2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Der Ausfall von Sebastian Nachreiner (r.) wiegt schwer. F: Sascha Janne
Der Ausfall von Sebastian Nachreiner (r.) wiegt schwer. F: Sascha Janne

Nachreiner-Verletzung trübt die Lage

Regensburgs Trainer Brand muss gegen Schweinfurt die Abwehr umbauen und erwartet "den bisher eingespieltesten Gegner"

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Es könnte alles in Jubellaune sein beim SSV Jahn Regensburg. Ist es aber nicht: Drei Spiele, drei Siege, das nächste Heimspielfest am Freitag (19 Uhr) gegen Schweinfurt vor der Brust, zu dem der Klub 6000 Zuschauer erwartet – und doch passt nicht alles. „Seit Mittwochvormittag habe ich mäßig gute Laune“, sagte Christian Brand. Eine schwere Trainingsverletzung vermiest Trainer und Team die Stimmung: „Sebastian Nachreiner hat sich das Kreuzband gerissen und dazu einen Schaden am Außenband. Bis Januar wird er wohl auf alle Fälle fehlen. Er wird uns sportlich wie menschlich fehlen“, fasste Brand so kurz wie knapp und fatal die Diagnose für den 26-Jährigen zusammen, der nach einer hartnäckigen Knöchelverletzung und sieben Monaten Pause im März erst zurückgekommen war.

Die Überlegungen, wie sich das auf die Abwehr auswirkt, die sich von zwei Gegentoren über ein Gegentor auf die erste Saisonnull steigerte, ist nicht abgeschlossen: Thomas Kurz ins Team, Oliver Hein ins Mittelfeld, der sich aufdrängende Martin Tiefenbrunner nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre aus dem U-23-Team und ein Wechselspiel von Markus Palionis mit der Viererkette – alles Varianten, die Christian Brand in Erwägung zieht für Heimspiel Nummer zwei.

Saisongegner Nummer vier mit seiner nach drei Spielen ausgeglichenen Bilanz von Sieg (5:1 gegen Nürnberg II), Remis (1:1 gegen Ingolstadt II) und Niederlage (0:2 in Aschaffenburg) hebt sich ab von der bisherigen Konkurrenz. „Ingolstadt und Haching waren Nachwuchsteams. Jetzt treffen wir auf den bisher eingespieltesten Gegner“, sagt Brand. Schweinfurt ist das, was einen Ligafavoriten wie den SSV Jahn noch öfter erwarten wird. „Ein Merkmal ist eine ziemlich gesunde Physis“, sagt Brand (43) über das Team des nahezu gleichalten Trainerkollegen Gerd Klaus (44). „Ich würde sagen: Die sind ein Sinnbild der Liga, eine typische Regionalliga-Mannschaft. Die machen keine Gefangenen.“

Andererseits: Obwohl mit André Luge, Fabian Trettenbach, Thomas Paulus und Daniel Schöpf noch weitere Spieler gegen Schweinfurt und schon davor verletzt fehlten und fehlen, hat sich schon gezeigt, dass der Jahn-Kader qualitativ hochwertiger als der manches Konkurrenten ist, auf die der SSV Jahn traf. „So sollte es ja sein. Wir hatten das Glück, relativ viele Spieler halten zu können und haben noch Qualität dazubekommen. Wenn alle mal auf dem Höhepunkt sind, ist einiges möglich.“ Das vermeintliche Glück bei den drei Siegen relativierte Brand: „Wir haben alle Spiele dominiert. Noch geht das nicht über 90 Minuten. Wir müssen das zweite Tor eben früher erzielen, um uns nicht in eine Situation zu bringen, die unangenehm werden könnte – wie in Ingolstadt.“

Ein Urteil über die Liga mag sich Christian Brand auch noch nicht erlauben: „Da halte ich es ganz mit Manni Schwabl in Haching. Der ist ein cooler Hund und hat gesagt, dass man das erst nach zehn Spieltagen sagen kann. Alles vorher langweilt ihn.“ Auch dass Bayern München II sein erste Spiel gegen Illertissen nur mit einem 1:1 beendete, interessiert Brand bedingt: „Es würde nicht gerade für unser Selbstvertrauen sprechen, wenn wir andauernd auf sie schauen würden. Wir werden einfach ein Spiel nach dem anderen herunterspielen – und versuchen, möglichst viele zu gewinnen.“ Das nächste Mal am Freitag gegen Schweinfurt.

Dann ist auch „Händlmaier“ wieder als Jahn-Sponsor mit an Bord, allerdings nicht mehr als Hauptsponsor. Der Senfhersteller holt sich die überregionale Aufmerksamkeit, die der SSV Jahn innerhalb der bayerischen Grenzen in TV und Ligabetrieb nur noch bedingt bieten kann, künftig in der ersten Liga ab. Aufsteiger FC Ingolstadt gab am Donnerstag bekannt, dass das Regensburger Traditions- und Familienunternehmen auch dort als Premiumsponsor künftig auf der LED-Bande, auf der Pressewand und den Flashboards vertreten sein wird sowie ein Hospitality-Paket im Sportpark bezieht. Auch in Ingolstadt schloss Händlmaier einen Vertrag für zwei Jahre ab.

Aufrufe: 030.7.2015, 19:42 Uhr
Claus-Dieter WotrubaAutor