieden. Tipp: 1:3

- TuS Hackenheim - TuS Gutenberg: Die Gastgeber, der so souverän die Runde dominiert hatte, scheint völlig von der Rolle. Gegen den Absteiger muss nun ein zu Hause ein Sieg her, um die zuletzt entstandenen Flecken von der Meisterkrone zu polieren.

- SV Medard - FSV Rehborn: Auch beim SV ist die Luft raus, seitdem man aus dem Kampf um Platz zwei herausgefallen ist. Den letzten Sieg gab es gegen Hackenheim, dann nur noch einen Punkt aus drei Spielen. Die Rehborner haben Personalprobleme und sehnen nach einer Negativserie das Rundenende herbei.